Marie von Ebner-Eschenbach Zitate

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Für die Anspruchsvollen plagt man sich, aber die Anspruchslosen liebt man.

Marie von Ebner-Eschenbach

Soweit die Erde Himmel sein kann, soweit ist sie es in einer glücklichen Ehe.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Welt gehört denen, die sie haben wollen, und wird von jenen verschmäht, denen sie gehören sollte.

Marie von Ebner-Eschenbach

Österreich ist eine kleine Welt, in der die große ihre Probe hält.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Jugend ist außerordentlich gut gegen mich, und ich erkenne es mit größter Dankbarkeit an. Manchmal komme ich mir aber doch vor wie der uralte Papagei, den niemand mehr verstand, weil er eine tote Sprache sprach.

Marie von Ebner-Eschenbach

Dem Hungrigen ist leichter geholfen als dem Übersättigten.

Marie von Ebner-Eschenbach

Mit nichts kann man andere besser überzeugen als mit seinem Leben.

Marie von Ebner-Eschenbach

Ob es in dieser Welt Sich wirklich so verhält, Dafür kann ich nicht steh’n; – Ich hab es so geseh’n.

Marie von Ebner-Eschenbach

Ein stolzer Mensch verlangt von sich das Außerordentliche. Ein hochmütiger Mensch schreibt es sich zu.

Marie von Ebner-Eschenbach

Bevor aus deinem Stil etwas werden kann, muß aus dir selbst etwas geworden sein.

Marie von Ebner-Eschenbach

Was ist Reue? Eine große Freude darüber, daß wir sind, wie wir sind.

Marie von Ebner-Eschenbach

In jede hohe Freude mischt sich eine Empfindung von Dankbarkeit.

Marie von Ebner-Eschenbach

Das Gemüt bleibt jung, solange es leidensfähig bleibt.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es ist der Kunst zu eng geworden im Bereich des Schönen: sie hat sich ein ungeheures Gebiet erobert, in dem sie nun schwelgt – das Gebiet des Häßlichen.

Marie von Ebner-Eschenbach

Glückliche Frauen, die ein schweres Leben haben, gibt es viele.

Marie von Ebner-Eschenbach

Der Hans, der etwas erlernte, was Hänschen nicht gelernt, der weiß es gut.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es gibt überall verschämte Arme, nur nicht in der Literatur.

Marie von Ebner-Eschenbach

Bescheidenheit kriecht aus demselben Loch wie die Eitelkeit.

Marie von Ebner-Eschenbach

Das Vernünftige ist durchaus nicht immer das Gute, das Vernünftigste jedoch muß auch das Beste sein.

Marie von Ebner-Eschenbach

Man hat einen zu guten oder einen zu schlechten Ruf; nur den Ruf hat man nicht, den man verdient.

Marie von Ebner-Eschenbach

In seiner schönen Studie: Renan als Dramatiker, sagt Brandes: Europas Ideale wurden in Nazareth geboren.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Katzen halten keinen für eloquent, der nicht miauen kann.

Marie von Ebner-Eschenbach

Welcher Autor darf sagen, daß der Gedanke an die Oberflächlichkeit der meisten Leser ihm stets ein peinlicher und nicht mitunter auch ein tröstlicher sei?

Marie von Ebner-Eschenbach

Es gibt Fälle, in denen vernünftig sein feige sein heißt.

Marie von Ebner-Eschenbach

Wir werden alt, unsere Eitelkeit wird immer jünger.

Marie von Ebner-Eschenbach

Im Grunde ist jedes Unglück gerade nur so schwer, wie man es nimmt.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es gibt Menschen mit leuchtendem und Menschen mit glänzendem Verstande. Die ersten erhellen ihre Umgebung, die zweiten verdunkeln sie.

Marie von Ebner-Eschenbach

Steril ist der, dem nichts einfällt; langweilig ist, wer ein paar alte Gedanken hat, die ihm alle Tage neu einfallen.

Marie von Ebner-Eschenbach

In einer Gegend, in der Waldfrevel nicht vorkommt, hat der Wald keinen Wert.

Marie von Ebner-Eschenbach

Dichten ist eine Arbeit, die nur Gutgeratenen gerät.

Marie von Ebner-Eschenbach

Vom Arzt und vom Lehrer wird verlangt, daß er Wunder tue, und tut er sie – wundert sich niemand.

Marie von Ebner-Eschenbach

Selbsterkenntnis ist ein unfehlbares Mittel gegen Selbstliebe.

Marie von Ebner-Eschenbach

Kein Leiden braucht so viel Anteilnahme und findet so wenige wie das selbstverschuldete.

Marie von Ebner-Eschenbach

Ein Dichter, der einen Menschen kennt, kann hundert schildern.

Marie von Ebner-Eschenbach

So manches können wir anderen zuliebe tun; unsere Schuldigkeit tun wir immer nur uns selbst zuliebe.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es gibt Gelegenheiten, bei denen man sonst ganz wahrhaftigen Menschen keinen Glauben schenken darf. Zum Beispiel dem Großmütigen, wenn er von seinen Ausgaben, und dem Sparsamen, wenn er von seinen Einnahmen spricht.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es ist keine Sünde, ein Dummkopf zu sein, aber die größten Sünden werden von Dummköpfen begangen.

Marie von Ebner-Eschenbach

Napoleon war ein großer Erzieher. Aus einem Kellner, einem Fechtmeister, einem Schleichhändler, einem Faßbinder hat er die Marschälle Murat, Augereau, Masséna und Ney gemacht.

Marie von Ebner-Eschenbach

Auch das kleinste Licht hat sein Atmosphärchen.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Menschen, bei denen Verstand und Gemüt sich die Waage halten, gelangen spät zur Reife.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Männer sind auf allen Gebieten die Führenden, nur auf dem Weg zum Himmel überlassen sie den Frauen den Vortritt.

Marie von Ebner-Eschenbach

Wer hat nicht schon das, was er sich zutraut, für das gehalten, was er vermag?

Marie von Ebner-Eschenbach

Ein böser Mensch vermag leichter einen guten, als ein guter einen bösen Vorsatz auszuführen.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Frau verliert in der Liebe zu einem ausgezeichneten Manne das Bewußtsein ihres eigenen Wertes; der Mann kommt erst recht zum Bewußtsein des seinen durch die Liebe einer edlen Frau.

Marie von Ebner-Eschenbach

Wir sind in Todesangst, daß die Nächstenliebe sich zu weit ausbreiten könnte, und richten Schranken gegen sie auf – die Nationalitäten.

Marie von Ebner-Eschenbach

Anspruchslosigkeit ist Seligkeit.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es gibt keinen besseren Grund, höflich zu sein, als die Überlegenheit.

Marie von Ebner-Eschenbach

Die Liebe überwindet den Tod, aber es kommt vor, daß eine kleine üble Gewohnheit die Liebe überwindet.

Marie von Ebner-Eschenbach

Einen Menschen kennen, heißt ihn lieben oder ihn bedauern.

Marie von Ebner-Eschenbach

Es hat einer eine Dummheit gemacht. Nun ja, er ist noch so jung! – Welch eine liebenswürdige Entschuldigung. Es hat einer eine Dummheit gemacht. Nun ja, er ist schon alt! – Welch eine beschämende Entschuldigung.

Marie von Ebner-Eschenbach

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