Zitate von Lord Byron
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Ihr erblichen Leibeignen! wißt ihr’s nicht? Wer frei sein will, der schlage selbst die Schlacht.

Ein Fest, wenn es verdampft, ist gerade wie das letzte Glas Champagner, ohne Gischt, der seinem Erstlingskelche Reiz verlieh.

Es macht Gewohnheit uns zuletzt Dasjen’ge wert, und teuer nennen, Was wir als Schicksal erst erkennen.

Etwas, das wir als falsch erkennen, dennoch fürchten; weil ja das Schlimmst‘ der Wahrheit stets am nächsten liegt.

Der Freiheit Kampf, einmal begonnen, Vom Vater blutend auf den Sohn vererbt, Wird immer, wenn auch schwer, gewonnen.

Der Teufel spricht die Wahrheit öfter, als man glaubt. Nur ist sein Publikum oft dumm und taub.

Gleichgültigkeit bringt wenigstens kein Leid, und Enthusiasmus wird in feinen Kreisen einfach Betrunkenheit der Seele heißen.

Die Klügsten haben wie die ärmsten Schächer so schwache Stunden, daß den Schädel man einschlagen kann mit ihrer Frauen Fächer.

Kein Mittelalter ist so grauenvoll Wie Mittelalter deiner Lebensfrist; Wann du dahinschwankst zwischen weis‘ und toll, Bist du – ich weiß es kaum, was du dann bist.

Ist das Leben? Arbeit und Arbeit! Und warum? Nur weil mein Vater seinen Platz in Eden nicht bewahrt. Was geht das mich denn an? Ich war noch nicht geboren, sucht‘ es nicht; noch freut der Zustand mich, den mir Geburt gebracht.

Der wesentliche Sinn des Lebens ist Gefühl. Zu fühlen, daß wir sind, und sei es durch den Schmerz. Es ist die „sehnsuchtsvolle Leere“, die uns dazu treibt, zu spielen – zu kämpfen – zu reisen – zum leidenschaftlichen Tun.

Zähl‘ jede frohe Stund‘ im Leben, Zähl‘ deine Tage frei von Pein Und wisse, was sie dir auch geben, Noch besser ist es, nicht zu sein.

So ist ein Weib der beste Freund, den’s gibt, falls ihr sie nicht geliebt habt oder liebt.

Murre nicht beim Abfall deiner Freunde; Sobald der erste Sturm kommt, fallen auch die Blätter.

Nur der, welcher die Poesie mit Wahrheit und Weisheit versöhnen kann, ist der wahre Dichter.

Nichts vermag Im Geiste das lebendige Gefühl Von Unrecht, Sünd‘ und ihrer Selbstbestrafung Zu dämpfen, und kein künft’ges Leiden kann Den Selbstverdammten jemals strenger richten, Als er sich selbst.

Mich wundert’s wie Hohn, daß uns die Götter keinen Platz gegeben, von wo man ruhig, ohne Konfusion, betrachten könnte Sterne, Menschen, Leben…

Alle Menschen sind Spitzbuben, und ich ärgere mich nur, daß ich sie nicht beißen kann, da ich kein Hund bin.

Alt wirst du – wer wirds nicht? – doch wer nimmt, wie du, mit Jahren an Wert und Tugenden zu?