Martin Heinrich Zitate
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Der Schmerz hat dann den Höhepunkt erreicht, Wenn sich die Träne im Auge nicht mehr zeigt.
Martin HeinrichEs bringt ein böses Wort Viel Unheil oft zuwege. Doch schreibst Du, überlege; Ein Brief spricht immerfort.
Martin HeinrichMit Zauberhänden reicht die Poesie Uns Himmelswonnen, Schönheit, Phantasie.
Martin HeinrichBildung ruht auf drei mächtigen Säulen: Geist, Natur und Kunst.
Martin HeinrichMit unserer Weisheit steht es wahrlich noch sehr kläglich; wie wenig weise Männer schafft sie. Seht die Narren an, wie viel Narren sie täglich zuwege bringen.
Martin HeinrichEs gibt keine peinvollere Lage, als durch Lebensstellung begrenzte Lebenskraft und Hemmung nützlicher Tätigkeit, da, wo das Herz von tiefer Gefühlswärme belebt ist und der grollende Geist unsere zum Schlendrian, zum Hofedienst verurteilte Männlichkeit verhöhnt.
Martin HeinrichNarren brüsten sich laut und bringen ihr Wissen zu Markte, Doch der höhere Geist schweigt und verwendet die Kraft.
Martin HeinrichRundes Kinn und weiche Hand Sind der Sanftmut Unterpfand; Dürre Hände, spitzig Kinn Deuten: Kalten, harten Sinn.
Martin HeinrichTrotz aller Gegenwehr müssen wir auf dem Wege zum Endzweck unseres Strebens manche nebensächliche, oft unbequeme Last auf unsere Schulter nehmen und mitschleppen.
Martin HeinrichMit aller Schlauheit trachten die meisten Menschen darnach: alles das zu scheinen, was sie gern sein möchten.
Martin HeinrichDer Weise muß zum Schein Oft Thorheiten begehen, Sonst würde er allein Und unverstanden stehen.
Martin HeinrichRohe Kraft ausüben, Enge Grenzen zieh’n, Heißt: Die Freiheit trüben, Eig’ne Größe flieh’n.
Martin HeinrichWirst Du verkannt, vom flachen Volk verhöhnt, – Zeig‘ Dein Talent – und schnell ist man versöhnt.
Martin HeinrichDen heilt vom Schmerz nur des Todes Hand, Der sich betrogen in der Liebe fand.
Martin HeinrichWenn dein Zorn in hellen Flammen sprüht, Dieser zügellos dich ganz durchglüht; Dann treffen den Nachbarn nur einzelne Funken. Doch tiefer bist du in der Achtung gesunken.
Martin HeinrichWas Du nicht weißt, gesteh‘ es offen, So darfst Du stets auf Nachsicht hoffen. Von Deinen Fehlern, Deinen Schwächen Mußt Du jedoch mit Nachsicht sprechen.
Martin HeinrichDer moderne Realismus ist die Kunst, das Gute schlecht und das Schlechte gut zu machen.
Martin HeinrichNur dann, wenn Du Dich für andere aufzuopfern scheinst und nichts von Selbstgefälligkeit durchblicken läßt, nur dann nehmen sie Anteil an Deinem Wohl und Wehe.
Martin HeinrichErst nach völlig bekämpften Vorurteilen findet Wahrheit festen Grund.
Martin HeinrichMenschen, denen Geist und Bildung mangeln, Sieht man immer nach Gespenstern angeln.
Martin HeinrichSich lieben und verstehen ist selten und doch kann und wird wahre Liebe nur bestehen, wenn man sich gegenseitig versteht.
Martin HeinrichWas ist Phantasterei? Poetenhaftes Außersichsein.
Martin HeinrichWenn wir bedenken, daß Vernunft ihre Stoffe nur allein aus dem Herzen, den Sinnen und unserer Einbildung holt, so wissen wir hinlänglich, wie weit sie in praktischer Beziehung verläßlich ist.
Martin HeinrichHaß frißt sich in selbstquälerischer Weise immer tiefer in das Herz hinein, weil er dort die meisten Widersprüche und in ihnen seine Nahrung findet.
