Zitate von Franz Grillparzer
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Gemeinsame Hilfe in gemeinsamer Not; hat Reiche und Staaten gegründet; der Mensch ist ein Einsamer nur im Tod, doch Leben und Streben verbindet.
Was ich gefühlt, gesagt, getan, gelitten, es sei nicht, selbst in der Erinnerung nicht!
Trotz allem Bemühen eurer Bühnenberater fehlen noch drei Dinge zum deutschen Theater, danach seht euch zum Schluß noch um.
Finanzmänner Die praktischen Menschen zu dieser Zeit Sind die nötigsten und die wichtigsten weit, Du kannst dich ihren Händen vertrauen, Nur mußt du ihnen auf die Finger schauen.
Das fürchterlichste Mittel gegen quälende Gedanken ist die Zerstreuung: sie führt zur Gedankenlosigkeit.
Es ist des Unglücks eigentlichstes Unglück, daß selten drin der Mensch sich rein bewahrt.
Es schmähe nicht den Ruhm, wer ihn besitzt, Er ist kein leer-bedeutungsloser Schall, Mit Götterkraft erfüllet sein Berühren!
Was schläft wohl im Schlafe, und was wacht? Oder ist der Traum ein halber Schlaf, in den schon das Wachen hineinspielt? Aber auch das erklärt die Verdeutlichung längst vergessener Dinge nicht.
Die falschen Theorien verderben eigentlich die Kunst nicht, sie kommen erst, wenn sie bereits verdorben ist.
Wir sind gegen keine Fehler an anderen intoleranter, als welche die Karrikatur unserer eigenen sind.
Gewinnsucht und Eitelkeit Sind die Werbeoffiziere der Schlechtigkeit. Ist das Handgeld aufgezählt, Nimmt das Gewissen das Fersengeld.
Das Gefühl der Gerechtigkeit ist mit eine Voraussetzung des echten Mitleids, aber nicht seine Folge.
Die Großen hindre nicht, weis ab die Kleinen, sei derb, wenn einer höflich zu dir spricht, und höflich, wenn er derb! Das ist im kurzen die Weisheit jedes Amts.
Mein Freund, Sie sind ein Bösewicht! Zwar gar so böse sind Sie nicht, Drum bleiben einfach wir beim Wicht.
Denn wie der Jüngling in der Zukunft lebt, so lebt der Mann in der Vergangenheit; die Gegenwart weiß keiner recht zu leben.
Dem Künstler ist die Bildung so notwendig und nützlich als jedem anderen Menschen. Er, der Künstler, aber muß auch die Gabe haben, auf seine Bildung, nach Erfordernis, zu vergessen.
Die Regierung soll durch die Presse ebensogut belehrt werden, als die Privaten, also kann die Regierung auf die Presse keinen Einfluß ausüben.
Von jedem etwas und vom Ganzen nichts – Galt sonst als Tadel voll Gewichts. Heut gilt in unsrer Welt des Lichts Vom Ganzen etwas und von jedem nichts.
Der Tücht’ge sieht in jedem Soll ein Muß, Und Zwang, als erste Pflicht, ist ihm die Wahrheit.
Denn die vollendete Form ist es, wodurch die Poesie ins Leben tritt, ins äußere Leben. Die Wahrheit der Empfindung gibt nur das Innere; es ist aber Aufgabe aller Kunst, ein Inneres durch ein Äußeres darzustellen.
Ich kann nicht finden, daß Gesellschaft fördert: Was einem obliegt, muß man selber thun.
Ich will! ist ein gewichtig Wort, Spricht mit sich selbst der Mann; Doch steht gegenüber er der Welt, So gilt doch nur: Ich kann.