Wilhelm Schwöbel Zitate

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Für seine Dummheiten benötigt der Mensch bedeutend mehr Gehirn als ein Tier.

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Ob Freund oder Feind erkennt man daran, wie eine böse Nachricht überbracht wird: Feinde pflegen dies freudig zu tun.

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Fehlleistungen sind nichts Unmoralisches.

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Wer Dummheit beseitigt, schafft Ordnung.

Wilhelm Schwöbel

Angst sichert das Brot für den nächsten Tag, Begeisterung sorgt für den Kuchen zum nächsten Fest.

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Eine gefährliche Schwäche der Deutschen besteht in ihrer Unfähigkeit, dreiste Schwindler rechtzeitig als Feinde zu erkennen, besonders wenn sie sich als Freunde ausgeben.

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Zu den wichtigsten Lebenserfahrungen gehört die Einsicht, daß es Erfahrungen nicht umsonst gibt und die Preise für sie sehr unsozial gestaffelt sind: Wer von der Natur wenig Gehirn bekam, der muß für seine Erfahrungen auch noch am meisten bezahlen.

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Aphorismen sollen die Fragen stellen, deren logische Beantwortung unmittelbar zur Lösung eines Problems hinführt.

Wilhelm Schwöbel

Friede und Ordnung herrschen nur so lange, als jeder vor jedem etwas Angst zu haben hat.

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Die große Schwierigkeit aller Staatsmänner besteht darin, handeln zu müssen, ohne das für ihre Entscheidungen notwendige Wissen zu besitzen.

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Alle Versenkung in das Besondere hat letztlich das Erkennen von etwas Allgemeinem zum Ziel.

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Der Schock, den die Deutschen als Besiegte und Besetzte nach dem zweiten Weltkrieg erlitten, bestand darin, daß plötzlich Unfaßliches als unerbittliche Realität in ihr Leben trat. Sieger gewöhnen sich leichter an derartige Realitäten.

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Alle Konflikte resultieren daraus, daß sich verschiedene Systeme in Erstarrungen hinein entwickeln, die nebeneinander nicht zu existieren vermögen.

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Obwohl in der Biologie ständig Neues entdeckt wird, ist darunter kaum etwas, das dem bloßen Auge und der allgemeinen Erfahrung vom Prinzip her nicht schon längst bekannt wäre und vom Verstand nur noch nicht begriffen wurde.

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Wer stets nur einzelne Grashalme anschaut, wird nie begreifen, was eine Wiese ist.

Wilhelm Schwöbel

Sage mir, was du von Staats wegen nicht lesen darfst, und ich sage dir, wie man dir eine Grube gräbt.

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Am wenigsten Menschlichkeit findet sich heutzutage da, wo die Manieren gepflegt und die Brieftaschen dick sind.

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Für Diktatoren führt der Weg zur Macht nicht selten durch die Gefängnisse ihrer Vorgänger. Kein Wunder, daß sie einem gewissen Komfort in Gefängnissen nicht abgeneigt sind.

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Auch die klügsten Aphorismen erweisen sich bei näherem Hinschauen lediglich als nett oder gescheit verpackte triviale Aussagen über Trivialitäten.

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Die schöne Form versöhnt den Zweck mit dem Gefühl.

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Die Deutschen betrachten die Welt vorwiegend im Hinblick darauf, wie man sie verbessern könnte. Wie sie tatsächlich ist, bequemen sie sich erst zur Kenntnis zu nehmen, sobald sie in der Defensive sind.

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Es irritiert moderne Menschen, wenn aus Gesichtern fern aller Zivilisationen kultivierte Menschlichkeit spricht.

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Auch der böseste Mensch hält sich für gut, sobald er in Not ist und Angst hat.

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Auch gute Menschen brauchen Wohltäter: Es sind dies die Bösen, die ihnen die Gelegenheit zum Gutsein geben.

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Alle, welche Macht in Händen halten, preisen unermüdlich die Gewaltlosigkeit.

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Wer im Alltag reüssiert, den hält der Alltag fest. Nur der Gegenwart hingegeben, denkt der Erfolgreiche selten an die tiefen Ströme, die den Gang der Welt und auch sein eigenes Schicksal bestimmen.

