Joseph Victor von Scheffel Zitate

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Man spricht vom vielen Trinken sehr, doch nie vom großen Durste.

Joseph Victor von Scheffel

Wer mit den Furien auszieht, kehrt nicht wieder.

Joseph Victor von Scheffel

Unser Denken und Empfinden wird unsäglich unter der Herrschaft der Abstraktion und Phrase geschädigt.

Joseph Victor von Scheffel

Der Narr stolpert über den Abgrund, in den der Weise regelrecht hineinfällt.

Joseph Victor von Scheffel

Es eilt die Zeit mit unbarmherz'gen Schritten, Dem Heute folgt das Morgen unverweilt, Und eh' wir uns recht umschaun, legt sich schon Die Runzel faltig auf die hohe Stirn Und graues Haar schleicht in die Locken ein.

Joseph Victor von Scheffel

Ein triebkräftiges Weizenkorn kann in des Menschen Herz lange verborgen ruhen und geht zuletzt doch auf, wie der Weizen aus den Mumiensärgen Ägyptenlands.

Joseph Victor von Scheffel

Dichtung ist soviel wie Traum.

Joseph Victor von Scheffel

Ich wollt', mir wüchsen Flügel!

Joseph Victor von Scheffel

Melancholisch Gemüt zehrt lang an erlittener Beschädigung und vergißt in seinem Brüten, daß tadelhafte Tat nur durch nachfolgende bessere im Gemüt der Menschen verwischt wird.

Joseph Victor von Scheffel

Und mehr als alles, was die Musen schaffen, das ist die Kunst, die Herzen zu gewinnen.

Joseph Victor von Scheffel

Liebe und Trompetenblasen Nützen zu viel guten Dingen.

Joseph Victor von Scheffel

Kein Leid, kein Groll darf allzeit dauern, Es kommt der Tag, da alles grünt, Da Kränkung, Schuld und herbes Trauern In gold'ner Sonne Strahl sich sühnt.

Joseph Victor von Scheffel

Zum Abschiednehmen just das rechte Wetter, Grau wie der Himmel steht vor mir die Welt.

Joseph Victor von Scheffel

Die Falten um die Stirne dein, laß sie nur heiter ranken; das sind die Narben, die darein geschlagen die Gedanken.

Joseph Victor von Scheffel

Als die Römer frech geworden Zogen sie nach Deutschlands Norden, Vorne beim Trompetenschall Ritt der Generalfeldmarschall Herr Quinctilius Varus.

Joseph Victor von Scheffel

Das Leben wär' ein Narrentanz, Wenn's nicht so ernsthaft wäre.

Joseph Victor von Scheffel

Der Mensch nicht hat die Liebe, Sondern ist von ihr besessen.

Joseph Victor von Scheffel

Alles in der Welt läßt sich ertragen, nur nicht eine Reihe von dummen Fragen.

Joseph Victor von Scheffel

Tüchtigkeit und hervorragender Wandel beleidigt die Welt oft noch tiefer als Frevel und Sünde.

Joseph Victor von Scheffel

Mit übermütigen Herren kann kein Reich bestehen; die gehorchen sollen, herrschen, und der herrschen soll, muß schmeicheln statt gebieten.

Joseph Victor von Scheffel

Liebe ist von allen Lehrern der geschwindeste auf Erden. Was oft Jahredes Fleißes nicht erreichen, das gewinnt sie mit dem Zauber einer Bitte,mit der Mahnung eines Blickes.

Joseph Victor von Scheffel

Es ist dem Menschen ein kostbar Gut, sein eigener Herr zu sein.

Joseph Victor von Scheffel

Soll unser Muttersprache Fluß versumpfen und verstocken, Weil ihm den eignen Lauf versperrt der Wust von fremden Brocken?

Joseph Victor von Scheffel

Der Kern noch frisch, der Kopf ein wenig mürber, das Herz an guten und herben Erfahrungen reicher.

Joseph Victor von Scheffel

Wer sich seiner Haut nicht wehrt, dem wird sie abgezogen.

