Zitate von Romain Rolland
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Nirgendwo fürchte ich die Natur so sehr wie bei den Unschuldigen, denn sie sind ihr völlig ausgeliefert.

Man spricht nicht mit jenen die Sprache der Tugend, die deren Grammatik nicht verstehen.

Ich diskutiere nicht mit Fanatikern. Über dem Getümmel stehen heißt über allen Fanatikern stehen, denen rechts wie links, denen des Krieges wie des Friedens…

Bei einem Ehemann die Liebe zu suchen, wäre ebenso närrisch, wie mit einem Sieb Wasser zu schöpfen.

Die Gesellschaft steht immer vor dem Dilemma: Wahrheit oder Liebe. Gewöhnlich entscheidet sie sich dahin, Wahrheit und Liebe zugleich zu opfern.

Man muss sich fragen, wie die Leute, die zum großen Teil gar nicht böse sind und von Natur aus zu gegenseitiger Nachsicht, ja Gleichgültigkeit geneigt, plötzlich zu solchen Explosionen von zornigem Fanatismus kommen, bei denen sie gleichzeitig ihren Kopf und ihr Herz verlieren.

Es ist merkwürdig, dass durch die patriotische Leidenschaft die Intelligenz den Kopf verliert, aber niemals den Eigennutz.

Die großen Seelen sind wie hohe Berggipfel. Der Wind peitscht sie, die Wolken hüllen sie ein, aber man atmet leichter und kräftiger auf ihnen als anderswo.

Der Blitz schlägt ein, wo er will und wann er will. Aber es gibt Gipfel, die ihn anziehen.

Wann die Ordnung zur Unordnung geworden ist, muss die Unordnung wohl oder übel Ordnung schaffen und das Gesetz wiederherstellen.

Fanatiker des Friedens oder Fanatiker des Krieges – ein jeder sieht, wie ein Maultier mit Scheuklappen, nur noch seine fixe Idee und einen Weg, der schnurgerade darauf zuführt.

Auch die Liebe bringt einander nahe; aber was alle wie einen einzigen Mann zusammenstehen lässt, das ist der Feind.

Nichts ist so annehmlich, als um eines Talentes wegen gelobt zu werden, das man am wenigsten besitzt.

Das Buch ist in den Händen des Volkes die mächtigste Waffe im Kampf um seine geistige und materielle Freiheit.

Von Art und Charakter durch und durch ein Deutscher, war er in der Kunst ein Weltbürger geworden, ein Europäer, der alle künstlerischen Gedanken des Okzidents in sich aufgenommen hat.
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Sie [die Kunst] kann uns trösten, uns, die einzelnen, aber sie vermag nichts gegen die Wirklichkeit.

Heutigentags sehe ich wohl, welch Unterschied zwischen dem ist, was man wünscht, und dem, was man kann, zwischen dem wovon man in seiner Jugend träumt, und dem, was im Alter genügen muss.

Geld bedeutet alles das, was man dafür haben kann, dafür haben wird, dafür haben könnte – alles, was man sich erträumt; das übrige hat man: also hat man’s kaum.

Alle Enttäuschungen des Denkens und der Hoffnung, all das ist zweitrangig. Das einzige irreparable Unglück ist der Tod derer, die wir lieben.

Wer die Welt verändern will, ist verrückt. Das Universum ist ein Spiel zufälliger Launen. Unsere Versuche, sie in den Rang der höheren Vernunft zu erheben, zerstören sich gegenseitig.

Man soll die Wahrheit mehr als sich selbst lieben, aber seinen Nächsten mehr als die Wahrheit.

Das Schlimmste ist: nicht zu wollen, was man will; nicht zu wagen, was man begonnen hat; auf halbem Wege der Umsetzung einer Idee stehen zu bleiben.

Doch sage mir einer an, zu wes Nutzen all dies Gesindel auf der Erden herumläuft, diese Edelmarder, diese Politiker, diese großen Herren?

Das Leben ist schön! Sein alleiniger Fehler ist, das es so kurz ist: Man hat nicht genugsam für sein Geld.
![Romain Rolland - Vernunft, Vernunft! Du bist unsre Göttin und unser Geschöpf. [...] Du bist das Gesetz. Du bist die Königin...](https://www.netzitate.com/bilder/728/zitate-von-romain-rolland-50.jpg)
Vernunft, Vernunft! Du bist unsre Göttin und unser Geschöpf. […] Du bist das Gesetz. Du bist die Königin des Alls. Du brichst jeden, der sich nicht beugen will.