Zitate von Peter E. Schumacher
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Enttäuschungen rühren immer daher, daß man so lange das Beste annimmt, bis einen das Schlechteste eines Besseren belehrt.
Apropos Telefonsex: Seid doch dankbar, daß man Euch bis jetzt nur heimlich abhören kann! Wartet nur, bald schon wird man Euch auch zuschauen!
Es gibt Tage, an denen man feststellen kann, für wen du als Mensch von Belang bist und für wen nicht.
Vor mir liegt ein Gedicht: Kann man je alle Lesarten mit den eigenen Gedanken durchspielen?
Sie konnte sich nicht mehr beklagen, sie hatten ihr den Mund mit Trostpflastern zugeklebt.
Manche Meinungen wirken so furchtbar platt unter dem ungeheuren Wert, den man auf sie legt.
Die Brücke zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen trägt ganz andere Menschen als die zwischen Morgengrauen und Abenddämmerung – auch wenn sie dieselben sind.
Wir bedauern immer zu spät, an Menschen festgehalten zu haben, die wir längst hätten loslassen müssen und jene losgelassen zu haben, die wir unbedingt hätten festhalten sollen.
Spezialisierung ist eine der wirkungsvollsten Tarnungen für universelle Unfähigkeit.
Manche Menschen machen nur deshalb so einen gehetzten Eindruck, weil sie sich unentwegt selbst nachlaufen.
Wie schön muß es sein, wenn man mit dem Menschen lebt, für den man lebt. Wie schmerzlich muß es jedoch für den Menschen sein, der von sich aus für den anderen lebt, der Partner jedoch nur mit ihm.
Manchmal denke ich, daß ich mich nicht wirklich weiterentwickelt habe und meine 61 bisweilen umgedreht gehören, weil ich erst 16 bin.
Manche Leute kennt man halt nicht besser. Aber die meisten kennt man halt besser nicht.
Einander helfend die Hände zu reichen, ist ein Zeichen gelebter Menschlichkeit. Hilfe (nur) zur Selbsthilfe ist gegebenes Nehmen.
Pünktlichkeit ist die Kunst, möglichst präzise abschätzen zu können, wie spät man zu spät kommen kann.
Meinem neugeborenen Enkel ins Stammbuch: Sei auf der Hut, lieber Oscar, ich fürchte, du wirst dein Leben mit denen teilen müssen, die versuchen werden, dich auch noch um deinen Anteil zu betrügen!
Woran scheitert eigentlich der ewig junge Wunsch aller Erwachsen, sich ihre „Kindlichkeit zu bewahren“? Oft genug daran, daß sie nicht mal gemeinsam mit ihren Kindern durch die Pfützen hüpfen können.
Ich habe im Laufe meines Lebens eine Menge Großkotze kennengelernt. Irgendwie gleichen sie alle dem Nenner in der Bruchrechnung; je mehr sie sich aufblasen, desto geringer fällt das Ergebnis aus.
Lieber beim Abendessen mit vollem Mund reden, als mit leerem sich anzuschweigen.
Psychoanalytiker nennt man die Leute, die aus dem Dreck, den wir so lange untern Teppich gekehrt hatten, unser Seelenleben deuten.
Ist Ihnen auch schonmal aufgefallen, daß die am leichtesten ihren Kopf verlieren, die gar keinen haben?
Sie hatten sich zwar nichts mehr zu sagen, nur verschweigen wollten sie das nicht.