Michel Tournier Zitate

seite 2

«123»

Die Beziehung eines Mannes zum Geld sind ebenso vielschichtig und tiefgehend wie die Beziehungen, die er zu Gott, zum eigenen Körper, zu seiner Frau, zu seiner Mutter und so weiter zu haben vermag.

Michel Tournier

Durch Macht wird der Mensch verrückt, durch absolute Macht, wird er absolut verrückt.

Michel Tournier

Lachen ist einfach das Zeichen, dass das Absolute in der Nähe ist.

Michel Tournier

Kleider machen einem zum Menschen. Ein nackter Mensch ist eine Larve, ohne Würde, ohne Aufgabe, ohne Platz in der Gesellschaft.

Michel Tournier

Der Politiker will Ordnung, der Künstler Unordnung. Er muss in einem unordentlichen Milieu leben, sonst kann er nicht schöpfen.

Michel Tournier

Man gründet eine Politik nicht auf Wunder.

Michel Tournier

Einsamkeit ist ein zerbrechlich Ding und altert schnell.

Michel Tournier

Napoleon war der Hitler seiner Zeit.

Michel Tournier

Wer viel getrennt ist, hat sich nichts mehr zu sagen.

Michel Tournier

Glück zu haben heißt, dass dahinter gleich die Falle kommen musste.

Michel Tournier

Ein Fernglas ist ein indiskretes Instrument.

Michel Tournier

Die DDR existiert, sie hat ihre Persönlichkeit. Wenn eine Wiedervereinigung kommt, muss das ganze Deutschland eine qualitative Änderung erfahren.

Michel Tournier

Glaube ist eine Sache des Herzens, nicht äußerer Gesten.

Michel Tournier

Das Absolute fällt der Verderbnis, das Ewige der Veränderung anheim.

Michel Tournier

Die Menschen sind so beschaffen, dass sie Mittel und Wege finden, um die, die sie lieben und auf die sie stolz sind, noch mehr leiden zu lassen, als andere, die sie verabscheuen oder verachten.

Michel Tournier

Die Gewalt, die den Deutschen durch die Spaltung ihres Landes angetan wurde, konnte nicht ewig dauern.

Michel Tournier

Es wäre verrückt und tieftraurig, wenn die DDR restlos von der BRD verschluckt würde und es schließlich nur noch eine größere BRD gäbe.

Michel Tournier

Die verbindliche Außenseite ersetzte ihm die Moral, und wenn die Wirklichkeit diese schöne Kulisse durcheinander brachte oder gar zerstörte, blieb in ihm nur der Hass.

Michel Tournier

Die Wiedervereinigung der Deutschen wird kommen.

Michel Tournier

Die menschliche Feigheit kennt keine Grenzen.

Michel Tournier

Jede Macht ist konservativ. Fehlt ihr ein Gegengewicht, so erzeugt sie zwangsweise eine in sich festgefahrene Gesellschaft. In ihr ist zwischen den Menschen nichts Menschliches mehr, dass heißt nichts überraschend Neues, nichts Schöpferisches.

Michel Tournier

In einer Menschengruppe ist einer, der den anderen nicht gleicht, immer verhasst.

Michel Tournier

Schuf Ehe nicht eine Art Verwandtschaft zwischen den Gatten und entsprach der, die Geschwister verbindet?

Michel Tournier

Die Macht lächerlich machen - das ist Rache.

Michel Tournier

Ich glaube, ein Romancier muss Personen erfinden, die ihm total fremd sind. Wenn er das nicht tun kann, ist er kein Romancier.

Michel Tournier

Wie böse gehen Jahre mit Menschen um, die von der Natur bevorzugt sind.

Michel Tournier

In den gröbsten Ausdrücken alles sagen kann ich nur einem Wesen, dessen Intelligenz und Großzügigkeit ohne Grenzen ist, also Gott allein.

Michel Tournier

Eine Nation ist zuerst einmal ein gemeinsamer Wille.

Michel Tournier

Das Lebendige, auf sein letztliches Los reduziert, gab seine von Grund auf faulige Natur zu erkennen.

Michel Tournier

Das ist das Gesetz der Macht: beim geringsten Zweifel zuschlagen.

Michel Tournier

Sympathisch und intelligent anstatt hübsch und elegant: Ich habe Jahre gebraucht, um mich mit diesem Schicksal abzufinden, letzten Endes habe ich akzeptiert, dass es, wenngleich nicht viel mehr wert, auch nicht unbedingt ein Fluch ist.

Michel Tournier

Nirgends wuchert das Mögliche so üppig, wie auf den Trümmern des Realen.

Michel Tournier

Der König herrscht, aber er regiert nicht. Bei den banalen Tagesaufgaben lässt er seinen Premierminister sich die Hände schmutzig machen.

Michel Tournier

Es ist verblüffend zu sehen, wie soviel Schwachheit und Einfalt es schaffen, dass alle Widerstände, alle zweifelnden Bedenken sich vor ihnen beugen zu einem großen, herrlichen Ziel.

Michel Tournier

Die maßlose Vorliebe der Intellektuellen für Wort und Schrift verdirbt ihnen oft ihre bernsteingefädelten Projekte.

Michel Tournier

Noch ein Zug, der dem Bild der Armen hinzuzufügen ist: die instinktive Neigung, nach Rasse, Herkunft, ja sogar nach dem Beruf Gruppen zu bilden, die immerfort nichts voneinander wissen wollen und sich nur hassen.

Michel Tournier

Was ist Ehebruch anderes, als eine Art Sich-Öffnen - freilich in recht schüchternen Grenzen.

Michel Tournier

Sie ist hart, die Schule der Freiheit.

Michel Tournier

Es gibt nichts Menschliches ohne Schöpfertum, aber jedes Schöpfertum stört.

Michel Tournier

Gewalt und Furcht sind unerbittlich die Ingredienzien irdischen Königtums und nicht nur Gewalt und Furcht, sondern ein Aussatz, der den Charakter befällt, und entsetzlich ansteckend ist und Gemeinheit, Doppelzüngigkeit und Treulosigkeit heißt.

Michel Tournier

Der Mensch leidet mehr und mehr unter Einsamkeit, weil er immer größeren Reichtum und immer mehr Freiheit genießt.

Michel Tournier

Sie fielen um so grausamer übereinander her, je mehr sie einander liebten. Nachsicht bedeutete ihnen Gleichgültigkeit und Wohlwollen Verachtung.

Michel Tournier

Nicht jedes Wissen ist gut.

Michel Tournier

In einem Land, das Dichter einsperrt oder ins Exil treibt, müssen zwangsläufig auch die Hausfrauen vor den Läden Schlange stehen.

Michel Tournier

Das Grauen vor dem Tod und die Befürchtung, jedem Moment zu sterben, schließen sich aus.

Michel Tournier

Jedem die Dosis Wahrheit, die er verträgt, die er verdient.

Michel Tournier

Wo zwei Menschen vereint sind, ist der, der am meisten liebt, gerade dadurch stets der Schwächere, Ungeschicktere, Verletzliche und weniger Glückliche.

Michel Tournier

Wer zu tief in die Geheimnisse der göttlichen Majestät eindringt, wird von ihrer Herrlichkeit zermalmt.

Michel Tournier

Die Deutschen berufen sich auf Ordnung, Arbeit und Methode, dabei ist das Chaotische ganz typisch für sie.

Michel Tournier

Es gibt zwei Sorten von Menschen, die einen, die bleiben, wo sie geboren sind, und die anderen, die fort müssen.

Michel Tournier
«123»

anderen Autoren