Joseph Victor von Scheffel

Das Glück läßt sich nicht jagen Von jedem Jägerlein; Mit Wagen und Entsagen Muß drum gestritten sein.

Joseph Victor von Scheffel

Ein Leben, dem das Liebste fehlt, Zerfliegt wie flücht'ger Atemzug.

Joseph Victor von Scheffel

Es gibt Tage, wo der Mensch mit jeglichem unzufrieden ist, und wenn er in den Mittelpunkt des Paradieses gesetzt würde, es wäre ihm auch nicht recht.

Joseph Victor von Scheffel

Die Geschichte hat ihre Launen im Erhalten wie im Zerstören.

Joseph Victor von Scheffel

Abschied, Abschied, böse Stunde! Wer hat dich zuerst ersonnen?

Joseph Victor von Scheffel

Zarte Scheu ist in anderer Augen Torheit.

Joseph Victor von Scheffel

Das ist im Leben hässlich eingerichtet, dass bei den Rosen gleich die Dornen stehen.

Joseph Victor von Scheffel

Viel Sitzen ist schädlich dem Menschen und viel Wissen macht überflüssige Arbeit.

Joseph Victor von Scheffel

Behüet' dich Gott, es wär' zu schön gewesen, Behüet dich Gott! es hat nicht sollen sein!

Joseph Victor von Scheffel

Hüte dich vor Versandung!

Joseph Victor von Scheffel

Aus dem Dünkel eig'nen Meinens nie entkeimt die frische Saat; im Nachdenken nur entschwingt sich Menschengeist und Schöpfertat.

Joseph Victor von Scheffel

In allen Gebieten schlägt die Erkenntnis durch, wie unsäglich unser Denken und Empfinden unter der Herrschaft der Abstraktion und der Phrase geschädigt worden.

Joseph Victor von Scheffel

O Heimat, alte Heimat, Wie machst das Herz du schwer!

Joseph Victor von Scheffel

Unsere Enkel erleben vielleicht noch die Stunde, wo man ohne Gefahr, als Barbar verschrien zu werden, behaupten darf, in einem Steinkrug alten Weines ruhe nicht weniger Vernunft als in mancher umfangreichen Leistung formaler Weisheit.

Joseph Victor von Scheffel

Ich glaube, das viele Bedenken und Erwägen hat der böse Feind als Unkraut auf die deutsche Erde gestreut.

Joseph Victor von Scheffel

Frieden im Gemüte, das Leben sonnig erhellt: Wahre Herzensgüte überwindet die Welt.

Joseph Victor von Scheffel

Und wenn auch hundert Jahr' ich Noch zu leben hätt', ich würd' mich Stets von neuem doch erquicken An dem Mai und seinen Wundern.

Joseph Victor von Scheffel

Das Jahr ist lang und zählt der Tage viel, in denen man sich Freundliches erweisen kann, aber der Deutschen Sinnesart will auch dafür einen Tag vorgeschrieben haben, darum ist bei ihnen vor anderem Volk die Sitte der Weihnachtsbescherung eingeführt. Das gute Herz hat sein besonder Landrecht.

Joseph Victor von Scheffel

Im Augenblick überschwenglichen Gefühls nicht verstanden werden, ist gleich der Vermählung, der Stachel weicht nicht wieder.

Joseph Victor von Scheffel

Auf schwäbischem Boden wachsen der Streiche gediegenste wie Erdbeeren im Wald.

Joseph Victor von Scheffel

Was des Menschen Herzenswunsch ist, dazu läßt er sich gern befehligen.

Joseph Victor von Scheffel

Was ich rede, soll sich nicht drehen lassen wie ein Ring am Finger.

Joseph Victor von Scheffel

Die Sprache ist ein edel Ding, Doch hat sie ihre Schranken. Ich glaub', noch immer fehlt's am Wort Für die feinsten und tiefsten Gedanken.

Joseph Victor von Scheffel

Natur sucht gütig auch die heim, die sich von ihr abgekehrt.

Joseph Victor von Scheffel

An einem Tage der Einsamkeit lassen sich gar manche nützliche Dinge aushecken.

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