Zitate von Markus M. Ronner
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Ins Stammbuch eines Juristen: Nicht jeder Recht schaffende Mensch ist ein rechtschaffener Mensch.

Wer sich seiner Unbestechlichkeit rühmt, wartet vielleicht immer noch auf ein Angebot.

Manche Männer starren Frauen ähnlich fasziniert an wie den Zünder eines Blindgängers vor seiner Entschärfung.

Die Phönizier haben nicht nur das Geld erfunden, sie haben im Jammern auch schon den „Gruß der Kaufleute“ erkannt.

Mit Memoiren kann man unter Umständen sogar Geld verdienen, ohne daß man sie schreibt: man braucht sie nur anzudrohen.

Geldgeschenke empfehlen sich deshalb ganz besonders für Weihnachten, weil man sie so bequem umtauschen kann.

Mit Buchplakaten war das schon immer so eine Sache: so wurde etwa Thomas Manns großer Roman „Der Zauberberg“, kurz vor seiner Veröffentlichung, als „Der Zauberlehrling“ angekündigt.

Wer den Hafen der Ehe ansteuert, tut gut daran, erst eine Hafenrundfahrt zu buchen.

Studentinnen, die bis zum zehnten Semester noch keinen Doktor geangelt haben, müssen ihn selber machen.

Umsonst ist nur der Tod, sagte der Sargmacher zur Witwe, als er ihr die Rechnung präsentierte.

Der Journalismus von heute hat Chefredaktoren kreiert, die nicht schreiben können; sie kommen mir vor wie impotente Haremsbesitzer.

Atmen durch die Nase ist vor allem deshalb so gesund, weil man dabei den Mund hält.

Kult war früher etwas Heiliges. Heute ist es eine sehr profane Erfindung einiger „Eingeweihter“ zum Ausschluß anderer.

Wer ein besseres Fernsehprogramm will, muß seinen Apparat jeweils so laut abschalten, daß man es im Senderaum hört.

Neunmalkluge Menschen sind vor allem für eine besondere Intelligenzleistung zu loben: Wenn sie es schaffen, irgendwie bis zu ihrer eigenen Verwirrung vorzudringen.

Nicht jeder, der aussieht wie ein Gammler, ist auch einer! Vielleicht hat er vier Töchter und nur ein Badezimmer.

Schon Schiller kannte die Knochenarbeit, die darin besteht, ein Buch zu verkaufen, wenn er seinem Verleger Cotta schrieb: Die Zerstreuung eines Buches durch die Welt ist fast ein ebenso schwieriges und wichtiges Werk als die Verfertigung desselben.

Nicht jedes Licht am Ende eines Tunnels bedeutet einen Hoffnungsschimmer. Manchmal ist es auch ein entgegenkommender Zug.

Das unterscheidet Boxer von Pornographen, daß sie den Erfolg über der Gürtellinie suchen.

Ein Rechtsanwalt ist ein Mann, der unser Vermögen schützt, damit möglichst viel davon für ihn abfällt.

Kultur ist schon lange nur noch der Versuch, den Niedergang der Kultur aufzuhalten.

Nicht das viele Essen zwischen Weihnachten und Neujahr macht dick, sondern das zwischen Neujahr und Weihnachten.

Vielleicht möchten manche Männer deshalb bei der Geburt ihres Kindes unbedingt dabeisein, weil sie es bei der Empfängnis nicht waren.

Was haben manche Frauen mit Schachspielern gemeinsam? Ihr Ziel ist eine gute Partie.

Ausnahmen bestätigen die Regel, sagte der Elefant und ließ den Porzellanladen links liegen.

Charakter ist die Fähigkeit, sich selbst im Wege zu stehen, obwohl man ausweichen könnte.

Journalismus würde auch wieder etwas besser, wenn seine Vertreter die Sprache beherrschten, statt sich ihrer bloß zu bedienen.

Wer pausenlos dem Zeitgeist hinterherjagt, dem bleibt am Ende keine Zeit mehr für den Geist.

Mit der Resignation ist es wie mit der Ejakulation: sie sollte nicht zu früh kommen.

So wertlos ist keiner, daß er nicht wenigstens als schlechtes Beispiel herhalten könnte.

Ein Schotte, der nach Konzertschluss der Garderobenfrau ein Trinkgeld gibt? Warum nicht, wenn er ohne Mantel gekommen ist?

Die Menschen schenken nur dem Aufmerksamkeit, was sie an sich selbst erfahren haben.