Berlin hat nicht zur DDR gehört, es gehört nicht dazu und es wird nicht dazu gehören. Berlin war, ist und bleibt vielmehr die Hauptstadt Deutschlands.

Die Ehrlichkeit jeder Entspannungspolitik muss sich in Berlin erweisen. Die Aufrichtigkeit sowjetischer Angebote wird sich hier ablesen lassen.

Adenauer war kein gefühlsbetonter Mensch und ließ sich kaum je enttäuschen. Menschliche Schwächen unterstellte er und verstand er auszunutzen.

Journalismus kann abdanken, wenn er harmlos wird.

Das Buch ist nicht zu Ende. Ein neues Kapitel beginnt.

Mitbestimmung gehört zur Substanz des Demokratisierungsprozesses unserer Gesellschaft.

Der deutschen Sozialdemokratie ist eine Tradition angeboren, in der der Misserfolg moralisch in Ordnung geht und der Maßstab des Erfolges einen anrüchigen Beigeschmack hat.

Arrogante Europäer und Amerikaner können gar nicht oft genug daran erinnert werden, dass die meisten Menschen in Asien leben; zur Jahrtausendwende sollen es 3,6 von 6,1 Milliarden sein.

Die Wirksamkeit eines Parteitages richtet sich nicht danach, wieviel Papier er produziert, sondern welche Grundentscheidungen er trifft.

Wir wollen mehr Demokratie wagen.

Ich empfing Marlene Dietrich, als ich Bürgermeister von Berlin war, daran erinnere ich mich immer noch sehr gerne. Sie war als Frau und Schaupielerin absolut großartig.

Für mich war und ist Europa ohne seinen Osten ein Torso.

Niederlagen stählen, aber eben nur, wenn es nicht zu viele werden.

Den Weg vor das Weltforum kann man sich nicht aufheben für den Fall, dass eine Welt zu brennen beginnt.

Aktiver Vorsitzender, nicht nur Titularpräsident einer solchen Partei zu sein ist eine große Aufgabe.

Von dem Knaben Herbert Frahm, von seinen ersten vierzehn Jahren, habe ich nur eine sehr unklare Erinnerung behalten. Es ist schwer für mich, zu glauben, dass der Knabe Herbert Frahm ich selber war.

Langsam komme ich in das Alter, in dem Adenauer zum ersten mal zum Bundeskanzler gewählt wurde.

Den Interessen unseres Volkes wird nicht gerecht, wer schon Amen sagt, wenn in Washington noch gebetet wird.

Es ist notwendig geworden, dass wir uns sorgsam überlegen, wo die Aufnahmefähigkeit unserer Gesellschaft erschöpft ist und wo soziale Vernunft und Verantwortung Halt gebieten.

Kritik ist das Salz der Demokratie.

Friedenspolitik musste und muss mehr bedeuten, als vom Frieden zu reden.

Ich warne davor, zu glauben, daß der Markt die Umwelt alleine in den Griff bekommt – dies ist geradezu ein Paradebeispiel für öffentliche Verantwortung.

Ich bin davon überzeugt, daß die Tageszeitungen eine objektiv gesicherte Zukunft haben. Einfach deshalb, weil sie unentbehrlich sind.

Satte Menschen sind nicht notwendigerweise frei, hungernde Völker sind es in jedem Fall nicht.

Wer Marktwirtschaft groß-, Gerechtigkeit aber kleinschreibt, wird den Erwartungen dort wie hier nicht gerecht.

Strauß bleibt Strauß.

Woher wissen diese Schweine, vor wem ich gekniet bin?

Das Prinzip der Einheitsgewerkschaft ist meiner Überzeugung nach eine wesentliche Grundlage für die gewerkschaftlichen Erfolge in der Bundesrepublik Deutschland.

Es stimmt nicht, dass ich mit Helmut Schmidt nicht könnte! Im Gegenteil. Ich kann mit Helmut Schmidt sehr gut, wir dürfen nur nicht über Politik reden.

Politiker, die Dogmen huldigen oder ihren Platz auf einem Podest staatsmännischer Unfehlbarkeit beanspruchen, verdienen kein Vertrauen.

Arbeiter im alten Sinne des Abgegrenzt-Seins vom Angestellten halte ich für eine überholte Angelegenheit.

Die Chancen sind gut, dass wir in diesem Jahrzehnt die erweiterte EWG ein entscheidendes Stück auf dem Wege zur Wirtschafts- und Währungsunion voranbringen.

Vielleicht wird man später einmal sagen: Das war der Punkt, an dem der Kommunismus auf deutschem Boden sich selbst seine Grenzen gesetzt hat.

Der deutsche Zug darf nicht willkürlich aufgehalten werden von jenen, die sich hinter Europa verstecken, um Deutschland zu verhindern.

Die SPD ist sowohl sozial wie demokratisch, deshalb heißt sie sozialdemokratisch.

Wenn Weimar nur die Hälfte der Zugeständnisse erhalten hätte, die man Hitler-Deutschland gemacht hat, hätte der Nationalsozialismus wahrscheinlich niemals die Macht erobert.

Dortmund ist die heimliche Hauptstadt der SPD.

Die Analysen des großen Denkers waren vielfach richtig. Teile seines Instrumentariums und seiner Methode sind auf faszinierende Weise modern geblieben. Seine Antworten erwiesen sich vielfach als falsch, seine Hoffnungen als trügerisch.

Ich begreife eine Politik für den Frieden als wahre Realpolitik dieser Epoche.

Zu oft mit der Faust auf den Tisch schlagen, bekommt der Faust schlechter als dem Tisch.

1987 war man noch nicht so schlau wie 1989, sonst wären die Aufmerksamkeiten für den Staatsratsvorsitzenden der DDR vermutlich bescheidener ausgefallen.

Ich habe die Erfahrung bestätigt gesehen, dass es hoffnungslose Situationen kaum gibt, solange man sie nicht als solche akzeptiert.

Das Wesen der Demokratie ist der Kompromiss.

Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, daß jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.

Knappe Mehrheiten sind kein Hindernis für eine wirksame Politik.

Ich muß immer ein bißchen müde sein, um etwas Gutes machen zu können.

Im Alltag muss durchgesetzt werden, dass die Verursacher von Umweltschäden die Kosten für die Beseitigung zu tragen haben.

Es sind die schlechtesten Deutschen nicht, die unruhig werden, wenn sie des Nachts an Deutschland denken.

Ich bin stolz darauf, meinen Teil dazu beigetragen zu haben, dass die beiden verbliebenen Deutschlands in einem Atemzug mit dem Wort Frieden genannt werden können – ohne Missverständnisse.

Es macht keinen Sinn, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen – es sei denn, die wäre aus Papier. Aber es macht sehr viel Sinn, sich mit willkürlichen Trennwänden nicht abzufinden.