Martin Heinrich Zitate
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Diejenigen, welche von ihrer Unantastbarkeit zu hohe Meinung besitzen, zeigen oft eine beleidigende Geringschätzung anderer.
Martin HeinrichErbärmliche Charaktere finden ihren Stolz, in Gegenwart eines Menschen, der ihnen Wohltaten erwiesen, gebeugt.
Martin HeinrichWillst Du den rechten Glauben erringen, Mußt Du erst viele Zweifel bezwingen.
Martin HeinrichWas heißt Schaffen in der Poesie? – Wenn dichterische Begeisterung die Seele mit der Fruchtbarkeit der Phantasie überschüttet.
Martin HeinrichZufriedenheit, die alles in sich trägt, was die Erde dem Sterblichen zu bieten vermag, gibt dir der Frohsinn.
Martin HeinrichMänner mit großem reichen Innern können nie anders als äußerst einfach, ohne Kunst und Prunk auftreten, weil sie genau ihren und des nächsten Werth erkennen.
Martin HeinrichSorge ist – je nach der Gemütslage des Menschen – eine mehr oder weniger vorübergehende Last.
Martin HeinrichEin geistreicher Mann bleibt überall eine interessante Erscheinung.
Martin HeinrichDurch nichts in der Welt werden wir so oft geschmeichelt und betrogen, als durch unsre Eitelkeit. Selten läßt sie uns zur richtigen Selbsterkenntniß gelangen.
Martin HeinrichWer auf äuß’re Schönheit legt zu hohen Werth, Zeigt, daß er der Seele Schönheit ganz entbehrt.
Martin HeinrichEs gibt doch keine größ’re Pein, Als zweifeln und doch zärtlich sein.
Martin HeinrichNicht in der Menschen Gewühl, von Ehre und Schimmer umgeben, nein! – in der freien Natur fühlt der Mensch seinen Wert.
Martin HeinrichIn jedem Mensch steckt Philosophie, Doch nur der Kluge kennt und findet sie.
Martin HeinrichSo wie der Mensch sich zeigt und gibt, so wird er auch geschätzt, geliebt.
Martin HeinrichErhält man einen Freund, muß Treue ihn erhalten; Er hält dann fest sein Wort, hat er das Dein‘ erhalten.
Martin HeinrichHinaus muß der Jüngling ins stürmende Leben, Denn Einsamkeit bildet, veredelt ihn nicht.
Martin HeinrichDer Irrtum ist sehr schwer zu tragen; Ihn los zu werden macht uns Plagen.
Martin HeinrichNicht das Alter, sondern die Reife des Schriftstellers verdient Berücksichtigung. Bringt uns doch der Frühling die saft’gen Erdbeeren, duftige Veilchen; der Herbst dagegen sehr oft nur Holzbirnen und abgestorb’nes Haidekraut.
Martin HeinrichZwei Dinge in der Liebe müssen Gegensatz sein: Die Zärtlichkeit groß und die Sprödigkeit klein.
Martin HeinrichMäßige Dich im Zorn, denn Du zeigst dadurch deinen Wert, weil Du Dich jederzeit demjenigen gleichstellst, gegen den Dein Zorn zum Ausbruch kommt.
Martin HeinrichWie eine Welt im Tropfen aus dem Meer, So liegt im Augenblick oft eine Ewigkeit.
Martin HeinrichBlicke demjenigen scharf in die Augen, der allein geht und dem Bettler eine Gabe reicht. Da siehst du den inneren Menschen.
Martin HeinrichSei vorsichtig gegen diejenigen, die zu lebhaft mit Worten und Empfindungen spielen; sie suchen dadurch die wahren Vorgänge ihres Innern, ihre Gedanken zu verdecken.
Martin HeinrichDas Spiel mit Gefühl und Empfindelei Beweist, wie verschroben das Innere sei.
Martin HeinrichReines Gewissen ist höchste geistige Freiheit.
Martin HeinrichHinter Schmeichelei verbergen sich oft die meisten Lügen, während sich die Wahrheit zumeist rückhaltlos und oft in Grobheit offenbart.
