Johann Wolfgang von Goethe Zitate
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Man kann auch dem Wolkenzuge durch häufige und genaue Beobachtung in verschiedenen Ländern etwas abgewinnen.
Soll dein Kompaß richtig leiten, hüte dich vor Magnetstein‘, die dich begleiten!
Es ist äußerst schwer, fremde Meinungen zu referieren, besonders wenn sie sich nachbarlich annähern, kreuzen und decken.
Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir’s, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bisschen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich’s immer getan habe; ich will das Gegenwärtige genießen, und das Vergangene soll mir vergangen sein.
Ich kann mich nicht bereden lassen, Macht mir den Teufel nur nicht klein! Ein Kerl, den alle Menschen hassen, Der muss was sein!
Der Unglaube ist das Eigentum schwacher, kleingesinnter, zurückschreitender, auf sich selbst beschränkter Menschen.
Es ist immer ein sonderbares Ding um den ersten Eindruck, er ist immer ein Gemisch von Wahrheit und Lüge im hohen Grade.
Denn das Kunstwerk soll aus dem Genie entspringen, der Künstler soll Gehalt und Form aus der Tiefe seines eigenen Wesens hervorrufen, sich gegen den Stoff beherrschend verhalten und sich der äußern Einflüsse nur zu seiner Ausbildung bedienen.
Geht’s in der Welt dir endlich schlecht, tu, was du willst, nur habe nicht recht!
In manchen Tönen ist die Nachtigall noch Vogel; dann steigt sie über ihre Klasse hinüber.
Unsere Natur neigt zur Trägheit und doch, sowie wir uns zur Tätigkeit ermannen, finden wir ein wahres Vergnügen daran.
Der Deutsche hat Freiheit der Gesinnung, und daher merkt er nicht, wenn es ihm an Geschmacks- und Geistesfreiheit fehlt.
Man schreibt sonst den Gerüchen die besondere Kraft zu, Erinnerungen zu wecken: Musik und Gesang wirken ebenso nachdrücklich in der gleichen Richtung.
Wer ist der glücklichste Mensch? Der fremdes Verdienst zu empfinden weiß und am fremden Genuß sich wie am eignen zu freun.
Ehre, Deutscher, treu und innig Des Erinnerns werten Schatz, Denn der Knabe spielte sinnig, Klopstock, einst auf diesem Platz.
Man schmeichelt sich ins Leben hinein, aber das Leben schmeichelt uns nicht.
Verstand und Vernunft sind ein formelles Vermögen, das Herz liefert den Gehalt, den Stoff. Wenn man die Männer als Verstand und Vernunft ansehen kann, so sind sie Form; die Weiber, als als Herz, sind Stoff.
Nichts ist dem Dilettantismus mehr entgegen als feste Grundsätze und strenge Anwendung derselben.
Der mittelmäßigste Roman ist immer noch besser als die mittelmäßigsten Leser, ja, der schlechteste partipiziert etwas von der Vortrefflichkeit des ganzes Genres.
Hier hilft das Tappen nichts; eh‘ man was Gutes macht, muß man es erst recht sicher kennen.
Nach einem selbstgesteckten Ziel Mit holdem Irren hinzuschweifen, Das, alte Herrn, ist eure Pflicht.
Man darf nur alt werden, um milder zu sein; ich sehe keinen Fehler begehen, den ich nicht auch begangen hätte.
Wir sollten es mit den Kindern machen, wie Gott mit uns, der uns am glücklichsten macht, wenn er uns in freundlichem Wahne so hintaumeln läßt.
Daß doch die Jugend immer zwischen den Extremen schwankt! Ich finde nichts natürlicher, als alles zu verbinden, was uns Vergnügen und Vorteil bringt.
Die erste Zeit, da uns selbst die Idee noch neu ist, geht immer alles frischer und besser.
Der Geist des Widerspruchs und die Lust zum Paradoxen steckt in uns allen.
Jeder Mensch ist ein Adam; denn jeder wird einmal aus dem Paradiese – der warmen Gefühle vertrieben.
Rechnung für Rechnung ist berichtigt, Die Wucherklauen sind beschwichtigt, Los bin ich solcher Höllenpein; Im Himmel kann’s nicht heitrer sein.
![Johann Wolfgang von Goethe - Aber eben durch diese strenge Mäßigung in allem [in den chinesischen Romanen erkennbar] hat si...](https://www.netzitate.com/bilder/864/zitate-von-johann-wolfgang-von-goethe-3590.jpg)
Aber eben durch diese strenge Mäßigung in allem [in den chinesischen Romanen erkennbar] hat sich denn auch das chinesische Reich seit Jahrtausenden erhalten und wird dadurch ferner bestehen.
![Johann Wolfgang von Goethe - Er [der Dilettantismus] steuert der völligen Rohheit....](https://www.netzitate.com/bilder/865/zitate-von-johann-wolfgang-von-goethe-3591.jpg)
Verstrickt in seine Qualen, halbverschuldet, Geb‘ ihm ein Gott zu sagen, was er duldet.
Ein neues Jahr erscheint, Drum muß ich meine Pflicht entrichten, Die Ehrfurcht heißt mich hier aus reinem Herzen dichten, So schlecht es aber ist, so gut ist es gemeint.
Ich verfluche allen negativen Purismus, daß man ein Wort nicht brauchen soll, in welchem eine andere Sprache vieles oder Zarteres gefaßt hat.
Ob das Volk ein Recht habe, uns abzusetzen, darum bekümmern wir uns nicht – wir hüten uns nur, daß es nicht in Versuchung komme, es zu tun.
Es ließe sich alles trefflich schlichten, Könnte man die Sachen zweimal verrichten.
Man muß etwas zu sagen haben, wenn man reden will. Ich bedaure immer unsere guten Kanzelmänner, welche sich eine seit fast zweitausend Jahren durchgedroschene Garbe zum Gegenstand ihrer Tätigkeit wählen müssen.
Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen, vielmehr ergehen sie sich gerne in seltsamen Ländern und Zuständen, wovon sie gar keine Begriffe haben und die ihre Phantasie ihnen wunderlich genug ausbilden mag.
Durch ein paar Züge aus dem Becher der Liebe hält uns die Natur für ein Leben voll Mühe schadlos.