Zitate von Marcus Tullius Cicero
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Wenn die gesamte politische Handlungsbefugnis in der Hand des Volkes liegt, so ist gerade die Gleichheit eine Ungleichheit, da sie keine Abstufungen nach dem wahren Wert der einzelnen Persönlichkeit zuläßt.

Greise, die besonnen und weder grämlich noch unfreundlich sind, haben ein erträgliches Alter, Schroffheit aber und Unfreundlichkeit machen jedes Alter lästig.

Hast du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.

Vom Feuer Feuer. (Es war Pflicht, jedem zu gestatten, an seinem Feuer sich selbst Feuer anzuzünden)

Aus der Verwandtschaft kann man Wohlwollen entfernen, nicht aus der Freundschaft.

Die Freundschaft aus dem Leben wegnehmen wollen heißt, die Sonne aus der Welt verbannen; denn nichts Besseres haben uns die unsterblichen Götter geschenkt und nichts Köstlicheres.

Alles ungewiß, nebelhaft und flüchtig; die Tugend allein kann durch keine Gewalt zertrümmert werden.

Die Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen an und lenkt ihn auf höchste Ziele.

Sokrates war der erste, der die Philosophie vom Himmel herabführte und unter den Menschen verbreitet hatte, indem er sie anspornte, die Lehre des Lebens, der menschlichen Gemütsart und die Folgen guter und böser Taten zu studieren.

Meine ganze Sorge ist stets darauf gerichtet, daß ich durch meine Rede womöglich etwas Gutes, wo nicht, wenigstens nichts Nachteiliges bewirke.

Alles aber, was nur von kurzer Dauer ist, muß erträglich sein, auch wenn es eine schwere Last ist.

Wer endlich mit sich selber sprechen kann, wird kein Verlangen nach dem Gespräch mit anderen tragen.

Man muß nicht nur untersuchen, was einer sagt, sondern was er damit sagt und was für Gründe ihn dazu bewegen.

Die besten Waffen des Alters sind immer… die geistigen Güter und die Betätigungen der Tugenden.

Furcht und Haß erregt Erbitterung und Abscheu, macht nicht stark und führt zum Fall.

Alter ist nur geehrt unter der Bedingung, daß es sich selbst verteidigt, seine Rechte behält, sich niemandem unterordnet und bis zum letzten Atemzug die eigene Domäne beherrscht.

O wie trügerisch ist die Hoffnung der Menschen, wie gebrechlich ihr Glück, wie nichtig all unser Streben!

Die älteste Freundschaft muss uns, wie die Weine, die Jahre zählen, die lieblichste sein.

Vor Männern, die behaupten, daß sie ein Amt nicht für sich selbst anstreben, muß man sich immer in acht nehmen. Das sind die eitelsten von allen.

Nichts ist schwieriger als eine Freundschaft, die bis zum letzten Tag andauert.

Habgier im Alter ist eine Narrheit. Vergrößert man denn seinen Reiseproviant, wenn man sich dem Ziel nähert?

Gibt es etwas Beglückenderes, als einen Menschen zu kennen, mit dem man sprechen kann wie mit sich selbst? Könnte man höchstes Glück und tiefstes Unglück ertragen, hätte man niemanden, der daran teilnimmt? Freundschaft ist vor allem Anteilnahme und Mitgefühl.

Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.

Der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun hingeben kann.

Aus bloßen Vorteilsdenken erwächst keine Freundschaft. Nicht äußerer Zwang um irgendwelcher Vorteile willen, sondern freier Wille ist die Grundlage der Freundschaft.

Das schönste Geschenk, das die Götter den Menschen verliehen, ist die Freundschaft. Mögen manche auch den Reichtum, die Macht, die Ehre oder die Gesundheit preisen, ich ziehe Freundschaft und Weisheit allen anderen Gütern vor. Im Glück wie im Unglück verlangt der Mensch am meisten nach Freundschaft.

Nicht nach dem Einkommen, sondern nach den Bedürfnissen muß man das Vermögen eines jeden schätzen.

Keine Weisheit noch Gelehrsamkeit besitzt genügend Kraft, um einen großen Kummer erträglich zu machen.