Zitate von Raymond Walden
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Intelligenz schützt nicht vor Göttern und Teufeln. Bildung hätte das Zeug dazu. Doch was ist Bildung, woher kommt sie? Wie gelangt sie in die teuflische Kausalzirkulation?
Das hohe Gut der Meinungsfreiheit kann selbst durch unsinnige Meinungen nicht in Frage gestellt werden.
Unmenschlichkeit entpuppt sich in der Korruption als wirkliche Pandemie – ganz ohne Medienkampagne.
Eine verarmte Sprache produziert keinen Gedankenreichtum, noch antizipiert sie einen.
So gerne, mein Kind, hätte ich Dir mehr mit auf Deine Reise gegeben. Tabus schnürten meine Kehle, verkrampften mein Herz und banden mir die Hände.
In einer Gesellschaft, die das Wohlbefinden über die Kaufkraft definiert, hat man schwer zu tragen.
Ahnung bedeutet Wissen und Nichtwissen zugleich im Bewusstsein des Unvollkommenen, der vollkommenen Endlichkeit.
Die Verflachung des Denkens planiert sich mit der zunehmenden Masse an ungebildeten Gehirnen.
Bei der Problemlösung scheitert der Massenmensch regelmäßig an der Komplexität, die er, spurgetreu eingeengt, nicht erkennen kann.
Indem ich mich mitteile, beweise ich, dass mir die anderen keineswegs gleichgültig sind. Erst im Schweigen gären Resignation und Desinteresse.
Die Geschäftigkeit des Tages glüht aus im Abendrot, ehe die Dämmerung in die Nacht entläßt. Alles ist Wirklichkeit zu seiner Zeit.
Wirkliche Offenheit für Vielfalt heißt doch nicht kritiklose Duldung der Mannigfaltigkeit von Lügen, Unterdrückung und Zerstörung!
Schweigende und verschwiegene Menschen geben mir Anregung, beflügeln die Phantasie; Verschweigende aber haben das Sagen.
Wer Naturschönheit besingt, vergesse nicht zu hinterfragen, wer wann wen warum und wie frisst.
Das Kopftuch der Religionsfreiheit bedeckt Haariges und säumt die enge Stirn. Wer ein Kreuz am Hals hat, lebt nicht minder unfrei religiös.
Wendehälse gehören zu einer überaus erfolgreichen Gattung, die sich zur Plage fortpflanzt. Ein zweifelhaftes Gegenmittel wäre Halsstarrigkeit.
Das Verhältnis des Menschen zum Tier ist neu zu ergründen, besonders im Hinblick auf eine angeblich menschliche Seele.
Wer den Aphorismus nur flüchtig liest, sollte keine Zeit an ihn verschwenden, denn Verstehen will verweilen.
Wenn Kommunikation erlischt, kennt man sich so gut, dass alles bereits gesagt wurde. Oder man ist sich (wieder) fremd, unbekannt, dass Tabus die Stille verwalten.