Martin Gerhard Reisenberg Zitate

Nur die Liebe vermag den Menschen von seinen Zwängen zu befreien. Sofern es ihm gelingt, mit ihr auch noch jemand anderen zu erlösen.

Hätte die paradiesische Schlange statt zu verführen nur zugebissen! Allen lebenden Wesen wäre viel erspart geblieben!

Manch einer käme nur noch mit einem Rettungsboot in den Hafen der Ehe, vertraute ein Aphoristiker seiner Gemeinde an. Einem U-Boot würde ich den Vorzug geben.

Wer sein Grab unbedingt schaufeln möchte, bewältigt diese Arbeit auch mit einem Teelöffel.

Ersparte Zeit kommt später manchmal als Langeweile zurück.

Auch trügende Gefühle retteten schon so manche Seele.

Ist die Schönheitskonkurrenz vorüber, haben die Besiegten sich mit ihrer Niederlage auszuschönen.

Der Sinn des Lebens verkündet sich bereits durch jene Worte, mit denen man ihn hinterfragt.

Will er einen Gourmet bestechen, versenkt der Koch ein goldenes Haar in der Suppe.

Die etwas von dir wollen, wollen in Wahrheit gar nicht dich.

Die vom Weizen getrennte Spreu, welch wunderbarer Gebetsmühlenrohstoff!

Sind Särge denn etwas anderes, als auch nur Beziehungskisten!

Jedes Kleeblatt bereitet Glück! Zumindest dem Wiederkäuermagen.

Tränen fallen nicht nur, sie ziehen uns auch gelegentlich mit nach unten.

So manche Kontrolle endet in einer wahren Konterrolle.

Nichts uniformiert drastischer als die Armut.

Die Liebe stellt den weniger langweiligen Teil mancher Beziehung dar.

Intelligenz schützt vor Erfahrung nicht.

Übergroße Religiosität schließt keinerlei Teufeleien aus.

Fremder Hochmut bedeutet auch eine Gefahr weniger für uns.

Geht er wirklich einmal hoch, der vielzitierte Hut, dürfte es sich um eine Leistung des Gesamtkörperensembles handeln.

Selbstlosigkeit rollt oft auch vor fremdem Egoismus einen Teppich aus.

Steigen die Ansprüche, sinkt manch anderes.

Es erweist sich als nicht unwichtig, auf welcher Seite der Schadensbegrenzung man sich gerade befindet.

Wer, anstelle vom Menschen, nur vom genetischen Material redet, sollte die eigene Entwicklungsfähigkeit dringend überprüfen.

Manchmal kann sogar das Irren unmenschlich sein.

Wie ergreifend!, diese Hand des Gesetzes.

Liebe deinen Nächsten, darum halte ihn auch von dir fern.

Haarspaltereien schaden dem, was sich unter den Haaren befindet, viel gründlicher.

Wer einmal bereits aus Liebe starb, wird die nächste Beziehung aus Sicherheitsgründen als lebender Leichnam beginnen.

Nicht die betonierten, die gläsernen Chefetagen erweisen sich als die geschlossensten Anstalten.

Wäre die gute alte Erde doch nur jene Scheibe, für die man sie so lange hielt! Was könnte nicht alles über den Rand gefegt werden, bei einer solchen Konstellation!

Natürlich schärft Sinnlichkeit die Sinne. Die Sinne jener, die zum Zuschauen verurteilt bleiben.

Wie Frau Justitia auch immer aussehen mag, sie wird ihre Vergewaltiger niemals los.

Schlechter Ruf hinterläßt bedenkliche Echos.

Mit dem Ende ihrer Existenz verschwand die DDR nicht nur aus vielen Köpfen, sie verschwand auch in viele Köpfe.

Laut griechischem Vokabular bezeichnet man Stillstände wie Stauungen als Stasen. Na bitte!

So mancher Lebenskreis, der lediglich zwischen PC und WC verläuft.

Heilsame Gedanken sollten alle heilenden Hände überallhin begleiten.

Von Ost- wie Westküste aus gesehen hört in den USA in Kansas City die Welt auf. Denket darüber nach, ihr osthessischen Randthüringer!

Selbst Nächstenliebe artet nicht selten zur Vergewaltigung aus.

Maulhelden! Speichelritter!

Die Gesundheit ist und bleibt einmalig, Krankheiten leider nie.

Da sie auch größeren Schaden abwenden sollen, haben Bedienungsanleitungen halt etwas unverständlich zu sein.

Verdammet die Bürokraten nicht, jedes Chaos bedarf einer kundigen Organisation.

Auch grobe Klötze brennen gut.

Seiet nicht so strenge, ihr Wächter des Wortes! Sagt also nicht, dieser Dichter wurde verboten! Sagt einfach nur: seine Gedanken wurden verstaatlicht.

Geistige Parasiten fressen und fressen, doch sie verdauen kaum.

Er stand mit beiden Beinen im Leben, die Hände jedoch behielt er sorgfältig von ihm fern.

Auch was man in der Zeitung zu lesen bekommt, scheint manches Mal tatsächlich passiert zu sein.