Zitate von Aristoteles
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Denn die Gleichheit und Gerechtigkeit wollen, sind immer die Schwächeren, während die Stärkeren sich über diese Dinge keinen Kummer machen.
Es ist nicht die Aufgabe des Dichters (und auch nicht die des Redners; d.Red.), das was wirklich geschehen ist, zu erzählen, sondern das, was hätte geschehen können, das heißt, was nach Wahrscheinlichkeit oder Notwendigkeit möglich ist.
Schwangere Frauen müssen für ihren Körper Sorge tragen, indem sie nicht untätig bleiben und nicht zu wenig essen. Ihr Gemüt aber sollen sie von Sorgen frei halten, denn das werdende Kind nimmt vieles von der es tragenden Mutter an, wie die Pflanzen von dem Erdreich, in dem sie wurzeln.
Das Gesetz erlangt die Kraft, vermöge deren man ihm gehorcht, nur durch die Gewohnheit, und diese entsteht nur durch die Länge der Zeit. Wenn man also die vorhandenen Gesetze leicht mit anderen, neuen Gesetzen vertauscht, so heißt das die Kraft des Gesetzes schwächen.
Daß man nun die jungen Leute nicht nur zur Unterhaltung erziehen darf, ist ja klar: denn das Lernen ist kein Spiel, sondern eine ernste Mühe.
Die Empfindung vollzieht sich in einem passiven Bewegungsvorgang; sie scheint nämlich eine Veränderung zu sein.
Was ist ein Mensch? Ein Bild der Schwäche, Beute des Augenblicks, ein Spielball des Schicksals, ein Bild der Unbeständigkeit, eine Verbindung von Leid und Mißgeschick und das Übrige: Schleim und Galle.
Wo kein Eigentum ist, da ist auch keine Freude zum Geben; da kann niemand das Vergnügen haben, seinen Freunden, dem Wanderer, dem Leidenden in seinem Mangel zu helfen.
Der Philosoph soll sich nicht Vorschriften geben lassen, sondern selbst solche erteilen, und er soll sich nicht einem anderen unterordnen, sondern der weniger Einsichtige ihm.
Mütter sind stolzer auf ihre Kinder als Väter, da sie sicherer sein können, daß es ihre eigenen sind.
Die genaue Schärfe der Mathematik aber darf man nicht für alle Gegenstände fordern, sondern nur für die Stofflosen. Darum passt diese Weise nicht für die Wissenschaft der Natur, denn alle Natur ist wohl mit Stoff verbunden
Wer aber nicht mannhaft und mutig Gefahren bestehen kann, ist ein Sklave eines jeden, der ihn angreift.
Der kann nicht als sonderlich glücklich gelten, der von ganz häßlichem Äußern oder ganz gemeiner Abkunft oder einsam und kinderlos ist, und noch weniger vielleicht einer, der ganz lasterhafte Kinder oder Freunde hat oder die guten Freunde und Kinder, die er hatte, durch den Tod verlor.
Ich verstehe aber unter Geist die Kraft der Seele, welche denkt und Vorstellungen bildet.
Ich schätze den als tapferer, der sein Verlangen überwindet, als jenen, der seine Feinde besiegt. Denn der schwerste Sieg ist der Sieg über sich selbst.
Seine Trefflichkeit, welcher Art sie auch sei, ungehindert üben zu können, ist das eigentliche Glück.
Das glückliche Leben ist dasjenige, in welchem die Tüchtigkeit sich ungehindert entfalten kann.
Gut und glücklich wird ein Sterblicher nur zugleich, denn das eine ist durch das andere bedingt.
Wie sich der Wein dem Benehmen der Zecher mitteilt, so prägt auch die Freundschaft den Charakter derer, die sie genießen.
Die Liebe, die ein jeder gegen sich selbst hegt, ist kein zufälliges, sondern ein von Natur in ihn gepflanztes Gefühl.
Das Herrschen und Dienen gehört nicht nur zu den notwendigen, sondern auch zu den nützlichen Dingen, und vieles ist gleich von seiner Entstehung an derart geschieden, daß das eine zum Herrschen, das andere zum Dienen bestimmt erscheint.
Der Staat ist eine Gemeinschaft gleichberechtigter Bürger zum Zweck der Ermöglichung der besten Lebensführung.
Wieviele Dispute hätten zu einer Randbemerkung zusammengefaßt werden können, wenn die Disputanten gewagt hätten, ihre Begriffe klar zu definieren.
Das Wissen und Verstehen um seiner selbst willen findet aber im höchsten Grade bei derjenigen Wissenschaft statt, die es mit der höchsten Erkenntnis zu tun hat.