Arthur Schnitzler Zitate

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Ein tragikomisches Schicksal: sein Leben zerstört zu wissen und niemand zu haben, an dessen Brust man sich darüber ausweinen möchte als allein das Wesen, von dem es zerstört wurde.

Arthur Schnitzler

Es bedeutet zuweilen einen schlimmeren Betrug an der Geliebten, sie selbst als eine andere in den Armen zu halten.

Arthur Schnitzler

Liebe deinen Fernsten, wie du deinen Nächsten nicht leiden magst, dann wird vielleicht einmal Friede in der Welt werden.

Arthur Schnitzler

So vertraut darfst du dich mit keiner Geliebten glauben, daß du ihr deine geheimsten Regungen gestehen dürftest. Und wenn du es dennoch tust, so sei gewiß, daß sie sich rächen wird, entweder, indem sie dir ihre gleichfalls gesteht - oder indem sie sie verschweigt.

Arthur Schnitzler

So hoch sich der Glaube emporzuschwingen vermeint, an der Unendlichkeit gemessen - und hier gibt es kein anderes Maß - ist er gerade so weit von Gott entfernt wie der Zweifel.

Arthur Schnitzler

Heilige hat es immer gegeben, niemals aber noch einen Menschen, der das Recht gehabt hätte, einen andern Menschen heilig zu sprechen.

Arthur Schnitzler

Es ist ziemlich geschmacklos, von der Treulosigkeit seiner Geliebten zu sprechen. Aber taktloser noch ist es, über ihre Treue zu witzeln.

Arthur Schnitzler

Die Sentimentalität ist das Alibi der Hartherzigen.

Arthur Schnitzler

Jeder Dichter ist ein Realist und Idealist, Impressionist und Expressionist, Naturalist und Symbolist zugleich, oder er ist überhaupt keiner.

Arthur Schnitzler

Kein Literat, auch von den glänzendsten Gaben, ist jemals zum Dichter geworden.

Arthur Schnitzler

Am Anfang jeder übernommenen Verpflichtung stehe diese: über das Maß seiner Kraft, seiner Ausdauer, seines Opfermutes im klaren zu sein - oder die Übernahme selbst wird zur Schuld.

Arthur Schnitzler

Du ahnst gar nicht, in wie großer Gesellschaft du dich manchmal befindest, auch wenn du mit deiner Geliebten allein zu sein glaubst. Viele sind mit euch, von denen du nichts weißt: ihre vergangenen - viele, von denen sie selber nichts weiß: ihre zukünftigen Liebhaber.

Arthur Schnitzler

In jeder Epoche bildet sich eine literarische Manier aus, mit der auch die geringeren Talente mehr oder weniger gewandt zu wirtschaften verstehen und die den Stil dieser Epoche unfreiwillig parodiert.

Arthur Schnitzler

Ob einer glaubt, das weiß er im allgemeinen selber nicht. Darüber, daß er zweifelt, ist sich jeder ohneweiters klar. Er weiß nur nicht immer warum.

Arthur Schnitzler

Es gibt Leute, die alle möglichen Tugenden in sich vereinigen, nur mit der Einschränkung, daß sie alle diese Tugenden auf fremde Kosten üben: sie sind verschwenderisch aus den Taschen anderer, mutig auf anderer Gefahr und klug mit anderer Geiste.

Arthur Schnitzler

Als Beruf ist Politik für Herzlose und Unverantwortliche, Religion für Arme im Geiste und Heuchler wie geschaffen.

Arthur Schnitzler

Schüttle ein Aphorisma, so fällt eine Lüge heraus und eine Banalität bleibt übrig.

Arthur Schnitzler

Ein ernster Mensch sein und keinen Humor haben, das ist zweierlei.

Arthur Schnitzler

Jeder Versuch, eine Idee praktisch bis in ihre letzte Konsequenz durchzuführen, ist ein Beweis, dass man sie selber nicht ganz verstanden hat.

Arthur Schnitzler

Das Gerücht weiß selten, was wir tun, aber immer, wohin wir treiben.

Arthur Schnitzler

Goethe: Selig, wer sich vor der Welt ohne Haß verschließt... Unselig aber, wer den Drang fühlt, in allem Haß ihr dennoch seine ganze Seele aufzutun.

Arthur Schnitzler

Die schlimmste Art, ein Glück zu versäumen, ist, es nicht zu glauben, daß man es erlebt.

Arthur Schnitzler

Eine kluge Frau sagte mir einst: Die Männer sind sich ohne weiteres klar darüber, was sie bei uns erreicht haben; aber was sie alles bei uns nicht erreicht haben, davon haben sie meistens keine Ahnung.

Arthur Schnitzler

Um eine Unrichtigkeit als Lüge schmähen zu dürfen, müssen wir sie erst des bösen Willens überweisen.

Arthur Schnitzler

Beklagenswerter, der nicht sein Leben, sondern seine Autobiographie lebt.

Arthur Schnitzler

Niemals ist es das Problem, das du gewählt, niemals der Geist, mit dem du es behandelt, was dein Werk in die Zukunft tragen wird; immer sind es nur die Gestalten, die du gebildet und die Atmosphäre, die du rings um sie geschaffen hast.

Arthur Schnitzler

Vor einer erlebten Wahrheit, so gering sie sei, neige ich mich in Ehrfurcht; dem Paradoxon, so köstlich es schillere, lache ich unter die Nase.

Arthur Schnitzler
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