Elmar Schenkel Zitate
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Das Wiederlesen des einst Geschriebenen (welche Überraschungen einen da erwarten!) simuliert den Blick der Toten auf das Leben.
Elmar SchenkelFrüher oder später, die Wahrheit.
Elmar SchenkelAlle reden von der Schwarmintelligenz und vergessen, was viel wichtiger ist: die Schwarmdummheit.
Elmar SchenkelIch sterbe so gern, sagte sie, und zündete sich eine Zigarette an.
Elmar SchenkelGedankenwinter – dann fliegen nur wenig Sporen durch die Luft.
Elmar SchenkelGräber sind die Augen der Toten, wir fühlen uns beobachtet.
Elmar SchenkelSprachkritiker: Hausmeister im Gebäude der Sprache.
Elmar SchenkelEs zeigt die Abgründigkeit menschlichen Redens überhaupt, dass Sprache genauso wie sie ein wertvolles Werkzeug auch eine Flucht vor der Realität sein kann.
Elmar SchenkelGeistige Irrtümer sind wie Hühner, die auf Futter warten.
Elmar SchenkelAphorismen als Blitzableiter für die Melancholie des Denkens.
Elmar SchenkelUnd was haben wir auf dem Mond verloren? Vielleicht sind unsere Reisen zum Mond nichts anderes als ein Versuch, die Frage zu beantworten, was wir auf der Erde verloren haben.
Elmar SchenkelEin echter Gentleman muss sich zunächst selbst opfern, bevor er dies anderen zumutet.
Elmar SchenkelGeschwindigkeit wächst proportional mit der Präsenz des Ziels, auf das man zugeht. Ist das Ziel vor Augen, löscht es den Weg aus, der nur noch Hindernis ist.
Elmar SchenkelBücher werden geschrieben, weil wir uns nicht mehr an unsere Träume erinnern können.
Elmar SchenkelAus dem Traum herüber: Jede Erkenntnis sei ein Verlust.
Elmar SchenkelFusion, die nicht gelingt, führt zur Konfusion.
Elmar SchenkelDie Universitäten sind stolz, das Mittelalter hinter sich gelassen zu haben; dabei sind sie jetzt im Drittmittelalter.
Elmar SchenkelDie Gedanken sind frei – und manche leider auch denkfrei.
Elmar SchenkelOft genügt es, einem Sprichwort sein Gegenteil entgegenzusetzen, und schon ist eine neue Weisheit geboren.
Elmar SchenkelIdeologien sind Sitzmöbel und dienen in erster Linie der geistigen Bequemlichkeit.
Elmar SchenkelRituale, Religionen, Mythen: evolutionäre Restbestände im Übergang aus dem Tierreich ins Unbekannte.
Elmar SchenkelDie Zeit ist ein Zitat der Ewigkeit.
Elmar SchenkelAn den Rändern des Lebens entsteht die Schrift, dort, wo über die Gegenwart hinaus gedacht wird; und Leben ist Gegenwart.
Elmar SchenkelDer Körper ist der Wächter der Seele.
Elmar SchenkelDie sozialen Medien können meinetwegen auch die asozialen genannt werden.
Elmar SchenkelDer Mond scheint mit tiefen Schichten des Bewusstseins zu korrespondieren und diese zu aktivieren, zum Guten wie zum Bösen.
Elmar SchenkelWir haben alle noch eine große Vergangenheit vor uns.
Elmar SchenkelFlüchtigkeit hat nichts mit Schnelligkeit zu tun. Das Flüchtige kommt immer zu spät.
Elmar SchenkelEine Philosophie des Glücks müsste in erster Linie das Phänomen der Erleichterung ins Auge fassen.
Elmar SchenkelDa die Welt so groß geworden ist, müssen wir vieles klein halten, um ihr noch standzuhalten.
Elmar SchenkelUtopien sind Drohungen.
Elmar SchenkelKläranlage: Wo geklärt wird, stinkt es erst einmal.
Elmar SchenkelErinnerung vergeht, Zeit bleibt.
Elmar Schenkel… dann diese Momente, in denen nichts kommt und geht und man sich schlicht in ein Straßencafé setzt, um das Kommen und Gehen den anderen zu überlassen – wie es einmal wirklich sein wird.
Elmar SchenkelSo mancher Streit und Krieg oder zumindest so manches Missverständnis entsteht durch unterschiedliche Zeitvorstellungen.
Elmar SchenkelUnd überall haben sie ihre Drittmittelaltäre aufgestellt.
Elmar SchenkelDas Universum als Stille Post gedacht.
Elmar SchenkelAphorismen klingen wie Dekrete, es sind aber nur Tastversuche. Die Sprache zwingt dem Ausdruck einen Ton auf, den das Denken nicht hat.
Elmar SchenkelIn der Masse werden die Menschen zu physikalischen Phänomenen.
Elmar SchenkelDer wahre Heilige weiß nichts von seiner Heiligkeit.
Elmar SchenkelSouvenirs erhalten das Unwirkliche.
Elmar SchenkelAus der Geschichte lernen? Ja, aus Geschichtsbüchern kann man etwas lernen. Nur vergisst man es bei der nächsten Gelegenheit, denn Geschichte wird nicht aus Erkenntnissen betrieben, sondern aus Gefühlen. Und Gefühle haben keine Geschichtsschreibung. Sie wiederholen sich einfach.
Elmar SchenkelWir sind blinde Passagiere auf einem Schiff, dessen Ziel uns unbekannt ist.
Elmar SchenkelJe mehr der Mensch sich zum Rätsel wird, desto mehr bedarf er des Fremden.
Elmar SchenkelLangsames Lesen: die Worte beim Wort nehmen, sie wiegen, den Stimmungen von Sätzen und Zeilen nachgehen, sie auf Assoziationen aller Art abklopfen, nach Echos suchen. Philologie wird damit zu einer Verweigerung von Hast.
Elmar SchenkelWissen und Nichtwissen lösen sich ab wie Ebbe und Flut.
Elmar SchenkelDemokratie = die geregelte Form des Mobbing.
Elmar SchenkelDie Geschichte des Kragens! Der Rüschenkragen im 17. Jahrhundert als die Grenze zwischen Geist und Leib, eine ausufernde Grenze.
Elmar SchenkelScience Fiction, soviel scheint gesichert, übernimmt religiös-mythologische Funktionen.
Elmar SchenkelViel mehr als der Schatten verbirgt doch das Licht.
Elmar Schenkel