Zitate von Friedrich II. der Große
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Gute Sitten haben für die Gesellschaft mehr Wert als alle Berechnungen Newtons.
Es heißt, dass wir Könige auf Erden die Spiegelbilder Gottes seien. Ich habe mich daraufhin im Spiegel betrachtet. sehr schmeichelhaft für den lieben Gott ist das nicht.
Die Finanzen sind der Nerv des Landes. Wenn Sie diese recht verstehen, wird das übrige ganz in Ihrer Gewalt sein.
Ein vernünftiger Mensch soll mit nichts Mißbrauch treiben, selbst nicht mit der Wahrheit.
Es gibt Leute, die dem Geschick folgsam sind; ich bin nicht derartig, und wenn ich für andere gelebt habe, will ich für mich sterben.
Alles, was ich für mich wünsche ist, daß die Erfolge nicht das menschliche Gefühl verderben und die Tugenden, denen ich immer noch nachgestrebt habe.
Nur deren Leben gehört in die Gesellschaft der Humanisten, die zum Besten der Menschen wirklich beigetragen haben.
Was hilft es zu leben, wenn man nur ein Pflanzenleben führt; was hilft es zu sehen, wenn es nur geschieht, um Tatsachen in seinem Gedächtnis anzuhäufen; was hilft mit einem Wort die Erfahrung, wenn sie nicht geleitet wird durch die Reflexion.
Die Klugheit ist sehr geeignet, zu bewahren, was man besitzt, doch allein die Kühnheit versteht sie erwerben.
Als Grundgesetz der Regierung des kleinsten wie des größten Staates kann man den Drang zur Vergrößerung betrachten.
Betrachten wir nun unser Vaterland: Ich höre einen Jargon reden, dem jede Anmut fehlt und den jeder nach seiner Laune handhabt; die Ausdrücke werden wahllos angewandt, die passendsten und bezeichnendsten Wörter vernachlässigt, und der eigentliche Sinn ertrinkt in einem Meer von Nebensächlichkeiten.
Die Welt ruht nicht sicherer auf den Schultern des Atlas, als Preußen auf einer solchen Armee.
Die menschliche Gattung, sich selbst überlassen, ist brutal; nur die Erziehung vermag etwas.
Der Tod macht allen Menschen ein Ende; glücklich diejenigen, die mit der tröstlichen Überzeugung sterben, daß sie die Tränen der Überlebenden verdienen!
Vor Schelmen, die den Mantel der Gerechtigkeit tragen, vor denen kann kein Mensch sich schützen. Die sind ärger als die schlimmsten Verbrecher und verdienen doppelte Bestrafung.
So einfach die Gesetze sein mögen, es kommen streitige Fälle vor, verwickelte, unklare Sachen, wo man die Wahrheit aus der Tiefe des Brunnens ziehen muß, welche geübte Advokaten und Richter verlangen, um sie zu entwirren.
Jedem Bürger sein Besitztum sichern und alle so glücklich zu machen, wie es die menschliche Natur zulässt, ist Pflicht derer, die an der Spitze der Gesellschaft stehen.
Ich liebe die Philosophie, weil sie meine Leidenschaften mäßigt und mir Gleichgültigkeit gegen meine Auflösung und gegen die Vernichtung meines Geistes gibt.
Jeder Mensch hat ein wildes Tier in sich; nur wenige wissen es zu zähmen, die meisten lassen ihm den Zügel schießen, sobald die Furcht vor den Gesetzen sie nicht zurückhält.
Politik besteht eher darin, aus günstigen Konstellationen zu profitieren, als sie zu schaffen.
Alle Nationen sind tapferer, sobald sie für ihren Herd kämpfen, als wenn sie ihre Nachbarn angreifen; sollte dies nicht einen natürlichen Grund im Menschen haben, daß es recht ist, sich zu verteidigen, und nicht seinen Nachbarn angreifen?
Ich habe niemals in meinem Leben jemand betrogen, noch weniger werde ich die Nachwelt betrügen.
Der größte Theil menschlicher Meinungen gründet sich auf Vorurtheile, Fabeln, Irrthümer und Täuschungen.
Der uneigennützige Sinn ist der tugendhafteste: er opfert dem gemeinen Wesen ohne Bedauern seine Mühen, seinen Vorteil, sein Leben; wachsam und streng gegen alle seine Fehler bändigt er im Entstehen den Aufruhr seiner Leidenschaften. – Tugend ist mehr wert, als Geist und Wissen.
Wahre Ruhmbegierde ist die Quelle aller großen Taten und alles Nützlichen, was auf der Welt geschieht.
Das Vaterland eines Philosophen ist der Ort, wo er seine Freikräfte finden und ruhig philosophieren kann; der Ort, wo er geboren ward, wird für ihn ein feindliches Land, sobald er darin verfolgt wird.
Virgil, dieser König der lateinischen Poesie, verbesserte noch seine Aeneide, als ihn der Tod überraschte.
Unser Leben ist ein flüchtiger Übergang von dem Augenblick der Geburt zu dem des Todes. Die Bestimmung des Menschen während dieses kurzen Zeitraums ist, für das Wohl der Gesellschaft, deren Mitglied er ist, zu arbeiten.
Die Religionen müssen alle toleriert werden und muß der Fiskal nur ein Auge darauf haben, daß keine der anderen Abbruch tue; denn hier kann jeder nach seiner Fasson selig werden.
Ich habe nur einen großen Vorrat von gutem Willen und unverletzliche Hingebung an den Staat, das sind meine einzigen Waffen.
Das ist die Belohnung der Schlechtigkeit, daß die, welche dem Verbrechen nachgehen zum Schaden der Tugend, wenn sie auch wirklich die Strenge der Gesetze entrinnen, Urteil und Vernunft verlieren.