Ambrose Bierce Zitate
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Plündern: Jemanden um sein Eigentum bringen, ohne die geziemende und übliche Heimlichkeit des Diebstahls zu wahren.
Fleiß ist eine bestimmte nervöse Störung, die junge und unerfahrene Menschen befällt.
Ein Abstinenzler ist eine charakterschwache Person, die der Versuchung unterliegt, sich selbst ein Vergnügen zu versagen.
Frauen würden noch reizender sein, wenn man in ihre Arme sinken könnte, ohne ihnen in die Hände zu fallen.
Zahnarzt: ein Taschenspieler, der, während er Metall in deinen Mund hineinsteckt, Münzen aus deiner Tasche herauszieht.
Erschöpfung: Zustand eines Philosophen nach der Beschäftigung mit menschlicher Weisheit und Tugend.
Politiker: ein Aal im Grundschlamm, auf dem sich der Überbau der organisierten Gesellschaft erhebt; wenn er sich windet, hält er die Ausschläge seines Schwanzes für das Erbeben des Gebäudes.
Staat: Verwaltungseinheit; in Gang gehalten von einer unübersehbaren Zahl politischer Parasiten, die zwangsläufig aktiv, aber nur per Zufall tüchtig sind.
Kabinett: Politiker, auf die sich die Kritik wegen schlechter Staatsführung konzentriert, im allgemeinen völlig zu Recht.
Diagnose: die ärztliche Voraussage des Krankheitsverlaufs, gegründet auf den Pulsschlag und den Geldbeutel des Patienten.
Abhängig: Darauf angewiesen, daß einem ein anderer aus Großmut eine Unterstützung gewährt, die man von ihm zu erpressen außerstande ist.
Paß: Dokument, das einem ins Ausland reisenden Bürger hinterhältigerweise aufgezwungen wird, es stellt ihn als Fremden bloß und setzt ihn gezielter Mißbilligung und Schmach aus.
Eigentum: jeder materielle Gegenstand ohne besonderen Wert, den A der Begehrlichkeit des B vorenthält. Alles, was die Habgier eines einzelnen befriedigt und die aller anderen enttäuscht. Der Gegenstand kurzer menschlicher Raffgier und langer Gleichgültigkeit.
Begeisterung: eine in der Jugend auftretende Unruhe, die durch geringe Dosen Reue in Verbindung mit äußerlich angewandter Erfahrung heilbar ist.
Schönheit: Die Macht, mit der eine Frau ihren Liebhaber bezaubert und ihren Ehegatten in Schranken hält.
Entscheiden: dem Übergewicht einer Richtung von Einflüssen über eine andere erliegen.
Wenn du betest ist es als ob du willst, daß die Gesetze des Universums aufgehoben werden zu Gunsten eines einzigen und unwürdigen Bittstellers.
Eine Menge ist so klug wie ihr klügstes Mitglied, wenn sie ihm folgt; wenn nicht, ist sie nicht klüger als der Dümmste.
Körperschaft: Eine sinnreiche Einrichtung, um ohne persönliche Verantwortung persönlichen Vorteil zu erlangen.
Kläglich: der Zustand eines Feindes oder Gegners nach einem Zusammentreffen mit dir in deiner Phantasie.
Zyniker: Ein Lump, dessen fehlerhafte Sicht der Dinge sieht, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten. Daher rührt der skythische Brauch, einem Zyniker die Augen auszustechen, um seinen Sehfehler zu korrigieren.
Weihnachten: ein besonderer Tag der Völlerei, Trunksucht, Gefühlsduselei, Annahme von Geschenken, öffentlichem Stumpfsinn und häuslichem Protzen gewidmet.
Schlagfertigkeit: Wird von Herren mit einer konstitutionellen Abneigung gegen Gewalttätigkeit, aber mit starkem Beleidigungsdrang geübt.
Reim: Gleichklingende und meistens unangenehme Laute am Ende von Versen. Die Verse selbst sind meistens langweilig.
Armee: Schicht von Nichtproduzenten; verteidigt die Nation, indem sie alles verschlingt, was einem Feind zum Überfall reizen könnte.
Radikalismus: Der Konservatismus von morgen als Injektion in die Angelegenheiten von heute.
Darum bitten, daß die Gesetze des Universums zugunsten eines einzelnen aufgehoben werden.
Geschwätzigkeit: krankhafte Störung, die den Befallenen unfähig macht, die Klappe zu halten, wenn du reden willst.
Glück ist das Wohlgefühl, das sich einstellt, wenn man das Elend eines anderen betrachtet.
Ein Prozeß ist eine förmliche Untersuchung zu dem Zweck, den makellosen Charakter von Richtern, Advokaten und Geschworenen zu beweisen und aktenkundig zu machen. Dazu ist eine Kontrastperson in Form eines sogenannten Angeklagten, Gefangenen oder Beschuldigten erforderlich.
Philosophie: Kreuzung vieler Straßen, die von einem Nichts in die Unendlichkeit führen.
Anklagen: Die Schuld oder Unwürdigkeit eines anderen beteuern: gewöhnlich, um uns selber dafür zu rechtfertigen, daß wir ihm unrecht getan haben.
Logik: die Kunst, in strenger Übereinstimmung mit den Grenzen und Schwächen des menschlichen Unverstandes zu denken und zu schlußfolgern.