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Aus dem Affen wird der Mensch, zum Mensch macht sich auch der Gott. Warum wollen immer alle Mensch werden?
Elmar SchenkelGeschichten lassen sich gut erfinden, wenn man bei einem Gespräch nur die die Hälfte mithört.
Elmar SchenkelKeine Wahrheit in Sicht, die uns daran hindert, den anderen umzubringen. Schon der Satz "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" gibt den Übernächsten zur Jagd frei.
Elmar SchenkelReligionen: der innere Kern ist gut, die Hülle ein Kompromiss mit der menschlichen Neigung zum Aberglauben, Götzendienst, Wettkampf und Gruppengeist.
Elmar SchenkelLiteratur ist eine der wichtigsten Formen der Vermittlung des Fremden in unserer Gesellschaft.
Elmar SchenkelWenn es um die Durchblutung von Gehirnzellen geht, ist Lügen besser als die Wahrheit sagen.
Elmar SchenkelNamen sind Lebensfunken für die Kreativität. Wenn sie stimmen, setzen sie die richtigen Assoziationen frei.
Elmar SchenkelStatt Urknall lassen sich viele Geräusche denken? wenn es denn Geräusche sein müssen? der Urseufzer, das Urflüstern, das Urgerücht.
Elmar SchenkelMir wurde klar, dass man Glück haben kann, auch wenn es nur ein kleinerer Teil davon ist, dass man aber das große Glück... nicht erzwingen kann.
Elmar SchenkelDie Christianisierung um 770-800 bei den Sachsen (zum Beispiel) erinnert an die Internet-Revolution: Umstellung der Sitten, Techniken, Rituale, Abgaben, eine andere Informationswelt. Kommt es dabei auf Inhalte an?
Elmar SchenkelWas soll nur Bewusstseinserweiterung? Hat der Geist über seine Verhältnisse gelebt und will den Gürtel nicht enger schnallen?
Elmar SchenkelAlle reden von der Schwarmintelligenz und vergessen, was viel wichtiger ist: die Schwarmdummheit.
Elmar SchenkelDu steigst nie zweimal in dieselbe Frage. Du bekommst niemals dieselbe Antwort auf eine Frage.
Elmar SchenkelDie eigene Kindheit zum Werkzeug der Gegenwart machen, nicht ihr Werkzeug sein. Eltern sind wie Abschußrampen. Möge das Kind den Orbit erreichen.
Elmar SchenkelDie Gedanken aufzählen, die verlorengehen, bloß weil man gerade kein Notizbuch dabei hatte.
Elmar SchenkelDas Buch vor lauter Lesezeichen nicht mehr sehen. Bücher vor lauter Sekundärliteratur nicht mehr lesen können
Elmar SchenkelJe m'appelle. Mi chiamo. My name is. Menia zavut. Aber im Deutschen heßt es aktivistisch: Ich heiße. Was liegt hier vor?
Elmar SchenkelMan stelle sich ein Theater vor, in dem jeden Tag dasselbe Stück gespielt wird. Dann hat man vor Augen, was in einer Kirche passiert: nicht die Mausefalle, sondern die Messe.
Elmar SchenkelWo befindet sich der nächste Gedanke? Im Keller der Logik, im Speicher der Sprache. Im Gespräch zwischen beiden.
Elmar SchenkelDas Schlimme an der guten Absicht ist, dass sie einen Blankoscheck für alles darstellt und somit auch das Böse ermöglicht. Ideologie verfolgt immer 'gute' Ziele.
Elmar SchenkelNeulich las ich in einer Zeitung, dass man uns jetzt das Wörtchen "Wir" verbieten sollte... [weil] das Wir-Wort einen diskriminierenden Charakter habe, nämlich für diejenigen, die von diesem Wir ausgeschlossen würden.
Elmar SchenkelLernen durch Spiel: lernen, in dem man so tut, als lerne man. Das Passwort lautet: "Als ob". Da springt eine die Tür auf, die sonst auf immer zugesperrt scheint.
Elmar SchenkelErinnerung idealisiert, ebenso wie es die Antizipation tut - ich frage mich, ob es wirklich einen Unterschied gibt zwischen Vergangenheit und Zukunft: beides sind Täuschungen.
Elmar SchenkelDie Begegnung fremder Intelligenzen [...] steht unter dem Stern oder Unstern des Verstehens oder Nicht-Verstehens.
Elmar SchenkelDie Menschen haben Wolken gelesen, Vogelflug, Schildkrötenpanzer, Knochen und Eingeweide. Doch ihr größtes Orakel tragen sie die ganze Zeit in sich, ihre Sprache.
Elmar SchenkelDer Mond scheint mit tiefen Schichten des Bewusstseins zu korrespondieren und diese zu aktivieren, zum Guten wie zum Bösen.
Elmar SchenkelDie Welt wird erst zum Organismus, wenn alles, was wir tun, Spuren hinterlässt. Das Internet ist der Anfang.
Elmar Schenkel