Zitate von Friedrich II. der Große
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Die wahre Philosophie besteht darin, den Mißbrauch zu verdammen, ohne den Gebrauch zu untersagen. Man muß alles entbehren können, aber auf nichts prinzipiell verzichten.
Es ist eine Schwachheit, sogar Engherzigkeit, nicht das Gute von seinen Feinden zu sagen und ihnen nicht die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die sie verdienen.
Eines nur gibt es, was not hier tut: Aushalten, Dulden, Beharren! Mag dich das Schicksal auch grausam narren, trag es, wenn sich’s nicht ändern läßt, nur bleib‘ getreu, bleib‘ fest!
Ich fange an mit Eroberungen. Gelehrte werden mir später bestätigen, daß ich im Recht war.
Den Ansichten der weisesten Gesetzgeber folgend, glaube ich, es sei besser, Verbrechen zu verhindern und zu verhüten, als sie zu bestrafen; dies ist mir gelungen.
Ich bin überzeugt, sähen die Könige einmal ein schonungsloses Bild von all dem Elend des Volkes, es griffe ihnen ans Herz. Doch ihre Einbildungskraft ist nicht lebendig genug.
Um die Irrtümer auszurotten, müßte man das ganze Menschengeschlecht vertilgen.
Keine Nation hat die Satire weiter getrieben, wie die Engländer und Franzosen; es gab in ihren Monarchien fast keinen bekannten Mann, der nicht vorübergehend von jenem Kothe bespritzt worden wäre.
Man wird sagen können, daß 20 000 Preußen 50 000 Franzosen und Deutsche geschlagen haben. Nunmehr, da der Ruhm und die Ehre meines Volkes gerettet sind, kann ich zufrieden ins Grab gehen. Wohl können wir noch Unheil erdulden, aber nicht mehr ehrlos sein…
Ich habe als Philosoph gelebt und will als solcher begraben werden, ohne Pomp, ohne Prunk und ohne die geringsten Zeremonien.
Aus der Erfahrung weiß man, dass die Güte der Truppen einzig und allein in dem Werte ihrer Offiziere besteht.
Der wahre Ehrgeiz besteht in dem Verlangen, sich durch tugendhafte Handlungen vor anderen Menschen auszuzeichnen.
Es ist sehr verwegen, Dinge beweisen zu wollen, die man nicht kennt, und noch unendlich verwegener, der göttlichen Allmacht Grenzen setzen zu wollen.
Die Klugheit ist des wahren Mutes Quell Und sichrer Halt: der Rest ist blinde Wut, Vor der, verführt von tierischem Instinkt, So viele Toren in Bewundrung stehn.
Ich habe Sie zum Stabsoffizier gemacht, damit Sie wissen, wann Sie nicht gehorchen sollen.
In der Politik darf man keine Vorliebe für ein Volk und keine Abneigung gegen ein anderes haben.
Mir scheint, daß Menschlichkeit die erste Eigenschaft eines vernünftigen Wesens sein muß.
Wer Großes schaffen will, muss darauf verzichten, es selbst noch genießen zu können.
Der Fürst, weit enfernt davon, der unumschränkte Gebieter der unter seiner Herrschaft stehenden Völker zu sein, ist vielmehr nur ihr erster Bedienter.
Man muß schonen, was das Publikum verehrt, und kein Ärgernis machen. Hält man sich auch für klüger als andere, so muß man doch, aus Artigkeit oder aus Mitleid für ihre Schwächen, ihre Vorurteile nicht anrühren.
Die Könige sind in philosophischem Sinne nur Menschen, und alle Menschen sind einander gleich.
Allen Bürgern ihr Eigentum sichern und sie so glücklich machen, als es die Natur des Menschen gestattet: diese Pflicht hat ein jeder, der das Oberhaupt einer Gesellschaft ist, und ich bemühe mich, sie so gut zu erfüllen, wie ich kann.
Der Aberglaube ist ein Kind der Furcht, der Schwachheit und der Unwissenheit.
Mir scheint, daß, wenn es sich um die Geschichte des menschlichen Geistes handelt, der Unterschied von Rang und Stand verschwinde.
Nehmen Sie sich denn in acht vor dem religiösen Fanatismus, der zu Verfolgungen führt. Wenn armselige Sterbliche dem höchsten Wesen irgend wohlgefallen können, so geschieht es durch Wohltaten, die sie den Mitmenschen erweisen, und nicht durch Gewalttaten, die sie gegen starrköpfige Geister verüben.
Ruhe der Seele ist das einzige Glück, das wir während unserer Pilgerschaft genießen können, an welches kein Ruhm heranreicht.
Der Frohsinn macht uns zu Göttern, die Kasteiung zu Teufeln. Die Kasteiung ist eine Art Geiz, der die Menschen eines Glückes beraubt, dessen sie genießen könnten.
Das Zeugnis, einige Wahrheiten entdeckt und einige Irrtümer zerstört zu haben, ist nach meiner Meinung die schönste Trophäe, welche die Nachwelt zum Ruhme eines großen Mannes errichten kann.
Es ist nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue und für das Vaterland kämpfe, um es zu retten.
In den Gerichtshöfen sollen die Gesetzte sprechen und der Herrscher schweigen.
Geht man allen Religionen auf den Grund, so beruhen sie auf einem mehr oder minder widersinnigen System von Fabeln. Es ist unmöglich, daß ein Mensch von gesundem Verstand, der diese Dinge kritisch untersucht, nicht ihre Verkehrtheit erkennt.
Künste und Wissenschaften gehen Hand in Hand; wir verdanken ihnen alles; sie sind die Wohltäter des Menschengeschlechts.
Das Unglück macht weise, es öffnet die Augen gegen die Vorurteile, die sie blendeten und klärt uns über die Nichtigkeit der Dinge auf.
Man muß die Unglücklichen achten; nur verderbte Seelen können sie niederdrücken.
Der Pfarrer bleibt. Wenn er am Jüngsten Tage nicht mit aufstehen will, kann er ruhig liegen bleiben.
Wie kann man verlangen, daß die Menschen Anstrengungen machen sollen, um sich in ihrem Fache zu vervollkommnen, wenn der Ruf nicht ihre Belohnung dafür ist?
Ich bedauere alle Tage meines Lebens, welche ich nicht dem Nachdenken und dem Studium gewidmet habe. Man kann seine Fähigkeiten, richtig zu urteilen, nicht genug vervollkommnen, ebensowenig die durchdringende Schärfe des Verstandes.
In Staatsgeschäften darf man weder Vorurteil noch Leidenschaft haben; die einzige, die erlaubt ist, ist die für das allgemeine Wohl.
Die Macht der Geistlichkeit gründet auf die Meinung und Leichtgläubigkeit der Völker. Man kläre die letzteren auf – und der Zank hat ein Ende.