Zitate von Wilhelm Weber-Brauns
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Man sieht leicht eine entgegengebrachte Liebe gleichgültig an, gewissermaßen als ein selbstverständliches Geschenk; und dabei ist die Liebe vielmehr der Expressionismus des Guten.

Sei so stark, nicht bitten zu müssen, denn nicht das Gebetene macht glücklich, sondern das Verdiente.

Wir schwimmen dahin, in stetem Haschen nach dem Glück, und wir haben es nur deshalb nicht, weil es stets durch die engen Maschen unseres Netzes entwischt.

Wenn du mit vieler Mühe etwas gelernt hast, dann bedenke, dass es noch viel schwieriger ist, das Gelernte dauernd gut auszuführen.

Es ist nichts Leichtes, Glück zu spenden und gleichzeitig selbst nichts zu entbehren.

Wenn eine Partei ans Ruder kommt, dann merkt sie erst, daß sie keine Partei ist, dann besteht sie auf einmal aus tausend einzelnen.

Es zu sagen, wie man es meint, und dabei nicht beleidigend zu werden, das ist eine große Kunst.

Als Egoist wirst du immer Enttäuschungen erleben, weil du immer auf Dank wartest.

Weil das Glück nur im Erkennen liegt, deshalb brauchst du nicht darauf zu warten. Es kommt auch nicht zu dir, denn es ist da; du brauchst es nur an dir zu suchen; es ist nicht rauschend und überwältigend, nein, ganz zart und weich; ganz ruhig begleitet es dich.

Denke das Schlechte und sage das Gute, dann scheinst du immer als ein guter Mensch.

Das Maschinengewehr ist eine unliebsame Verbesserung des Knüppels. Mit ihm will man meistens anderen seine eigene Meinung oktroyieren.

Die Allmacht schuf die „Natur“ – aber die Menschen die „Kultur“ – und sonstige „Uebel“.

Wer das Missgeschick zu überlisten versteht, wird sich glücklich preisen können.

Wie schlimm ist es, wenn ein Dummer das Szepter ergreift, denn er sieht es als einen Knüppel an und haut darauf los.

Es ist gewiss nicht leicht, in schwerer Zeit den Kopf oben zu behalten; wenn aber zweie an einem Strange ziehen, dann trägt sichs leichter.

So du dich selbst zu einem vollkommenen Menschen erziehen willst, bedenke, dass auch du nur ein Mensch bist und dein ganzes Leben hindurch fehlen wirst.

Ein Leben ohne Glauben an das Glück ist überhaupt kein Leben; das ist nur ein Vegetieren.

Die Liebe, die dir unverdientermaßen entgegengebracht wird, wird dicht nicht glücklich stimmen können; wohl aber die Liebe, die du gesät hast und gedeihen siehst.

Liebe auf den ersten Blick kann nur auf Oberflächlichkeit oder auf enormen Scharfsinn hindeuten.

Über das Glück und die Liebe muß man sich klar sein, sonst sind sie nicht zu erkennen.

Die Verlobungszeit sollte die unterste Sprosse der Liebe sein, und die Zahl der Sprossen unendlich.

Originelles muss nicht immer Neues sein, auch unter dem Vergessenen liegt das Gute vergraben.

Schenke mir Güter und schenke mir deine Freundschaft, und für die letztere laß dich umarmen.

So wie du von anderen dein Recht verlangst, musst du es auch von dir selbst fordern.

Wer das Glück und die Liebe kennt, lebt erst. Das andere ist nur ein Scheinleben, man arbeitet, um zu essen, und lebt, um zu sterben. Amen.

Selbst der Unbedeutendste hätte täglich die Pflicht, das Glück anzuerkennen; leider hat er keine Zeit.

Originelle Gedanken aber kann ich nur dann haben, wenn ich mich von dem Gelernten freimache und nicht nach Mode oder Brauch handele.