Martin HeinrichSiehe, ob Du den Verstand Mit dem Geiste kannst vereinen, Bring‘ das Herz mit in Verband, Wirst harmonisch dann erscheinen.
Martin HeinrichIch rathe Dir die größte Vorsicht in der Wahl Derjenigen, von denen Du Hülfe oder Beistand erbitten willst, denn nicht selten triffst Du unter ihnen Wichte, deren Gönnermienen Dich dafür aufs Empörendste verletzen.
Martin HeinrichKlugheit läßt sich nicht erlernen; sie ist angeborene Treffsicherheit des Geistes.
Martin HeinrichHoffnung, – was bist du oft? – ein Schatten und nichts mehr.
Martin HeinrichVerachtung darf nicht über unsere Selbstachtung hinausgehen.
Martin HeinrichWahre Liebe ist konsequent; sie liebt selbst den Haß seiner Verfehlungen wegen.
Martin HeinrichIhr Schwachköpfe, die Ihr Euch hochmüthig über Eure Nebenmenschen erhebt, sie mit verletzender Geringschätzung behandelt, betrachtet doch das Kleinste in der Schöpfung und Ihr müßt es für vollkommen halten und seine Schönheit erkennen.
Martin HeinrichEwig bleibt die alte Wahrheit: Große Geister – Große Thorheit.
Martin HeinrichDunkel und verhüllt sind die Endzwecke des Schicksals und doch befördern wir täglich durch unser Tun und Denken – wenn auch scheinbar das Gegenteil – den geheimen Gang desselben.
Martin HeinrichWas nützt’s, daß du dein Wort uns stellst, Wenn du dir selbst das Wort nicht hältst?
Martin HeinrichDu erntest aus der bösen That Den Fluch für deine künft’ge Saat.
Martin HeinrichGroße Seelen können niemals geizig sein; Doch die größten Männer sind oft hierin klein.
Martin HeinrichTugend ist die Tochter der Freiheit.
Martin HeinrichWahre Sittlichkeit steht unter dem Schutze der Selbstachtung. Unser Betragen steht dagegen unter dem Schutze der Verehrung und Achtung anderer.
Martin HeinrichOpfre dich nie auf, da, wo Habsucht oder Begierde dich ausbeuten wollen.
Martin HeinrichDein vorschnell Urtheil nur beweist; Daß du nicht weißt, was Bildung heißt.
Martin HeinrichDie Lüge straft durch’s eigene Bewußtsein; Die Wahrheit hält’s Gewissen und die Brust rein.
Martin HeinrichWer sich selbst versteht, kennt seinen Wert und läßt nicht mit sich handeln. Nur der Charakterlose ist für jeden Preis feil.
Martin HeinrichJe mehr sich der Verstand des Menschen breitet, desto mehr verdrängt er die übrigen Elemente seines Innern, von denen er zuletzt gar nichts mehr hören oder sehen will. Und was bleibt schließlich noch von dem wirklichen Menschen übrig? – Nichts weiter als kalter, aufgeblasener Verstand.
Martin HeinrichWie viel Glück und Freude geht uns oft unbeachtet und spurlos verloren, deren Werth wir erst nach dem Verluste erkennen.
Martin HeinrichWas stärkt den Geist und macht ihn jung? Aus schöner Zeit – Erinnerung!
Martin HeinrichBei großen Männern reizt uns Alles zur Bewunderung; Für Unbedeutende fehlt Nachsicht und Verzeihung.
Martin HeinrichDurch Kunst gewinnt Natur an Schönheit, Wie uns’re Seele durch die Weisheit.
Martin HeinrichDie Kraft hinkt, Wenn der Geist sinkt. Es wächst die Kraft, Wenn der Geist schafft.
Martin HeinrichWas ist es denn, was uns so oft mit ganzer Kraft zu einem Menschen hinzieht, unsere Neigung und Liebe für ihn erweckt? – Es ist seine Sittlichkeit und die drückt stets den Besitz eines zärtlichen Herzens, so wie das Verlangen aus, auch bei uns ein Gleiches zu finden.
Martin HeinrichDuldsamkeit darf sich nicht stets hinter die Grenzen der ihr gebührenden Anerkennung verstecken, sonst wird sie Beleidigung.
Martin Heinrich