Zitate von Ernst Ferstl
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Die Vergangenheit sitzt uns im Nacken, die Zukunft liegt vor uns. Und doch steht und fällt unser Leben mit der Nutzung der Gegenwart.
Erprobte Konkurrenzkämpfer machen sich die Hände nicht mehr schmutzig, sie verwenden ihre Ellenbogen.
Eine Einsparungsmaßnahme mit Folgewirkungen: Heutzutage nehmen sich immer mehr gleich selbst die Beichte ab.
Liebhaben können wir, wenn wir wollen, sehr viele Menschen. Lieben können wir nur wenige.
Wir müssen immer wieder Schluss machen, weil sonst am Schluss für uns zu viel zusammenkommt.
Jeder Mensch kann, wenn er will, seinen Horizont erweitern. Er braucht lediglich über sich hinauszuwachsen.
Das Leben vieler Menschen ist heutzutage nicht mehr, gut zu sein – sondern es gut zu haben.
Wer mit offenen Augen und Ohren durchs Leben geht, findet immer wieder Grund zum Staunen.
Leere Köpfe stehen nur deswegen hoch im Kurs, weil in ihnen viel mehr Vorurteile Platz haben, als in anderen.
Wenn wir an die Macht der Liebe glauben, muß auch unsere Gleichgültigkeit dran glauben.
Erschreckend viele Menschen schrecken heutzutage nicht mehr davor zurück, ihre Mitmenschen wie irgend welche Leute zu behandeln.
Die Fragen von morgen wachsen auf den Antworten von heute, die wir auf die Fragen von gestern gegeben haben.
Es ist ein himmelhoher Unterschied, ob man Gott oder den Teufel anruft. Letzterer hebt viel schneller ab.
Wer sich zu oft in Frage stellt, findet mit der Zeit nur noch schwer eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Da-Seins.
Für dich ist mir keine Tat zu normal oder zu verrückt. Für dich traue ich mir alles zu.
Manche gehen mit ihren Gefühlen so vorsichtig um, daß sie sie sicherheitshalber gleich eingesperrt lassen.
Die beiden höchsten Gebirge, die wir in unserem Leben desöfteren mühsam zu überwinden haben, sind das Schuldbekennen und das Verzeihen.
Die Mitte unseres Lebens können wir erst finden, wenn wir unsere Grenzen heim-gesucht haben.
Einen Schuss Verrücktheit braucht jeder von uns, sonst trifft uns die Normalität mit voller Wucht.
Es liegt allein an uns, ob wir aus den vielen Steinen, die wir einander in den Weg legen, Mauern oder Brücken bauen.
Negativdenker sind äußerst freigiebig: Jeder bekommt völlig kostenlos einen beachtlichen Misstrauensvorschuss.
Der Drang, alles in Worte fassen zu müssen, führt zu einem unfaßbar hohen Verbrauch nichtssagender Worthülsen.
Es ist schwer, über seinen Schatten zu springen, wenn das Selbstbewusstsein am Boden ist.
Das Glück treibt es bunt. Ein klarer Nachteil für Schwarzseher und Schwarz-Weiß-Denker.