Zitate von Augustinus von Hippo
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Es ist seltsam: Die Menschen klagen darüber, daß die Zeiten böse sind. Hört auf mit dem Klagen. Bessert euch selber. Denn nicht die Zeiten sind böse, sondern unser Tun. Und wir sind die Zeit.
Welcher Mensch wünscht Mühsale und Verwirrungen? Sie zu tragen, das ist dein Auftrag, Herr, nicht sie zu lieben.
Wenn man fragt, ob einer ein guter Mensch sei, so fragt man nicht, was er glaubt oder hofft, sondern was er liebt.
O diese Art, begierig anderes Leben kennenzulernen, wenn man zu träge ist, das eigene zu bessern.
Willst du wissen, von welcher Art deine Liebe ist: gib acht, wohin sie dich führt.
Wenn es uns gut geht, sind auch die Zeiten gut. Sie sind stets ganz so wie wir.
Dann der Ehrgeiz – er trachtet einzig nach Prestige und Ansehen, während doch Du, und zwar Du allein, es bist, dem Ehre gebührt und Ruhm in Ewigkeit.
Ich habe Sprüche von Plato und Cicero gelesen, die weise und schön waren. Aber bei keinem habe ich gelesen: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid.
Hätte Gott die Frau dem Manne zur Herrin bestimmt, so hätte er sie aus Adams Kopf genommen; hätte er sie ihm zur Sklavin bestimmt, – aus seinen Füßen; aber er nahm sie ihm aus der Seite, weil er sie ihm zur Gefährtin als seinesgleichen bestimmte.
Der Tod, den die Menschen fürchten, ist die Trennung der Seele vom Körper. Den Tod aber, den die Menschen nicht fürchten, ist die Trennung von Gott.
Durch das Lesen schlechter Schriften wird man nicht beredt, wohl aber lasterhaft, denn man lernt aus ihnen ohne Scheu das Böse kennen, ohne Scham davon reden, ohne Rückhalt es auszuüben.
Ich fühle, es gibt nichts, das den Geist des Mannes so sehr von seiner sicheren Höhe stürzt wie die Schmeicheleien einer Frau und jene körperlichen Berührungen, ohne die man eine Frau nicht haben kann.
Ich wollte immer glauben, aber als ich anfing zu fragen konnte ich nicht mehr glauben.
Wo der Mensch gefallen ist, dort muß er sich wieder aufrichten, um wieder hochzukommen.
Gott gebietet nichts Unmögliches, sondern, indem er gebietet, ermahnt er dich, zu tun, was du vermagst, und um das zu bitten, was du nicht vermagst, und er steht dir bei, damit du es vermögest.
Ein tiefer Abgrund ist der Mensch, dessen Haare du, Herr, gezählt kennst, und keines von ihnen geht dir verloren. Und trotzdem sind seine Haare leichter zu zählen als seine Affekte und die Regungen seines Herzens.
Herr, gib mir die Kraft, alles zu tun, was du von mir verlangst. Dann verlange von mir, was du willst.
Die Sehnsucht betet stets, auch wenn die Zunge schweigt. Wann schläft das Gebet ein? Wenn die Sehnsucht erkaltet.
Was den Staat zum Staate macht, steckt nicht in seinen Mauern, sondern in seinen Bürgern.
Ich wäre nicht, mein Gott, ich wäre ganz und gar nicht, wärest du nicht in mir.
Niemand kann in Wahrheit der Freund eines Menschen sein, wenn er nicht zuvor ein Freund der Wahrheit ist.
So schwer schlug dein menschlicher Stolz dich nieder, daß nur die Demut eines Gottes dich wieder aufrichten konnte.
Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande
Widerwillig ertrug ich den Zwang des Unterrichts, und doch tat der Zwang mir gut, und ich würde nicht gelernt haben, wäre ich nicht genötigt worden. Und es ist so, daß jeder ungeordnete Geist sich selbst zur Strafe wird.
Auch wir empfangen also den Heiligen Geist, wenn wir die Kirche lieben, wenn wir durch die Liebe verbunden sind, wenn wir uns des katholischen Namens und Glaubens erfreuen. Lasst uns dies glauben, Brüder, in dem Maße einer die Kirche Christi liebt, hat er den Heiligen Geist.
Der Glaube an einen Gott ist Instinkt, er ist dem Menschen so natürlich, wie das Gehen auf zwei Beinen.
Nur die Liebe mach den Menschen zu dem, was er liebt: Die Liebe zum Guten macht ihn gut, die Liebe zum Bösen macht ihn bös.
Wer die Einheit der Kirche nicht liebt, ist nicht im Besitz der Gottesliebe. Aus diesem Grunde wird zu Recht gesagt: Nur in der katholischen Kirche wird der Heilige Geist empfangen.
Du hast deine Hand ausgestreckt nach mir, o Gott. Denen bist du auf der Ferse, die vor dir fliehen.