Martin HeinrichWohin das Herz und alle Wünsche schweben, Da lebt der Mensch das eigentliche Leben.
Martin HeinrichWer Schadenfreude bei des Nächsten Unglück zeigt, Der hat den Gipfelpunkt der Schlechtigkeit erreicht.
Martin HeinrichWirklich moralischer Gehalt eines Menschen zeigt sich, wenn er von dem Bessern überzeugt ist und dann ohne Rücksicht auf seine Neigung handelt.
Martin HeinrichEs gibt viele hochbegabte Naturen, die nur selten im Stande sind, die gesammelten Schätze ihres Innern zum bündigen Ganzen zu gestalten, weil ihnen sehr oft – wie sie selbst sagen – die „rechte Stimmung“ dazu fehlt.
Martin HeinrichEin unverbrüchliches Gesetz ist die Vernunft; wer sich ihr entzieht, verletzt die Humanität, mithin die heiligsten Menschenrechte.
Martin HeinrichWas wir oft beim Manne als „Muth“ bewundern, ist größtenteils nichts weiter, als Wallung von Furcht und Stolz, die nach kurzer Zeit wie Schaum zusammensinkt.
Martin HeinrichWüßten wir, daß wir mit unserem ärgsten Feinde einst die Seligkeit des Himmels teilen müßten, ach! wie gern und schnell würden wir uns mit ihm versöhnen.
Martin HeinrichWelche Sprache, welche Worte, Oeffnen so des Herzens Pforte Als der Töne Harmonie? Tief durchdringt sie die Empfindung, Trägt, mit Göttern in Verbindung, Uns in’s Reich der Phantasie.
Martin HeinrichRechne sicher auf die Freundschaft, Wenn dir Dankbarkeit den Freund schafft.
Martin HeinrichWillst du in’s Volk mit deiner Weisheit bringen, Mußt du dein Wissen auch recht faßlich bringen.
Martin HeinrichDer schönste Zeuge deiner Schöpfungen ist: was du aus deiner eigenen Kraft geworden.
Martin HeinrichWir Alle verfolgen unsere Sonderinteressen, stürmen unaufhaltsam vorwärts, unserem Ziele zu, Einer dem Anderen den Vorsprung ablaufend, oder ihn durch List zurückhaltend.
Martin HeinrichWenn’s nach uns’rem Kopfe ginge, Machten wir oft tolle Dinge; Aber unser Herz, es mahnt und pocht, Wenn der Brausekopf bald überkocht.
Martin HeinrichDer Ausdruck wahrer Begeisterung, höchsten Entzückens eines liebenden Herzens, ist die Träne, die wie ein Lichtfunke aus flammendem Auge nieder fällt.
Martin HeinrichOrdnung ist die Mutter der Bequemlichkeit.
Martin HeinrichNicht bloß Reue über einen begangenen Fehler wirkt versöhnend, nein, es ist hauptsächlich der Entschluß: künftig seine Fehler zu bewachen.
Martin HeinrichWer bist Du, Egoist? Der aller ärmste Christ.
Martin HeinrichSolange uns die Phantasie die Jugend des Herzens erhält, so lange sind wir auch noch für Liebe empfänglich.
Martin HeinrichNur in Ausübung der Tugend lernt man sie kennen.
Martin HeinrichHaß kann wieder versöhnt werden, Verachtung nie.
Martin HeinrichWissenschaften sind ein fruchtbarer Acker, aus welchem nur der Denker Früchte erzielt. Wissen ohne Denken ist nichts weiter als ein Acker ohne Saat.
Martin HeinrichKannst du das Beste nicht erreichen, So sollst Du doch dem Guten gleichen.
Martin HeinrichEdler Stolz erkennt sich selbst; Hochmut sieht nur die Gebrechen anderer.
Martin HeinrichIn ewig wechselnder Gestalt Zeigt sich des Zweifels Allgewalt, Wenn wir am Scheidewege steh’n, – Wo Irrthum, Wahrheit vor uns geh’n.
Martin Heinrich