Martin Gerhard Reisenberg Zitate

„Soso, der Teufel war mit im Spiel“, äußerte stirnrunzelnd der Trainer. „Dann war er, statt im Detail, wohl mehr im Balle.“

Häufiger als die DDR ein Irrtum der Geschichte war, war die Geschichte ein Irrtum der DDR.

Nur den Sehschwachen kann immer blinder Gehorsam abverlangt werden.

Nicht alle militärischen Deserteure sind Friedensfreunde, einige haben wirklich nur Heimweh.

„Rache ist Blutwurst“, lautete eine alte einfältige Kinderweisheit. Die armen heutigen Steppkes müssen sich mit ihrem „Rache ist Kühlkettenverfall“ weiß Gott genug herum plagen.

Der Hunger pflegt überall zuzubeißen.

Auf daß ihr Verschwinden hinterher nicht schmerzt, sollten unersetzliche Menschen verboten bleiben

Zu den korrektesten Chronisten der Weltgeschichte zählen die Briefmarkensammler.

Reine und nackte Wahrheit! Ein Unterschied wie zwischen Brutto und Netto.

Der Schmerz kennt viele Wege, sein Hauptweg jedoch führt immer in Richtung Herz.

Versammlung: Die niederste Form der Gruppentherapie!

Heilig, die letzte Schlacht! Vor allem dann, wenn es keine weitere gibt.

Jugendsünden erreichen meist ein sehr hohes Alter.

Nur Narren werden vom reinen Wein betrunken.

Herrscht bei der Königswahl starker Nebel, wachsen die Chancen des Blinden.

Wo das Gold tatsächlich auf der Straße liegt, schafft es den Vorübergehenden bleierne Füße.

Werden Neigungen übertrieben, gehen sie zwangsläufig zu Boden.

Menschliche Klimakatastrophen breiten sich rascher als sämtliche natürlichen aus.

Nackte Jugend verzaubert, nacktes Alter verwirklicht wieder.

Viele Papiere scheinen vom Stempel ihres Lebens zu träumen.

Sich um Gott überhaupt nicht zu kümmern, anstelle ihn beständig zu negieren, scheint manchmal die größere Lästerung dar zu stellen.

Einigen Theorien fehlt es einfach nur an geeigneten Menschen.

Keine Bange bitte, in Wegwerfgesellschaften bleiben die wahren Werte unter unerreichbarem Verschluß.

Ehrlichkeit ist eine Tugend! Doch viele Tugenden enden auch bei der Ehrlichkeit!

Natürlich kann der Frömmste nie im Frieden leben, der böse Nachbar stirbt ihm ja hinterher.

Stehen manche Klassenkämpfer auch nicht mehr auf dem Vorposten der Menschheit, wird manch anderer einträglicher Posten sie über diesen Verlust hinweg trösten.

Auch über einen guten Schluck wird die Leber anderer Meinung als die Zunge sein.

Leben heißt auch zu irren. Vor allem zu irren, mit wem man leben möchte.

Auch maßvoll kann irgendwann einmal das Maß voll werden.

Früher mußte, wer ein Opfer zu bringen hatte, sich noch mit fremdem Blut beflecken, heute eher selbst ausbluten.

Kälte konserviert bestens, deshalb die lange Lebensdauer der Haßliebe.

Ein bestimmtes erreichtes Alter lässt eine Lebensbejahung durchaus vermuten.

Natürlich wird Deutschlands Jugend immer arroganter! Muß sie, ihrer geringen Dichte wegen, doch auch härter um die eigene Existenz kämpfen.

Verfluche nicht jene, denen du mittels Übelredens viel besser schaden kannst.

Prosaiker müssen oft einen ganzen Roman abspulen, um sich gehörig unbeliebt zu machen. Den Aphoristikern reicht schon ein falsch platziertes Komma.

Auch Pseudonyme verhelfen zu einem Namen.

Auch in der Philosophie folgte das Zeitalter der Enttäuschungen dem der Entdeckungen auf dem Fuße. Es zu bewältigen, brauchte es eine sattelfeste Philosophie.

Haarspaltereien stellen keinen erfolgreichen Beginn des Eindringens in fremde Köpfe dar.

Gleichgültigkeit bleibt die humane Katastrophe der Zivilisation.

Wer an sich glaubt, sollte sich dennoch nicht anbeten.

Der Philosoph wird sein Spiegelbild immer nur in einem Flusse steinigen.

Wo der Weg das Ziel darstellt, kommt man niemals zum Innehalten.

Mehr als nur eine Tapferkeit des Herzens, wird durch die Feigheit des Hirns vereitelt.

Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul! Sagte man sich auch damals, in Troja.

Selbstlosigkeit rollt oft auch vor fremdem Egoismus einen Teppich aus.

Gehe nur emsig in dich, wer weiß in welche Labyrinthe du dabei gerätst.

Fernsehen vermag auf die Dauer so manche Nähe zu verderben.

Rächt sich das Tier im Menschen einmal, versagt es dem Menschen sämtliche Instinkte.

Nicht nur der Wal, auch die Mücke bekommt den Schlund nicht immer voll.

Das taktvolle Schweigen des Sprachlosen adelt jede Gesellschaft.