Peter Rosegger Zitate

Stets sind die Leute bereit, die Schuld ihres Niederganges und ihres Elends anderen zu geben.

Erziehung ist keine Lehre, sondern ein Beispiel.

Wer wissen will, daß er nichts weiß, braucht kaum erst den Monolog des Faust zu lesen, noch fast besser wird er's inne, wenn er mit fragenden Kindern umgeht.

Dem Jüngling sind die geselligen Freuden weniger gefährlich als die einsamen.

Wissen ist Macht. Wie schief gedacht! Wissen ist wenig, Können ist König!

Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.

Ein Schleifstein paßt nicht für alle Messer; mancher Schüler lernt im Leben mehr als in der Schule.

Ich schätze höher das Natürliche als das Gemachte, das Ländliche höher als das Städtische, die Einfachheit höher als den Prunk, die Taten höher als das Wissen, das Herz höher als den Geist.

Die Blume lebt und liebt und redet eine wunderbare Sprache.

In der Krankheit kommt mancher erst zum Bewußtsein seiner selbst.

Gegen inwendig Weh hilft kein gescheit Reden.

Ein guter Gedanke macht froh, erst recht eine gute Tat.

Was ist alle gemachte Poesie in einer großen Stadt gegen die Schönheit eines Kornfeldes.

Unser Fühlen artet in Denken aus, und das ist unser Ende.

Unsere ganze Kulturarbeit besteht darin, daß der Mensch sich vor sich selber schütze. Vor seiner Tierheit, vor seiner Trägheit, vor seiner Bestialität, vor seiner wilden Phantasie.

Ich suche mein Glück nicht im Zusammentreffen und Genießen irdischer Güter, denn darin ist es nicht zu finden. Ich habe mein Glück stets in der Natur und in der Arbeitsfreude gefunden.

Es gibt Leute, die nur darum so hastig in die Zukunft hineinfliehen möchten, weil sie sich vor ihrer Vergangenheit fürchten.

Wenn der Krieg, wie man gern sagt, der Vater großer Tugenden wäre, so müßten die Menschen vor lauter Morden und Brennen schon Heilige oder Götter sein.

Du wirst Freud und Leid haben, wie jeder Mensch auf dieser Welt; du wirst umso mehr Freud und Leid haben, je inniger du die Deinen liebst; aber eine solche Freude wird dich glücklich und ein solches Leid wird dich groß machen.

Zweck aller Dinge, mit denen wir uns abgeben, ist, den Menschen zu nützen.

Jeder Sparer findet seinen Zehrer. Armselig sind beide, wenn sie es übertreiben. Den vernünftig sparsamen Mann hält der Geizige für einen Verschwender, der Verschwender für einen Geizhals; nur der Vernünftige für einen Klugen.

Wer gerne tanzt, dem ist leicht gegeigt.

Wo die Liebe herrscht, da fallen alle Schranken, da sinken alle Hüllen der Kultur, und das Letzte ist, was das Erste war: Adam und Eva.

Es gibt eine Autorität, die mit sanfter Gewalt die tollen Herzen bändigt - diese Autorität heißt Liebe.

Die Schule lehrt die Jugend, aber sie vermag sie nicht zu erziehen. Den Eltern obliegt es, im Kinde den Grund zur gedeihsamen Weltanschauung zu legen.

Wer sich Zeit nimmt, der hat sie.

Keine Erfindung, keine Gewalt der Welt hat das getan, was Begeisterung vollbrachte.

Das Gedächtnis ist wie ein Weib, jungen Männern ist es zugetan, alten wird es gerne untreu.

Tätigkeit ist die Triebfeder der Lebensuhr. Man kann sich überarbeiten, aber noch weit leichter kann man sich überfaulenzen.

Ist die Frau schön allein, so wird sie einmal häßlich, aber ein gutes, treues Weib ist waschfest.

Nicht allein am Mißerfolg, auch am Erfolg kann man zugrunde gehen.

Es ist schwer, Millionär zu werden, ohne jemandem Unrecht zu tun.

Liebesgedichte sollte man gar nicht drucken, unechte sind zu schlecht für die Öffentlichkeit, und echte - zu gut.

Das Hauptmerkmal echter Liebe ist das Mitleid. Die Sinnlichkeit fügt das Rad zusammen, das Mitleid legt den Reifen darüber.

Arbeit ist oft die einzige Erholung von der Last des Daseins.

Doch du wirst auf Erden finden nicht sobald Lieb' und Treue echt und heilig; Darum geb ich dir von meiner mit und ich will sie legen, liebes Menschenkind, dass du findest in der Trübsal diese Gaben, in das Mutterherz.

Warum muß der Mann lachen, wenn er ein Kind erblickt und warum schaut das Kind so ernsthaft, wenn es einem erwachsenen Menschen ins Antlitz sieht? Der erste schaut ins Paradies zurück, das letztere auf die schuld- und leidbefruchtete Erde.

So unbedeutend ist keines Menschen Leben, daß es, ins rechte Licht gestellt, nicht für die übrigen von Interesse sein könnte.

Der Mensch mag die Göttlichen verehren, aber Hilfe verlangen kann er nur von sich selbst.

Keine Satzung, sie mag des Leibes oder der Seele Heil bezwecken, befolgen die törichten Menschlein so fromm und lüstern wie die tolle Willkür der Mode.

Nicht der weiß ein Glück zu schätzen, welcher es gewonnen hat, sondern der, welcher es verloren.

Die wahre Liebe fängt in der anderen Person an und hört in der anderen Person auf; sie ist eine Art von Nächstenliebe.

Große Menschen lieben es, von ihrem Glücke auszuteilen.

Kein Mensch auf Erden hat mir soviel Freude gemacht als die Natur mit ihren Farben, Klängen, Düften, mit ihrem Frieden und ihren Stimmungen.

Für Leute, die nicht wissen, wohin sie wollen, ist jeder Weg der rechte.

Die Welt ist ein Transparent Gottes.

Es ist unsinnig, von einem Feldherrn ein Herz fürs Volk zu verlangen.

Ein Buch sind die Kinder. Gleichgültige Augen entdecken an ihnen nichts Bemerkenswertes: erst wenn man ihnen mit dem warmen Hauch der Liebe naht, treten die Zeichen hervor, die uns oft überraschen, entzücken oder erschrecken, und zum großen Teile liegt es an uns, welche Zeichen wir hervorrufen.

Menschenleben, wunderbar! In jeder Ecke lauert ein anderes Ungemach, und in jedem Winkel steht ein freundlicher Engel.

Die Zeit heilt nicht nur alle Wunden, sie heilt auch alle Sünden.