Wer ein dickes Fell hat, fährt nicht aus der Haut.

Unter einem Happy-End kann ich mir nur einen Anfang vorstellen.

Man predigt Wasser, statt reinen Wein einzuschenken.

In jedem Kampf gibt es Vorgeplänkel, einen kurzen Entscheidungskampf und lange Gefechte der Nachhut, die ihren Sieg rechtfertigen will.

Jesus hat die Geldwechsler aus dem Tempel gejagt. Nun sind sie überall.

Leere Mägen haben mehr in der Geschichte bewirkt als volle Köpfe.

Nur Beispielloses kann Beispiel werden.

Hätte es schon das Playback gegeben, stünden die Mauern von Jericho noch heute.

Man läuft Gefahr, das Glück zu skalpieren, wenn man es beim Schopfe fasst.

Ich fürchte, es wird nie Vollkommenheit geben, außer in der Apologetik.

Manchmal gibt es einen großen Bahnhof für einen blinden Passagier.

Einen Aphorismus soll man nicht mehrfach lesen, um ihn einmal zu verstehen, sondern einmal lesen, um ihn mehrfach zu verstehen.

Die siamesischen Affen sind nur noch zu zweit. Wer Ohren und Augen verschlossen hält, hat längst aufgehört, auch den Mund zu halten.

Eingefahrene Gleise sind ausgefahrene Gleise.

Tollkühnheit ist ein Mut, der um die Folgen nicht weiß. Wieviel Tollkühnheit gehört dann zur Mutlosigkeit!

Große Ansprüche an das Leben vertragen keine großen Aussprüche.

Diskussionsaufforderung: Auf die Allgemeinplätze – fertig – los!

Ich prügele mich nicht mehr. Ich habe festgestellt, daß jene, denen ich eine scheuern möchte, schon bescheuert sind.

Gähnen ist ein Ausdruck von Müdigkeit, aber mancher tut so wenig, daß das Gähnen die einzige Ursache für seine Müdigkeit ist.

Wer Potemkinsche Dörfer baut, sollte nicht auf den Putz hauen.

Mit vollem Mund spricht man nicht? Warum nehmen dann viele den Mund so voll, wenn sie sprechen.

Der heutige Tag ist ein Ergebnis des gestrigen, unsere Vorstellung vom gestrigen aber ein Ergebnis des heutigen.

Mir ging ein Licht auf. Nun blendet es mich.

Er hängte sogar den Mantel des Schweigens in den Wind.

Die Zeit arbeitet nur dann für uns, wenn wir für sie arbeiten.

Der Feind hört mit – aber die Freunde…?

Daß die Augen vor einem Problem verschlossen werden, ist eines der ernstesten Probleme, vor dem die Augen verschlossen werden.

Flucht vor dir selbst ist kein Ausweg, sondern nur ein Umweg wieder zu dir selbst. Nur bist du dann nicht mehr du selbst.

Wir schlagen sieben Probleme mit einer Scheuklappe.

Er liebte es, das Gras wachsen zu hören – über seinen Fehlern.

Sein Weg durch das Leben war gerade: einspurig.

Mensch und Tier unterscheiden sich nur, wenn man sie nicht dressiert.

Die wichtigsten Fragen sind jene, die sich aus den scheinbar endgültigen Antworten ergeben.

Das Wichtigste im Leben ist, dafür zu sorgen, daß das Wichtigste im Leben noch vor einem liegt.

Ohne Risikobereitschaft kann man nicht sicher gehen.

Zweifle an der Verzweiflung, aber verzweifle nicht am Zweifel.

Auch ein Glücksschwein müßte verhungern, wollte es sich nur von vierblättrigem Klee ernähren.

Das Porträt Che Guevaras auf dem T-Shirt ersetzt manchem das eigene Gesicht.

Dich drückt der Schuh? Vielleicht ist es noch der Kinderschuh.

Natürlich war der Sozialismus dem Kapitalismus überlegen. Er ist schneller untergegangen.

Manchmal drückt die Sprechblase eines Redners derart, daß man austreten möchte.

Immer neue Richtungen. Man geht im Kreise.

Ein Dichter muß sparsam mit dem Papier umgehen. Er muß auch zwischen den Zeilen schreiben.

Die Wissenschaft ist immer Diener, aber sie darf nicht dienern.

Der Amtsschimmel wirft nur jene ab, die nicht auf ihm sitzen.

Auch die Erziehung der Erzieher kennt das Problem der Schwererziehbarkeit.

Widersprüche löst man nicht mit immer wieder Sprüchen.

Der Wald ist die Lunge der Stadt. Nun macht man auch noch den Verdauungstrakt aus ihm.

Leute, die in Neubauten Wand an Wand wohnen, scheinen oft zu vergessen, daß sie auch Tür an Tür wohnen.

Losungen ersetzen keine Lösungen.