Zitate von Augustinus von Hippo
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Allein die Wahrheit ist nämlich siegreich: Der Sieg der Wahrheit ist die Liebe.
Entfernt man die Prostitution aus den menschlichen Angelegenheiten, so werden alle Dinge mit Wollust befleckt.
Je mehr in einem Menschen die Gottesliebe herrscht, desto weniger hat die Ungerechtigkeit über ihn Gewalt.
Das ist die ganze große Wissenschaft, zu wissen, daß der Mensch aus sich nichts ist, sondern, daß er das, was er ist, von Gott ist und für Gott.
Man kann die Tugend nach meiner Ansicht kurz und gut definieren als die rechte Ordnung der Liebe.
Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler läßt Gott ihnen zum Guten werden.
Was ich also verstehe, das glaube ich auch, aber nicht alles das, was ich glaube, verstehe ich auch. Qod ergo intellego, id etiam credo; at non omne quod credo, etiam intellego.
Wenn Gott unsere Verdienste krönt, so krönt er nichts anderes als seine eigenen Gaben.
Wir schulden keinem eine Laudatio, der nur seine Pflicht tut und darüber hinaus nichts.
Es gibt zwei Arten, Gutes zu tun: Geben und Vergeben. Wegschenken, was man erworben hat und verzeihen, was man Böses erdulden mußte.
Das Wort Gottes gleicht einer Fischangel, die dann ergreift, wenn sie ergriffen wird.
Verändere das Herz und auch das Tun wird sich ändern. Reiß die Begierlichkeit aus und pflanze die Liebe ein. Denn wie die Begierlichkeit die Wurzel aller Übel ist, so ist die Liebe die Wurzel aller Güter.
Zeit ist Leben, und Leben ist Verantwortung, und Verantwortung bestimme eure Zeit.
Es pflegen nämlich die bedeutendsten Dinge, wenn sie von Unbedeutenden erörtert werden, diese bedeutend zu machen.
Das Haus Gottes sind wir selbst; wir werden in dieser Welt aufgebaut, um am Ende der Zeiten geweiht zu werden.
Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?
Auf welche Weise soll ich dich suchen? Denn wenn ich dich suche, suche ich das glückselige Leben… Ich will dich suchen, auf daß meine Seele lebe. Denn mein Leib lebt durch meine Seele und meine Seele lebt durch dich.
Die Rede aber, die aus dem Munde hervorgeht, und die Taten, welche den Menschen bekannt werden, haben eine gefährliche Versuchung von seiten der Liebe zum Lobe, welche erbettelte Beifallsbezeigungen zusammenbringt, um sich auszuzeichnen.
Die Sucht zu herrschen stürzt das Menschengeschlecht in großes Unglück und bringt es an den Rand des Verderbens.
Menschlich war es zu irren, teuflisch ist es, leidenschaftlich im Irrtum zu verharren.
Die Liebe ist der Weg Gottes zu den Menschen, und der Weg des Menschen zu Gott.
Die Toten sind nicht tot, sie sind nur nicht mehr sichtbar. Sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.
Wenn später einmal, warum nicht jetzt? Und wenn nicht jetzt, wie später dann einmal?
Und die Neu-Gier tarnt sich als Wissensdrang, obwohl doch höchste Erkenntnis um alles bei Dir ist. Habsucht will viel besitzen; aber Du hast allen Reichtum um dich versammelt.
Was vermag uns zu trösten in den menschlichen Beziehungen voller Fehler und Mühsal außer Treue und gegenseitige Zuneigung unter wirklich guten Freunden?
Brachte Furcht es zuwege, daß du nicht sündigtest, die Liebe bringt es zuwege, daß du selbst nicht sündigen wolltest, wenn du es ungestraft könntest.
Johannes der Täufer scheint so etwas wie eine Trennlinie zwischen den beiden Testamenten zu sein. Er stellt in seiner Person das Alte dar und verkündet doch das Neue.
Daraus, daß jedes Verbrechen eine Sünde ist, folgt noch nicht, daß jede Sünde ein Verbrechen ist.
Nicht jeder, der uns schont, ist ein Freund, nicht jeder, der uns tadelt, ein Feind.
Bedenke wohl, dass die Folgen unseres Hasses schmerzlicher sind als die Handlungen, die ihn ausgelöst haben.
Befreie mich, o Herr, von der Vielrednerei, an der ich drinnen, in meiner Seele leide; sie ist erbarmungswürdig.
Es ist ruhmreicher, den Krieg mit dem Worte zu töten, als Menschen mit dem Schwerte, den Frieden durch den Frieden zu gewinnen, nicht durch den Krieg.
Der Zuhörer ist nur dann wirklich gewonnen, wenn er liebt, was du versprichst, fürchtest, was du androhst, hasst, was du anklagst, gern tut, was du empfiehlst, bedauert, was du bedauernswert nennst.
Gott wird treffender gedacht als ausgesprochen und er ist wirklicher als er gedacht wird.
Man soll die Feinde lieben, nicht weil sie schon Brüder sind, sondern damit sie Brüder werden.
Alle Liebhaber des Friedens werden in ihm gesegnet werden. Darum jagt ihm nach und sehnt euch nach ihm! Liebt ihn in eurem Hause, bei eurer Beschäftigung; liebt ihn bei Frau und Kind und Dienerschaft; liebt ihn bei Freund und Feind!
Du wolltest Gott sein, obwohl du Mensch warst, und gingst so verloren. Er wollte Mensch sein, obwohl er Gott war.