Zitate von Martin Gerhard Reisenberg
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Nicht alles Dazwischen sollte man ablehnen. Ein wenig Mittelmasse, statt des Mittelmaßes, das wäre doch nicht schlecht.
An nichts zu denken wäre schwierig? Es existieren doch zahlreiche nichtswürdige Menschen, die sich dafür geradezu anbieten.
Unterschriften sind mir verhaßt, erzeugt doch schon ein Kreuz meine Abneigung. Aber dann erst dreie!
Alle Geheimnisse können die Naturwissenschaften zwar niemals lüften, das Datum des Weltunterganges dürfte mittlerweile jedoch zu ihren leichteren Übungen zählen.
Die Welt krankt nie am Fortschritt, sie krankt an jener Vergangenheit, die ihn zu unvollständig erschuf.
Verträge sollten auch verträglicher machen, ansonsten wären sie keinen Fetzen Papier wert.
Glauben Vermutungen sich bestätigt, arten sie nicht selten in Zumutungen aus.
Millionen Menschen kommen ohne die Philosophie aus. Eine Minderheit hingegen muß mit ihr auskommen.
Seine gesellschaftlichen Anlagen funktionierten vorzüglich, er verfügte nicht umsonst über viele Unverbindlichkeiten.
Zu den entwickeltsten Formen des Besitzdenkens zählt letztendlich immer auch die Besessenheit.
Außer diversen Spezialisten existieren auch noch Allgemeinbildungsfachidioten.
Die beste Orientierungshilfe für verwirrte Kicker stellt noch immer des Balles Laufrichtung dar.
So häufig Geld auch den Besitzer wechselt, es behält immer seinen Charakter bei.
Der Wechsel der Garderobe kann selbst aus Straßenfegern Unteroffiziere, aber seltener aus Kassierern Bankiers machen.
„Die Medizin“, äußerte nachdenklich mein gedankenvoller Arzt, „die Medizin hilft uns, alle Mißlichkeiten des Lebens zu bewältigen“. „Falsch“, fiel ich ihm vorlaut ins Wort: „Das Leben selbst hilft uns, auch die Medizin zu bewältigen“.
Werden Schreie schon nicht gehört, werden sie doch manchmal sogar gesehen.
Betrachtet man sich einige Menschen genauer, wird man sogar geneigt sein, dem Tier in ihnen einen besonderen Schutz zukommen zu lassen.
Lauert am Ende keine Himmelspforte, läuft ein rechter Atheist schon mal barfuß durch die Hölle.
Jeder Zuhörende ruft beim Verlesen von Aphorismen garantiert einmal aus: „das habe ich doch schon mal gehört, oder gelesen…“! Doch nie hörte ich einen rufen: „das habe ich doch schon mal gedacht“!
Was sind jene wohl, die im Sattel sitzen! Doch nur Gesäße und nichts weiter.
Am raschesten verlieren auch auf dem Fußballplatze die Kopflosen ihre Beingewalt.
Natürlich schreibe ich für die Ewigkeit! Werde ich doch ewig nicht gelesen werden.
Die Bürozeit wurde vergessen, als man sich an das Einteilen der Erde in Zeitzonen begab.
Um das Verlorene, was man in Wahrheit noch gar nicht erwarb, jammert man gern am lautesten.
Der beste Glaube und die beste Ideologie sind jene, die sich ihrer Ketzer nicht zu schämen brauchen.