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Emotionen pflegen sich nach einiger Zeit wieder zu verflüchtigen. Was sie aber angerichtet haben, das hat Bestand.

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Eindringlinge haben stets Erfolg, wenn ihr Instinkt gescheiter ist als der Verstand der von ihnen Angegriffenen.

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Das Denken wird zum Laster, wenn sich ein Mensch damit von sich selbst ablenkt.

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Ein überzeugter Demokrat, der einen Attentäter lobt, hegt Zweifel an seiner eigenen politischen Überzeugung, ohne es sich einzugestehen.

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Aus dem Geahnten macht die Dichtkunst eine Stimmung und die Wissenschaft eine Erkenntnis.

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Früher waren es die Könige, die forderten. Heute tut dies der kleine Mann und die Könige bitten höflich.

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Aus der Geschichte lernen die Sieger immer etwas anderes als die Verlierer.

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Wenn man zehn Deutsche zu einer Konferenz mit fünf Vertretern anderer Nationen mit dem Auftrag schickt, dort die Interessen ihres Landes zu vertreten, bringen sie es fertig, sich von ihren fünf Kontrahenten demokratisch überstimmen zu lassen.

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Es findet mehr Anerkennung, einen Sumpf trocken zu legen, als zu verhindern, daß etwas versumpft.

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Einen selbstherrlichen König kann sich ein Volk nur leisten, wenn seine Nachbarn auch nichts Besseres vorzuweisen haben.

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Sobald die Hormone ein Angebot dankend ablehnen, hat die Artbildung begonnen.

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Zu den glücklichsten Menschen gehören diejenigen, die damit zufrieden sind, am Leben teilhaben zu können.

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Von einer Demokratie kann nur gesprochen werden, wenn sie auch in Frage gestellt werden darf. Wo dies nicht der Fall ist, herrscht lediglich die Diktatur eines Dogmas von einer bestimmten Form der Demokratie als der allein ethisch zulässigen Staatsform.

Wilhelm Schwöbel

Für den am Verstehen der Welt interessierten Geist sind Aphorismen die Formeln, mit denen er seine vielfältigen Erfahrungen dokumentiert und erinnerungsfähig macht.

Wilhelm Schwöbel

Abstrakte Begriffe beschreiben Realitäten des Gehirns.

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Tragisch ist es, wenn Edles durch etwas Gemeines zerstört wird. Es gehört zu den Errungenschaften der Demokratie, daß durch sie diese Form von Tragik vom Prinzip her nicht mehr vorkommen kann.

Wilhelm Schwöbel

In einer Diktatur ist kritisches Denken verboten und in Demokratien wird es nicht gerne gesehen, da es als barbarisch gilt. Das für den allgemeinen Fortschritt notwendige Unheil auszudenken, bleibt deshalb in jedem Fall den bescheideneren Geistern überlassen.

Wilhelm Schwöbel

Je mehr die Biologen wissen, desto weniger brauchen die Philosophen zu spekulieren.

Wilhelm Schwöbel

Auch der internationalste Gerichtshof kann nicht die Gerechtigkeit bieten, wonach die Menschheit verlangt.

Wilhelm Schwöbel

Dichter werden unerträglich, sobald sie versuchen, Probleme mit Gefühlen zu bewältigen, deren Trivialität der geschulte Verstand schon längst durchschaut. Wer ihnen nachfühlt und nachplappert, sollte bedenken, ob es nicht besser wäre, wenn er sich stattdessen an seine Schulaufgaben begeben würde.

Wilhelm Schwöbel

Die Torheiten von Mehrheiten machen Minderheiten tüchtig.

Wilhelm Schwöbel

Alle nachdenklichen Menschen leiden am Leben und nur die Naiven sind glücklich.

Wilhelm Schwöbel

Zur Manipulation der Bürger sind die Parolen die geeignetsten, die so dumm sind, daß der Durchschnittsverstand keinen Einstieg in sie findet.

Wilhelm Schwöbel

Je differenzierter ein Mensch ist, desto mehr Schlüssel braucht es, um die vielen Tore des Labyrinths zu öffnen, die sein Inneres umgeben.

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