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Wer Wahrheiten weiß, muss sich fragen, ob und wie er und seine Umgebung das Wissen vertragen.
Raymond WaldenJenseitiges Leben. Welch eine Ablenkung, der Mord am Jetzt!
Raymond WaldenIm sauberen Himmelsblau zeigt sich der Sauerstoff des Lebens.
Raymond WaldenDer Adler als Staatswappen, Symbol wofür? - Der Vogel ist ein Raubtier.
Raymond WaldenDummheit ist eine Naturgewalt, eindämmbar zwar, aber auch unkalkulierbar und katastrophal vernichtend, vor allem, wenn sie in Unbedarftheit gleichberechtigte Duldung, gar Förderung erfährt.
Raymond WaldenDämmerung gleicht aus: Was verschlafen ist, kommt zu sich, was überdreht, findet zur Besinnung.
Raymond WaldenDem Opportunisten unbequem, dem Positivdenker miesmachend, dem Präsidenten umsturzverdächtig begegnet der freie Geist.
Raymond WaldenVerschlossene Akten schließen Geschichtsfälschung durch Siegerwillkür ein.
Raymond WaldenSie nennen sie Schulen, fabulieren vom "Haus des Lernens" und tünchen damit die ganztägigen Verwahrungsanstalten für Kinder und Jugendliche, denen in unserer Gesellschaft ein Zuhause ahhanden kam.
Raymond WaldenGesundheit ist ein ansteckender Markt.
Raymond WaldenMan möchte anders als man kann, erst recht, wenn man es merkt: Ohnmacht macht sich breit.
Raymond WaldenBehütete Köpfe sind die anfälligsten.
Raymond WaldenBewegtes Wasser birgt bewegendes Leben, so auch den Menschen.
Raymond WaldenDiplomatie schönt Niedertracht.
Raymond WaldenEin Aphorismus ist erst nach dem Weiterdenken zu Ende.
Raymond WaldenReliquienverehrung stilisiert Knochenarbeit.
Raymond WaldenTiefgründiges Wissen verlangt stählerne Nerven und ein starkes Herz.
Raymond WaldenDer Mensch hat keine Bestimmung, er maßt sich jedoch vieles an.
Raymond WaldenInnere Gelassenheit rechtfertigt zum eigenen Schutz gesunde, intelligente Gleichgültigkeit, nicht aber das Verschließen der Augen vor Realitäten.
Raymond WaldenEin günstiger Warenpreis geht gewöhnlich auf Kosten übervorteilter Arbeitskräfte, geschädigter Umwelt und ungeahnter in Kauf genommener Nebenwirkungen.
Raymond WaldenEs gibt Talente, die stellen sich so weit ins Abseits, dass sie das Spielfeld verlassen. Ein Platzverweis erübrigt sich.
Raymond WaldenPlacebos sind wie Götter: Man glaubt daran und muß leiden.
Raymond WaldenEin wesentlicher Preis für persönliche Freiheit wird mit Einsamkeit beglichen.
Raymond WaldenKann man es glauben? Nein! Man kann es wissen! Aber man muss Wahrheit wissen wollen.
Raymond WaldenDie dunkelste Materie steckt im Kopf.
Raymond WaldenDie Tat gewinnt Bedeutung erst durch ihr objektives Ergebnis.
Raymond WaldenDer Horizont markiert eine physische Grenze; im Menschenbild mehr noch die Möglichkeit der Metamorphose zur Persönlichkeit.
Raymond WaldenDas Leben ist kein Geschäft, wohl verstanden aber ein Austausch.
Raymond WaldenOft ist der Geist des Körpers schwerste Last.
Raymond WaldenWir verstehen das Leben nicht, und so erfolgen Verletzungen, wir stecken ein und teilen aus, bewusst und unbewusst, als sei das Sinn des Lebens.
Raymond WaldenSelbstwert erkennt sich im kritischen Vergleich.
Raymond WaldenSo kurz ist die Gegenwart zwischen Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsangst.
Raymond WaldenDas Morgenrot färbt den Tagesbeginn nur flüchtig; der Tag enteilt langsamer. Das ist unsere Chance.
Raymond WaldenQuoten quantifizieren Qualitätsverluste.
Raymond WaldenBrot und Spiele bilden das Manna von Herden und Horden wie ihren Hirten.
Raymond WaldenBleibt jung und unbekümmert, baut auf, damit ihr nicht Versäumnissen nachtrauert, wenn einst Ungeahntes einsichtig wird und unverstanden bleibt.
Raymond WaldenMenschenwürde erlebt bewußt die Einzigartigkeit von Einsamkeit als Quelle für das ebenso bewußte Miteinander.
Raymond WaldenZeit ist kostbar. Zum (sich) Sammeln.
Raymond WaldenGlaubenswächter schlafen aus Überzeugung nie.
Raymond WaldenHungerlöhne mästen den Kapitalismus.
Raymond WaldenEntgleisen Gesichtszüge, hakt es im Stellwerk.
Raymond WaldenNaturliebe! Wer liebt wen, die Natur uns? Wir die Natur? Wir uns? Gegenseitig? Natürlich.
Raymond WaldenEinfalt gefällt sich in Fremdwörtern.
Raymond WaldenHimmlisch sind Sterne nur, solange sie keiner vom Himmel holt.
Raymond WaldenMit Mut im Bauch, wenn's im Kopf fehlt.
Raymond WaldenAuch Ideale entlieben sich und sterben ab, wenn sich niemand darum kümmert.
Raymond WaldenLiteratur fesselt, rüttelt wach und befreit mit der Sprache der Wirklichkeit wie der Phantasie: Aufarbeitung des Gewesenen, Analyse des Gegenwärtigen, Begründung von Visionen, und der Mensch wird.
Raymond WaldenModisches Denken beachtet nicht sein Verfallsdatum.
Raymond WaldenDer Stahlhelm auf dem Schädel quetscht jedes Gehirn.
Raymond WaldenDas Bemühen ist noch keine Kunst.
Raymond Walden