Zitate von Otto von Bismarck
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Es ist ein natürliches Verlangen, denen, die man liebt, im Schmerze nahe zu sein und mit ihnen gemeinschaftlich zu klagen.
Eine Viertelstunde bei meiner Frau sitzen und mit väterlichem Wohlgefallen dem Gebrüll der unnützesten Kinder auf der Welt zuzuhören, ist mir ein seltener Genuß.
Unter Gläubigkeit verstehe ich nicht, das beide dasselbe grade glauben und sich genau wörtlich demselben formulierten Bekenntnis anschließen, sondern nur, daß beide in Ernst und Demut forschen und beten, um zum wahren Glauben zu gelangen, den Erfolg aber Gott anheimstellen.
[Das Volk] will seine praktischen Interessen wahrgenommen sehen, die Streitigkeiten der Fraktionen halten es davon ab und sind ihm langweilig und das werden sie finden bei dem Ausgang der Wahlen, und wenn nicht bei diesen, dann bei den folgenden.
Wir müssen nicht verlangen, daß die großen Ziele, welche wir anstreben, gerade bei unsern Lebzeiten erreicht werden.
Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie weben nicht […] und doch sind sie gekleidet.
Ich habe eigentlich eine Anlage zu einer Blumenleidenschaft, aber geruchlose; der Stolz der Gärtner, Georginen, Päonien, Tulpen, Kamelien, sind mir von Kind auf gleichgültig gewesen.
Wir sind nicht auf dieser Welt, um glücklich zu sein und zu genießen, sondern um unsere Schuldigkeit zu tun.
Ich suche die preußische Ehre darin, daß Preußen vor allem sich von jeder schmachvollen Verbindung mit der Demokratie entfernt halte.
Wir können heutzutage nicht mehr einer rein dynastischen Politik folgen; wir müssen nationale Politik betreiben, wenn wir bestehen wollen.
Nichts in der Welt ist dauernd, weder die Friedensschlüsse, noch die Gesetze, sie kommen und gehen, sie wechseln.
Wenn man die Handlungen anderer mißbilligt und seinen eigenen Weg gehen will, so ist es sehr bequem, Grundsätze zu haben, durch die man sein Betragen rechtfertigen kann.
Es ist doch fast in jedem Jahrhundert einmal ein großer deutscher Krieg gewesen, der die deutsche Normaluhr richtiggestellt hat für hundert Jahre.
Der Handwerkerstand, der den Kern des Mittelstandes bildet, ist für ein Staatsleben notwendig.
Der Absolutismus bedarf in erster Linie Unparteilichkeit, Ehrlichkeit, Pflichttreue, Arbeitskraft und innere Demut des Regierenden.
Das Metier eines Ministers ist selbst unter den günstigsten Verhältnissen so heikel wie das eines Seiltänzers.
Wenn die Landwirtschaft nicht besteht, kann auch der Staat nicht bestehen. Also die Landwirtschaft hoch!
Meine Gegner werfen mir vor, ich stelle die Segel nach dem Winde. Man vergißt: Darin besteht ja gerade die Kunst des Segelns.
Mein Vertrauen in die Zukunft beruht auf der Stellung, welche die deutsche Frau genommen hat.
Es gibt so vieles, worüber man einig werden kann, und da sollte man nicht zögern, einig zu sein.
Sollte es noch einmal zu einem Krieg in Europa kommen, wird er durch irgendeinen Unsinn auf dem Balkan ausgelöst werden.
Das Bedürfnis hoher Anerkennung ist eines der Passiva, die auf den meisten ungewöhnlichen Begabungen ruhen.