Zitate von Wilhelm Busch
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Der Angeber kommt meist nicht weit. Es fehlt ihm ja die Sicherheit, mit der – ganz ohne anzugeben – die wahrhaft Fortgeschritt’nen leben.
Scheint dir auch mal das Leben rauh, sei still und zage nicht, die Zeit, die alte Bügelfrau, macht alles wieder schlicht.
Dahingegen so ein Laster, ja, das macht mir viel Pläsier, und ich hab die hübschen Sachen lieber vor als hinter mir.
Wer kann behaupten, daß die Naturgesetze ewig sind? Wir kennen nur das eine Ende davon.
Raum ist in der kleinsten Hütte Für ein einzig liebend Paar. Nur für Karoline Schütte Und für mich ist das nicht wahr.
So geht es nun einmal auf der Reise hienieden. Einer nach dem anderen steigt aus, und der Zug saust weiter, bis die Station kommt, wo man selber aussteigen muß.
Der freie Wille: Vor der Vernunft ist er nicht zu erweisen, aber doch muß man ihn fordern, sonst hört alle Selbstverantwortung auf.
Die Jahre vor den Vierzigern tragen uns, aber die hernach hocken auf in die Kiepe und wir müssen sie schleppen.
Willst du das Leben recht verstehn, mußt du’s nicht nur von vorn besehn. Von vorn betrachtet sieht ein Haus meist besser als von hinten aus.
Laßt uns lieben, singen, trinken, und wir pfeifen auf die Zeit; selbst ein leises Augenwinken zuckt durch alle Ewigkeit.
Armer Künstler hat es sauer, doch Erfolg kommt allgemach! Zeigt sich nur erst ein Beschauer, folgen wohl die andern nach.
Wer in Dorfe oder Stadt Einen Onkel wohnen hat Der sei höflich und bescheiden, Denn das mag der Onkel leiden.
Leicht kommt man an das Bildermalen, doch schwer an Leute, die’s bezahlen. Statt ihrer ist, als ein Ersatz, der Kritikus sofort am Platz.
Ach, die sittenlose Presse! Tut sie nicht in früher Stund all die sündlichen Exzesse schon den Bürgersleuten kund?!
Es saust der Stock, es schwirrt die Rute. Du sollst nicht scheinen, was du bist. Wie schad‘, o Mensch, dass dir das Gute Im Grunde so zuwider ist.
Mit allen Kreaturen bin ich In schönster Seelenharmonie. Wir sind verwandt, ich fühl es innig, Und eben darum lieb ich sie.
Oh, hüte dich vor allem Bösen! Es macht Pläsier, wenn man es ist. Es macht Verdruß, wenn man’s gewesen!