Zitate von Sokrates
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Wenn alle Menschen ihr Mißgeschick auf einen einzigen großen Haufen legten, von dem sich jeder den gleichen Anteil zu nehmen hätte, die meisten Menschen wären froh, wenn sie ihren eigenen Beitrag zurückbekommen und verschwinden könnten.

In der Tat führt überhaupt das Allzuviel gern einen Umschlag in das Gegenteil mit sich, z. B. in den Jahreszeiten, im Wachsen der Pflanzen und Körper, und so auch nun ganz vorzüglich in den Verfassungen.
![Sokrates - [...] daß ja eben dies das größte Gut für den Menschen ist, täglich über die Tugend sich zu unterhalten und über...](https://www.netzitate.com/bilder/647/zitate-von-sokrates-58.jpg)
[…] daß ja eben dies das größte Gut für den Menschen ist, täglich über die Tugend sich zu unterhalten und über die andern Gegenstände, über welche ihr mich reden und mich selbst und andere prüfen hört, ein Leben ohne Selbsterforschung aber gar nicht verdient, gelebt zu werden.

Bekommst du eine gute Frau, wirst du glücklich werden; bekommst du eine schlechte, wirst du Philosoph werden.

Man sagte mir, ein gewisser Mensch habe ich auf seinen Reisen nicht gebessert; das leuchtet mir ein: er hatte sich ja auf seine Reisen selbst mitgenommen.

Gib mir innere Schönheit, denn äußere Schönheit werde ich wohl nie haben. Laß mich erkennen, daß am reichsten ist, wer weise ist, und den Göttern am ähnlichsten, wer genügsam ist.

Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

Vergönne es mir, daß ich im Inneren meiner Seele schön bin und dass alle meine äußeren Reichtümer in Harmonie mit meinem inneren Ich sind.
![Sokrates - Was ich davon [von Heraklits Lehre] verstanden habe, zeugt von hohem Geist; und, wie ich glaube, auch was ich ni...](https://www.netzitate.com/bilder/660/zitate-von-sokrates-71.jpg)
Was ich davon [von Heraklits Lehre] verstanden habe, zeugt von hohem Geist; und, wie ich glaube, auch was ich nicht verstanden habe; nur bedarf es dazu eines delischen Tauchers.

Bedenke stets, daß alles vergänglich ist; dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein.

Was ich davon verstanden, ist vortrefflich, wahrscheinlich auch das von mir nicht Begriffene, aber es gehört ein tüchtiger Schwimmer dazu, ein delischer Taucher, um in diesen Fluß hinabzudringen.

Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiß, daß er das schlimmste aller Übel sei.

Falls der Tod aber gleichsam ein Auswandern ist von hier an einen anderen Ort, und wenn es wahr ist, was man sagt, daß alle, die gestorben sind, sich dort befinden, welch ein größeres Glück gäbe es wohl als dieses?

Tritt also der Tod den Menschen an: so stirbt, wie es scheint, das Sterbliche an ihm, das Unsterbliche aber und Unvergängliche zieht wohlbehalten ab, dem Tode aus dem Wege.

Niemand kennt den Tod und niemand weiß, ob er für den Menschen nicht das allergrößte Glück ist.

Wenn du etwas weitersagen willst, so seihe es zuvor durch drei Siebe: Das Erste läßt nur das Wahre hindurch, das Zweite läßt nur das Gute hindurch, und das Dritte läßt nur das Notwendigste hindurch. Was durch alle drei Siebe hindurchging, das magst du weitersagen.

Zur Unterscheidung von Gutem und Schlechtem bedarf der Verständige keines anderen Menschen.

Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.

Hast du etwas Schwieriges zu erledigen, beauftrage damit einen Faulen. Er wird einen leichten Weg finden, es auszuführen.

Nicht dazu ist der Richter gesetzt, das Recht zu verschenken, sondern es zu beurteilen; und er hat geschworen, nicht sich gefällig zu erweisen gegen wen es ihm beliebt, sondern Recht zu sprechen nach den Gesetzen.

„Wäre es dir lieber, ich würde zu Recht verurteilt?“ (Zu Xanthippe, als sie klagte, daß er zu Unrecht verurteilt werde.)

Ich sträube mich nicht gegen den Tod, denn ich hege die frohe Hoffnung, daß es ein Leben Jenseits gebe für die Verstorbenen.