Paul Schibler Zitate
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Auch im Alter soll man sich Ziele setzen. Es brauchen nicht unbedingt grosse zu sein. Auch brauchen sie kein Geld zu kosten.

Wenn wir das Menschsein verpassen, was bleibt dann noch übrig vom Leben? Auf dieses eine sollten wir alles setzen.

Künstlertum hat viel mit Solidität zu tun. Goethe sagt es so: auch der feurigste Maler darf nicht sudeln.

Zu viele Menschen verlassen sich darauf, daß es immer „irgendwie weitergeht“. Wenn aber niemand darauf achtet, daß der Zug nicht entgleist, dann wird er entgleisen.

Es gibt viele Gründe, pessimistisch zu sein. Trotzdem ist Pessimismus falsch. Er verkennt, daß das Leben sich ständig erneuert, ständig regeneriert, wie es uns der Frühling seit Jahrtausenden vorführt. Wie eine gewaltige Urkraft bricht er hervor aus den Knospen, durch nichts aufzuhalten.

Ob du ein Leben lang an geschlossenen Türen vorbeiläufst, oder ob diese Türen sich öffnen und du willkommen bist, das hängt von dir ab.

Was so schwer zu ertragen ist, das ist das mangelhafte Verständnis von Mitmenschen für kostbare Dinge, die einem am Herzen liegen und so einfach zu verstehen wären wie ein Strauß von Blumen.

Warum wippen die Bachstelzen mit dem Schwanz? Dein Mitmensch darf nie das Gefühl haben, du habest keine Zeit für ihn.

Zum Bild einer Persönlichkeit gehört, daß sie zu uns spricht, auch wenn sie nichts sagt.

Der Puls unserer heutigen, zivilisierten Welt und der Puls der Natur sind zwei völlig verschiedene, getrennte Welten; man fragt sich, wo sie sich noch berühren.

Ansichten und Meinungen genügen nicht zum Leben; es bedarf einer Gesinnung. Diese gilt es zu entwickeln.

Wenn ich etwas so mache und nicht anders, dann ist es, weil man es vielleicht auch anders machen könnte.

Es besteht eine Diskrepanz zwischen Freiheit und persönlichem Verantwortungsbewußtsein.

Wenn eine Frau liebt, dann ist sie ganz Frau; dem Mann reicht das nicht, um ganz Mann zu sein.

Die Zeichen der Gegenwart deuten darauf hin, daß die Zeiten der Lauheit vorbei sind. Wir müssen uns entscheiden, wo wir stehen, wozu wir uns bekennen.

Es gibt so vieles, woran der Mensch schwer tragen kann. Aber die eigene Last, das eigene Ungenügen und Unvermögen ist doch die schwerste.

Wir brauchen einen geistigen Boden, auf welchem wir stehen können und worauf unsere Handlungen gründen. Den einen wird er geschenkt, die anderen müssen sich ihn erarbeiten.

Die Presse pocht auf Pressefreiheit, und mit Recht; aber erweist sie sich ihrer auch als würdig?

Was ist das für eine Menschenfreundlichkeit, wo wir nur lieb und gut sind zu jenen, die wir mögen? Und die andern?

Fünf Kilometer außerhalb seines Wohnortes beginnt für den Schweizer das Aus-land. Er ist (vielleicht) mal dort gewesen, aber er hat keine nähere, echte Beziehung dazu.

Die Frau ist sich über das Wesen des Mannes besser im klaren, als der Mann über das Wesen der Frau.

Es zahlt sich nicht aus, wenn man allem Unangenehmen aus dem Wege geht – man geht dem Leben aus dem Weg.

Ich habe mich ein Leben lang von Doktrinen und Ideologien ferngehalten; nicht zu meinem Nachteil

Wir sind es jedem echten Künstler, der Bleibendes geschaffen hat, schuldig, sein Werk vor dem Vergessenwerden zu bewahren.

Wir können unser Altwerden verlangsamen oder beschleunigen; verlangsamen, indem wir das Leben bejahen, beschleunigen, indem wir es verneinen.

Wenn du negativ denkst über deine Mitmenschen, kannst du wenig Positives von ihnen erwarten.

Unsere Zukunft ist vorprogrammiert. Sie ergibt sich aus den positiven und negativen Folgen und Konsequenzen, die sich aus dem Jetzt-Zustand ergeben. Es gilt also, diesen Zustand ständig in positivem Sinne zu beeinflussen und zu verändern.

Die Respektierung der Menschenwürde, der Würde des Mitmenschen also, ist das, was wir jeden Tag ernst nehmen und wahrnehmen sollen. Dazu müssen wir zunächst unser eigenes Überlegenheitsgefühl in die Schranken weisen.

Ich bekenne mich zu meiner Muttersprache. Immer weniger Menschen beherrschen sie. Aber beherrschen heißt ja nicht, fehlerlos schreiben. Beherrschen heißt, sich ihrer Möglichkeiten, ihres inneren Reichtum zu bedienen wissen. Das aber ist eine lebenslange, beglückende Aufgabe.