Matthias Claudius Zitate

Beurteile einen Menschen lieber nach seinen Handlungen als nach seinen Worten; denn viele handeln schlecht und sprechen vortrefflich.

Was hülf mir Kron' und Land und Gold und Ehre? Die könnten mich nicht freun! 's ist leider Krieg - und ich begehre Nicht schuld daran zu seyn!

Dann saget unterm Himmelszelt mein Herz mir in der Brust: Es gibt was Besser's in der Welt als all ihr Schmerz und Lust. Ich werf mich auf mein Lager hin und liege lange wach. Ich suche es mit meinem Sinn und sehne mich danach.

Sorge für deinen Leib, doch nicht so, als wenn er deine Seele wäre.

Nichts ist so elend als ein Mann, Der alles weiß und der nichts kann.

Was aber soll man von einem Menschen erwarten, der kein Vertrauen hat, der alles selbst sehen und betasten will und immer über seine Rechte brütet? Er führt natürlich immer die Liste seiner Rechte bei sich, ist ungestüm, mißtrauisch, prätendiert immer nicht weniger als er kann und weiß alles besser.

Halte dich zu gut, Böses zu tun.

Oft sind unvernünftige Gründe, die helfen, besser als vernünftige Gründe, die nicht helfen.

Liebt euch auf Erden, liebt und wisst, dass Gott im Himmel Liebe ist.

Lehre nicht andere, bis du selbst gelehrt bist.

Aber selig ist der Mensch, der mit sich selbst in Friede ist, und unter allen Umständen frei und unerschrocken auf und um sich sehen kann! Es gibt auf Erden kein größer Glück.

Denn die Wahrheit hat alles und es fehlt ihr nichts als eine Herberge, als Platz und Raum für ihre Heiterkeit.

Wir sind nicht in der Welt, um zu grübeln und uns zu zanken, sondern um heilig zu leben.

Sei rechtschaffen gegen jedermann, doch vertraue Dich schwerlich.

Nur im Willen ist Rat, und sonst nirgends.

Mißtraue der Gestikulation, und gebärde Dich schlecht und recht.

Geduldig sein - Herr, lehr' es mich, Ich bitte dich, ich bitte dich.

Die großen Menschen haben mich gelehrt, daß die menschliche Seele unsterblich sei, und unüberwindlich, wenn sie es sein will und nur den Mut hat, sich ihrer edlen Haut zu wehren.

Kinder sind wahre Affen.

Spare Dir denn vergebliche Mühe, und tue Dir kein Leid, und besinne Dich Dein.

Betrüge nicht; du hast nicht Rast noch Ruh, wenn du betrogen hast.

Wir sind von höhern unsichtbaren Kräften wohl abhängig, wir mögen es glauben oder nicht.

Die Kirche hat es gar nicht mit dem Krieg oder dem Frieden zwischen den Menschen zu tun; die Kirche will den Frieden des Menschen mit seinem Gott.

Wer nicht an Christus glauben will, der muß sehen, wie er ohne ihn raten kann. Ich und Du können das nicht. Wir brauchen jemand, der uns hebe und halte, weil wir leben, und die Hand unter den Kopf lege, wenn wir sterben sollen.

Übrigens genießen wir jeden Tag und Augenblick Wohltaten, die wir nicht verstehen. Wir werden geboren und gesäuget, und holen Odem, und verstehen nichts.

Und wenn ich Fürst und König wäre, Was hülfe mir dies alles nun? Ein redlich Herz ist vielmehr Ehre, Ein Herz, das Lust hat, wohl zu tun.

Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat.

Was mit wenigem abgetan werden kann, muß nicht mit vielem getan werden.

Ich habe dich geliebet und ich will dich lieben, So lang' Du goldner Engel bist; In diesem wüsten Lande hier und drüben Im Lande, wo es besser ist.

Was im Hirn ist, das ist im Hirn; und Existenz ist die erste aller Eigenschaften.

Einerlei Gefühl, einerlei Wunsch, einerlei Hoffnung einigt; und je inniger und edler dies Gefühl, dieser Wunsch und diese Hoffnung sind, desto inniger und edler ist auch die Freundschaft, die daraus wird.

Wenn Christus sagt: Friede sei mit euch! - so haben wir unser ganzes Leben zu tun und werden es wohl im Himmel erst verstehen lernen, was das einzige Wort Frieden in seinem Munde heißt.

Die Liebe ruhet nicht. Sie kann in ihren Wirkungen und in ihrem Wohltun gestöret und gehindert werden, aber sie hört nicht auf zu lieben, wie die Sonne nicht aufhört zu scheinen.

Der Schmeichler buhlt um Beifall, macht die Menschen groß in ihrem Sinn, und sie werden klein; der bessere Mann macht sie klein, auf daß sie groß werden.

Ich denke, die Wahrheit muß durch alle Menschen nicht gewinnen können, aber ein jeder Mensch durch die Wahrheit. Und wer anders glaubt, der muß mit wenig zufrieden sein.

Ja, die Lieb ist 'n eigen Ding.

Eigentlich kann man nur geben, was man hat, und bisweilen hat man nicht, was man meinet zu haben.

Menschliche Werke, wie alle Dinge dieser Welt, wanken und verändern Gestalt und Farbe. Die Wahrheit bleibt, und wanket nicht. - Und wer ihr einfältig und beharrlich anhanget, der wittert Morgenluft, und hält sich an das, was er hat - bis er mehr erfahren wird.

Des Lebens höchste Offenbarung doch immer aus dem Herzen blüht.

Erwarte nichts vom Treiben und den Treibern; und wo Geräusch auf den Gassen ist, da gehe fürbaß.

Wolle nicht immer großmütig sein; aber gerecht sei immer.

Pasteten hin, Pasteten her, Was kümmern uns Pasteten!

Die Liebe hemmt nichts; Sie kennt nicht Tür noch Riegel und dringt durch alles; Sie ist ohn' Anbeginn, schlug ewig ihre Flügel, und schlägt sie ewiglich.

Versprich nichts Großes, tue etwas Großes

Die Menschen tragen Ketten, und sind Sklaven; aber sie sind nicht geboren es zu sein, und haben die Hoffnung nicht verloren wieder frei zu werden.

Wahre unverstellte Demut ist sehr lieblich, und wenn sie dir je in deinem Leben vorgekommen ist, mußt du ihre Gebärde noch in frischem Andenken haben.

Stehe Deiner Mutter bei und ehre sie, so lange sie lebt, und begrabe sie neben mir.

Ehre einen jeden nach seinem Stande, und laß ihn sich schämen, wenn er's nicht verdient.

Dazu bleiben wir nicht ewig unter den Sternen und unser Erdenleben ist nur eine kleine Strecke auf der ganzen Bahn unsrer Existenz.

Nichts Böses thun ist gut; nichts Böses wollen ist besser.