Zitate von Martin Gerhard Reisenberg
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Täusche dich nicht, auch ein Krieg der Sterne findet heutzutage nicht mehr hinter dem Monde statt.
Weil er zu wissen scheint, daß er sie nicht braucht, verdirbt süßer Brei gern die Zähne.
Vor gewissen Beamtenschaltern wird gelegentlich Amok gelaufen, dahinter jedoch mehr Amok gesessen.
Taugt das Kinoprogramm auch manchmal nichts, tut doch die abschreckende Reklame immer ihre Wirkung.
Niedere Wesen hören nicht immer beim Menschen auf, sie fangen dort manchmal erst an.
Auch Traumtänzer haben den Boden der Tatsachen unter sich. Nur befinden sie sich den Sternen ein wenig näher.
Die Geldwechsler vertrieb man aus dem Tempel, die Gesinnungswechsler hingegen blieben willkommen.
Hätte der Mensch Hörner am Kopfe, wäre er als Kämpfer ausrechenbarer. Aber so ist er halt von allen Seiten gefährlich.
Ein Glück, daß zumindest das Leben an sich keine Kunst ist. Wie viele Menschen würden sonst als reine Kunstfehler angesehen.
Gewiß ist der Ehrliche immer der Dumme. Vermag er doch Ehrlichkeit und Lüge gar nicht zu trennen.
Größe hat etwas Faszinierendes. Schließlich wirft sie ja auch größere Schatten.
Mögen die Haare auf dem Kopfe auch schwinden, auf den Zähnen findet man sie wieder.
Um den folgenden Absturz zu tarnen, führt mancher Weg erst einmal listigerweise nach oben.
Krokodilleder bringt sowohl die Mittellosen, als auch die Tierschützer zum Weinen.
Auf verlorenem Posten ist man häufig genug in zahlreicher und guter Gesellschaft.
Mag das Tafelsilber ruhig verjubelt werden! Sekt wie Kaviar zum Frühstück nehme ich auch gern aus der Schnabeltasse bzw. vom Holzteller ein.
Denkmäler erfüllen keine Hoffnungen mehr, sie taugen viel besser als Mahnmale enttäuschter Erwartungen.