Zitate von Justus Vogt
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Die neotestamentarische Forderung nach ständigem Wirtschaftswachstum erinnert mich an den alttestamentarischen Turmbau zu Babel.
Wissen erzeugt Macht, und wer diese Macht missbraucht, der hat zwar kurzfristig Publikum, aber keine Freunde.
Die digitale Welt löst inzwischen wirkungsvoll die reale ab, mir fehlt aber noch die Samenspende per Internet – kriegt ihr das hin, wir wollen ja nicht aussterben?
Unsere Gesellschaft gleicht einem Raumschiff – die politische Kommandokapsel hat sich inzwischen von der Basisstation abgesprengt und wird demnächst in der Wüste landen.
Wie einfach sind wir gestrickt, dass ein fotografiertes Mittagessen der internetten Belustigung dient?
Wenn du zum Chef musst, dann nimm dein Selbstvertrauen mit, damit bist du schon zu zweit.
Eine Diktatur wollen wir nicht mehr, wir wählen heute lieber demokratisch die politische Willkür.
Wer sich auf den Schultern und Köpfen Anderer nach oben strampelt, der darf sich nicht wundern, wenn ihm plötzlich der Boden unter den Füssen fehlt.
Jedes neue Jahr beginnt mit Katerstimmung, geplatzten Vorsätzen und vermüllten Straßen – es kann nur besser werden.
Toleranz ist mehr als nur ein geflügeltes Wort, und Gesetze sind manchmal nur sinnlose Worte.
Unsere Sprache, unser Ausdruck und unsere Gefühle verlieren sich mittlerweile bildschirmorientiert in der zweidimensionalen Internetionalität.
Dein Leben stinkt dir, also ändere etwas daran – besser wird es aber erst, wenn du erkannt hast, was du an dir ändern musst.
Beständigkeit wird oft mit Nachhaltigkeit verwechselt – wer Beständigkeit heutzutage einen immateriellen Wert beimisst, der liegt nachhaltig falsch.
Ich wäre gern ein Jahr lang ein globaler Diktator – die Reichen würden dadurch nicht ärmer und die Armen nicht reicher, aber sie würden darüber nachdenken.
Eine intakte Gesellschaft begründet sich aus der Zufriedenheit ihrer Individuen – und nicht aus der Selbstzufriedenheit Einzelner.
Ständiges Nicken erzeugt den nötigen politischen Aufwind, einen unkontrollierbaren Drachen aufsteigen zu lassen.
Wie würden wir die Welt wahrnehmen, wenn wir nicht am Ende einer Nahrungskette ständen, sondern ein Teil von ihr wären – die Maus muss sich ducken, wenn der Bussard kreist.
Die Denker haben immer wichtige Impulse ihrer Zeit geliefert, viele Feldherren wurden bekannter – das sollte zu denken geben.
Das Vergessen der unschönen Lasten des Lebens war früher im Alter ein Privileg, heute fangen diese dort oft erst richtig an und das gleichzeitige Vergessenwerden wird zur emotionalen und sozialen Bürde.