Zitate von Wladimir Tendrjakow
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Literatur stellt menschliche Beziehungen dar. Ausgewählte und bewahrte Erfahrung der Gemeinschaftsexistenz der Menschen.
Es gibt steile Berge und Abgründe im Leben, dass man auf den geraden Wege nicht durchkommt, sondern ständig Umwege machen muss.
Die Menschen glauben naiv, dass sie von anderen Menschen beherrscht werden, die erfolgreicher, entschlossener und talentierter sind. Albernheit! Beherrscht werden sie von Geistern, die sie selbst geschaffen haben.
Die Menschheit hört auf zu existieren, wenn Schüler ihren Lehrern den Schädel einschlagen.
Güte und erbarmungslose Grausamkeit – wie kann beides unter einer Haut Platz haben?
Gefährlich sind nicht die ganz Ungebildeten, gefährlich sind die Halbgebildeten.
Das Schicksal ist eine Festung, lass dir nicht einfallen, sie frontal zu berennen. Sie ergibt sich nur solchen, in deren Charakter die Natur etwas Seitliches gelegt hat und denen das Gradlinige abgeht.
Kindliche Unfähigkeit zur Gleichmut, daran kranken oft genug selbst berühmte Historiker.
Sie haben sicher schon einmal gehört, das eine gerade Linie kürzer ist als eine gekrümmte. Alle glauben das und wollen nicht begreifen, dass die Geometrie des Lebens anders ist. Dort sind die krummen Wege immer kürzer als die geraden.
Wer würde es wagen eine Akte in den Papierkorb zu werfen? Solche Helden gibt es nicht!
Ich werde gebraucht, doch meine Nützlichkeit gleicht der eines Stützbolzens, wovon es viele gibt.
Geschichte bewegt sich keineswegs durch die Bemühungen der Intelligenten weiter.
Man kann unsere Welt gegen keine andere austauschen, aber man kann doch versuchen, sie zu verbessern.