Zitate von Michel Tournier
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Das Tragische ist, dass viele von uns weder in ihrer Heimat noch in der Fremde leben können.
Der schützende Firnis, mit dem sich der gute, kaltblütige Praktiker umgibt, um der inneren Auslaugung widerstehen zu können, bekommt Sprünge, wenn der Schlag zu heftig ist.
Der gesittete Staat ist ein Betrug, denn die Ordnung, die von der Polizei geschützt wird, ist das Diktat der herrschenden Gruppe.
Ein Amt mit dem er zufrieden war, das ihm aber allmählich nicht mehr genügt – ein Ehrgeiz, den er sich nicht einzugestehen wagte, denn er ist bei Hof nicht gestattet. Jeder hat sich damit zu bescheiden, zu gehorchen.
Komischerweise – und das ist sehr schlimm – bringen die unglücklichsten Erfahrungen der Kindheit und der Jugend am meisten Gewinn für die Zukunft.
Ist das nun die Macht? Diese ekelhafte Gemenge aus Folter und Inzest? Ist das der Preis, den man zahlen muss, um ein großer Herrscher zu sein?
Genusssucht und Begehrlichkeit sind immer noch eine Form das Leben zu lieben, tiefstehende, aber gesunde Lebensweisen.
Was ist das Geheimnis von so vielen Tugenden? Das es die Wirrnisse von Liebe und Fortpflanzung nicht kennt.