Zitate von Justus Vogt
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„Wir sind an den Umständen gescheitert…“ – schöner kann man sich nicht aus der eigenen Verantwortung stehlen.
Wir selbst vernichten mit unserem Lebensstil die Lebensräume am anderen Ende der Erde – und weigern uns dann, die Leute aufzunehmen, die dort an uns nicht sterben wollen.
Rechtsprechen zu studieren ist sinnlos, wenn man das Rechtempfinden nicht vorher gelernt hat.
Man kann nur bekämpfen, was man kennt – Selbstüberschätzung und Vorurteile verhindern das Kennenlernen zuverlässig.
Der Opportunismus ist eine schleichende Vergiftung, seine egoistische Selbstabsicherung hofiert auch Pest und Cholera – und wandelt damit irgendwann jede Demokratie zur Diktatur.
Wenn jeder sein Leben so ausrichten müsste, wie er es von Anderen erwartet, dann gäbe es mehr Verständnis – und mehr Selbstmorde.
Wir sind nicht der Nabel der Welt – bei all dem, was wir unserer Um-Welt antun, findet man uns eher auf der Rückseite.
Vorbehalte haben immer eine legitime Konjunktur, Vorurteile werden dagegen für weniger als eine Hirnwindung verkauft.
Ehrlichkeit ist eine geschätzte, selten honorierte und noch schlechter bezahlte Charaktereigenschaft.
Die Nacht ist mein Freund und mein Feind, sie präsentiert mir Erinnerungen und schenkt mir Gedanken – ich brauche ihre Ruhe, um meine Ruhe zu finden.
Das Recht fühlen ist ein momentan schöner Zustand, aber der normale Menschenverstand ist heute möglicherweise illegal.
Manchmal reicht ein winziger Augenblick, dem restlichen Leben eine ganz andere Richtung zu geben.
Mit der Erfindung des monotheistischen Glaubens hat sich die Menschheit unüberwindliche Gräben und unermessliches Elend geschaffen.
Ein Aphorismus fasst Erfahrungen in kurze Worte, die alle nach seinem Lesen schon vorher ausgiebig gemacht hatten. Es unterscheidet ihn allerdings von der Ein-Bildung, denn nur „vermachte“ Erfahrungen können differenziert weiter bilden.
Wirtschaftlich geförderte Forschung stellt die jeweiligen Beruhigungspillen für den Instinkt her – zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren gesunden Menschenverstand.
Effektivität, Effizienz, Ertrag, Gier und Macht schwingen ihre dämonische Peitsche über Leben, Mindestlohn und Altersarmut – was machen die eigentlich alle, wenn’s uns nicht mehr gibt?
Asche konserviert die Glut, strahlt aber keine unmittelbare Wärme ab – um sie zu nutzen, bedarf es einiger nachgelegter Holzscheite.
Aufs Alter warten kommt für mich nicht in Frage – wenn’s Zeit ist, dann werde ich abgeholt.
Moral muss immer die gefühlte Grundlage sein – sie ist aber kein Allheilmittel, um miteinander auszukommen, das müssen wir selber schaffen.