Die günstige Gelegenheit tut’s nicht allein; Vernunft und Herz auch müssen mit im Bunde sein.

Die Früchte der Selbsterkenntnis sind durchweg sauer, daher sie auch von den meisten verschmäht werden.

Schenk dir den Frieden, und du schenkst ihn deinen Nächsten und der Welt zugleich.

Der Staat, das sind wir – du und ich.

Wovon wir gemeinsam überzeugt sind, das verbindet uns weniger als das, was wir gemeinsam kritisieren.

Wer liebt, wird wiedergeliebt werden. Wer haßt, wird ebenfalls gehaßt werden. Wer aber andere beneidet, der bleibt mit seinem Neid allein.

Die Sehnsucht nach Verborgenheit ist unterschwellige Sehnsucht nach Geborgenheit.

Menschen-Zeit erhält ihren Wert durch ein gelebtes Leben.

Wer vieles beginnt und wenig beendet, zeigt wohl Temperament, aber keinen Charakter.

Die Bedeutung der Zukunft für die Gegenwart liegt in den gewaltigen Energien, die die Hoffnung in den Köpfen und Herzen der Menschen freisetzt.

Wo Liebe herrscht, da muß der Neid verschwinden. Neid sucht zu trennen, wo Liebe will verbinden.

Der Gerechte hat Gott und die ganze Welt zum Freund.

Wer sich selbst etwas zutraut, dem wird man vertrauen. Wer sich aber ängstigt, um den wird man sich ängstigen.

Der Mensch, der bis zu den Grenzen seiner Möglichkeiten – innen wie außen – vorstößt, verwirklicht sich selbst.

Neigung unterschätzt Schwierigkeiten, Pflichtbewußtsein überschätzt sie.

Eine Meinung verhält sich zur Wahrheit wie eine Knospe zur entfalteten Blüte.

Keine Selbsterkenntnis ohne Menschen- und Welterkenntnis.

Der heutige Tag ist immer der letzte.

Bestraft wird, wer bedingungslos vertraut.

Der wahre Schatz des Lebens ruht nicht in der Zukunft, sondern will aus dem Schoße der Vergangenheit und der Gegenwart gehoben sein.

Zeit, die vor dir lag, war immer groß und weit und ist, seit sie Vergangenheit, nur noch ein Hauch der Ewigkeit.

Verinnerlichung macht den Menschen stark und widerstandsfähig gegenüber den Wechselfällen des Lebens.

Aus der Geschichte lernt nur der, der sie richtig zu befragen versteht.

Lasst uns mit heiteren Sinnen das neue Jahr begrüßen; und wenn wir ihm vertrauen, wer hindert uns es zu genießen.

Mit der Selbsterkenntnis ist es wie mit dem vergrabenen Schatz im Weinberg. Man muß es sich angelegen sein lassen, den ganzen Weinberg umzugraben, um in den Besitz des Schatzes zu gelangen.

Der Mensch lebt von seinen Träumen, Illusionen und – Selbsttäuschungen.

Gehe in die Welt, um zu erfahren, was Heimat ist.

Mächtiger als der Mächtigste sind Sonne, Meer und Wind, ohnmächtiger als die Ohnmächtigsten, die jenen Mächten ausgeliefert sind.

Jeder erhofft sich sein Glück von der Zukunft und versäumt es, in der Gegenwart danach zu suchen, es dort zu finden und zu genießen.

Optimismus ist nur möglich, wo Raum ist für Hoffnung.

Vertrauen hat das Kind, es kennt die Welt nicht und den falschen Freund, wie denn die Mücke unbekümmert tanzt in den Schlund der Schwalbe hinein.

Für rechtes Bücherlesen gilt: Alle Auswahl ist schwer.

Niemand muß glücklos sein. Rege und dehne er nur sich stetig und maßvoll nach seiner Bestimmung, die ein Gott ihm zu fühlen gewährt.

Wissen verleiht Macht, größere noch im Bunde mit Erfahrung.

Mit der Freiheit sollte man sich nicht unterstehen zu spielen. Sie ist ein so zerbrechlich‘ Ding, daß man sie nicht behutsam genug behandeln kann.

Eilen und doch verweilen, das ist die Kunst. Leben und doch täglich sterben, das ist die Kunst.

Wer heutzutage nicht das Unverständliche versteht, gilt als ein kümmerlicher Wicht, der sich an Zeit und Geist vergeht.

Der kleine Mensch neidet und spottet, wo der große liebt und verehrt.

Alle Gewalt arbeitet der Gestalt des Menschen zuwider. Alle Milde kommt dem Bilde des Menschen entgegen.

Die Leute werden kulturell immer anspruchsloser, aber in ihrer Lebenshaltung immer anspruchsvoller.

Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.

Der Himmel wölbt sich über alle; aber die Sonne bescheint nur den, der sie sucht.

Menschen, die nie ein Buch lesen, sind auch danach.

Der Hoffende verzweifelt nicht.

Eigentum macht frei, vorausgesetzt, es ergreift nicht Besitz von der Seele.

Frühreife und früher Ruhm – sie kränkeln leicht und welken schnell dahin.

Wenn ein Fauler Langeweile haben könnte, gäbe es keine Faulen mehr.

Das Unerreichbare wird erreichbar durch Geduld.

Wer heutzutage glänzen will, der muss von echten Werten keinen Schimmer haben.

Vom Staatsbürger über den Weltbürger zum Bürger der Vereinigten Staaten von Europa. Auf diesem Umweg wird das große Ziel zu erreichen sein.