Berthold Auerbach Zitate

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Alle Religionen sind schön, die uns zu guten Menschen machen.

Berthold Auerbach

Die Juden sind die Kinder des Mitleids, sie verstehen Leid zu tragen, zu lindern, weit besser, als Freude zu schaffen; die Erinnerung vergangener Gedrücktheit macht sie verständnisvoll für alles Leiden.

Berthold Auerbach

Das beste, was man in der Welt haben kann, ist daheim zu sein.

Berthold Auerbach

Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, oder sie ist nur eine eitle Seifenblase.

Berthold Auerbach

Wehe, wer die göttliche Sendung der Liebe entweiht!

Berthold Auerbach

Es fallen mehr Äpfel unreif vom Baum als reife eingeheimst werden.

Berthold Auerbach

Ich habe noch nie gefunden, daß ein allzeit fertiger Citirmichel eigene Gedanken aus produktiver Seele habe.

Berthold Auerbach

Wenn in einer Seele eine sittlich nötige Eigenschaft fehlt, oder ihr durch Umstände entzogen ist, entwickelt sich nichts Ganzes und Gerechtes.

Berthold Auerbach

Die höchste Aufgabe der Bildung ist aber die Erziehung zur Pflicht, zur Erfüllung des Gesetzes, das wir in der Erkenntnis finden.

Berthold Auerbach

Weiche Menschen sind leichter verstimmt. Öl gefriert leichter als Wasser.

Berthold Auerbach

Unbefriedigtheit ist die Quelle vieler Leiden, aber auch die alles Fortschritts im Leben des Einzelnen und der Völker.

Berthold Auerbach

O Heimat! Du heiliger, trauter Ort! Da klopfen die Pulse, da zittert das Herz.

Berthold Auerbach

Heimisch in der Welt wird man nur durch Arbeit. Wer nicht arbeitet, ist heimatlos.

Berthold Auerbach

Das normale oder normgebende Genie hat mit dem anormalen, das als Wahnsinn erscheint, das gemein, daß es genetisch nicht nachweisbar, sondern meteorartig erscheint.

Berthold Auerbach

Die meisten Menschen machen sich für ihre Teilnahme bei einem Mißgeschick oder einem Fehltritt gleich dadurch bezahlt, daß sie ihrem freundschaftlichen Ärger und ihren weisen Ermahnungen Luft machen.

Berthold Auerbach

Es gibt Menschen, die sich auch innerlich so kleiden, wie es die Mode erheischt.

Berthold Auerbach

Eine Mietswohnung suchen macht verstimmt und mißmutig. Warum? Wohl weil du dir deines Fremdsein auf der Welt neu bewußt wirst.

Berthold Auerbach

Wer sich über Verkennung und Undank der Menschen beklagt, hat sich zuerst über sich selbst zu beklagen, daß er sein Lebenskapital Unbekannten, ja im Stillen eigentlich als zahlungsunfähig Gekannten hingab.

Berthold Auerbach

Wir fassen überhaupt alles Überirdische nicht durch den Begriff, sondern durch den Glauben.

Berthold Auerbach

Nur arbeitsame Menschen sind aus sich heraus fröhlich, friedfertig und gut, Müßiggänger werden aber zu Trunk- und Spielsucht verleitet, werden ärgerlich, zänkisch, ränkesüchtig und schlecht.

Berthold Auerbach

Manche Menschen bringen im Gespräche zugespitzte Treffworte von ehedem vor, die wie eingelegte Gemüse sind; sie haben etwas Stickiges, Müffiges.

Berthold Auerbach

Manche Gedanken sind wie ungespaltenes Holz. Wer den geeigneten Ofen hat, kann damit heizen. Andere müssen spalten und manche müssen die wärmehaltenden Scheite liegen lassen und derweilen frieren.

Berthold Auerbach

Das ist echte Humanität, wenn der Geschützte, Behütete und aufrecht Stehende sich des Unbeschützten, Unbehüteten und Gefallenen erbarmt und nicht den Stein der Verwerfung gegen ihn aufhebt.

Berthold Auerbach

Der Ackerbau ist die Wurzel aller Bildung in der Welt.

Berthold Auerbach

Man wünscht viel, was einem nicht recht wär', wenn's nachher in Erfüllung ginge.

Berthold Auerbach

Von Mensch zu Mensch gibt es keinen andern Besitz als die Liebe.

Berthold Auerbach

Was wäre die Menschengeschichte ohne die Heroen, die uns den weiten Blick ins Geistreich geben? Etwas vom freien reinen Atem der Berge zieht in uns ein, wenn wir uns neben die Heroen des Geistes versetzen.

Berthold Auerbach

Die Liebe ist einäugig, aber Hass gänzlich blind.

Berthold Auerbach

Ein Freund, der in der Trauer bei uns ist, ist wie ein Licht in der Nacht, er zwingt uns doch oder gibt uns wenigstens Gelegenheit, die Gegenstände um uns her zu sehen, zu wissen, daß noch eine Welt da ist und wir uns nicht ganz in der Nacht der Einsamkeit vergraben.

Berthold Auerbach

Ich denke aus mir selber, darum bin ich - Ich. So mag für nachfolgende Blätter "cogito ergo sum" übersetzt sein. Aber was bin ich? Wer kann sagen, was aus ihm selber stammt, und was er unbewußt überkommen und nur in sich aus- und umgebildet hat? Der Vater ist auch Kind.

Berthold Auerbach

Es heißt schon Gutes tun, wenn man andern gestattet, gut gegen uns zu sein.

Berthold Auerbach

Die Natur tut immer das Gleiche, und wir müssen ihr dienen, es ihr nachtun. Die Natur wiederholt sich im Gesetz, der Mensch in der Pflicht.

Berthold Auerbach

So sind die Menschen! Wenn sie sich in gereizter Stimmung befinden, behalten sie immer nur f'as eine im Sinne, was sie verletze, und übersehen alles andere noch so Liebreiche.

Berthold Auerbach

Eine große Frage der Lebenskunst ist, inwieweit wir unsere Persönlichkeit, unsere Eigentümlichkeit mit in die Gesellschaft nehmen und an sie hinausgeben dürfen. Zu viel Persönlichkeit atomisiert die Gesellschaft, zu wenig Persönlichkeit verflacht sie und macht sie farblos, fade und vag.

Berthold Auerbach

Die widerwärtigste Menschengattung ist der reservierte Philister; er lächelt zu allem, was gesagt wird; er weiß alles besser, was zu geschehen hat; er kompromittiert aber seine Stellung und seinen Verstand nie.

Berthold Auerbach

Warum ist dir ein andauerndes Geräusch weniger störend wenn es von einem Strome als wenn es von einer Maschine kommt? [...] Du bist keine Minute sicher, daß das jetzt aufhören kann, und das macht unruhig.

Berthold Auerbach

Es rächt sich früher oder später, was man mit halber Wahrheit oder mit Widerspruch in der Seele unternimmt.

Berthold Auerbach

Die in die Hauskultur gebrachte Henne gackert lange, wenn sie ein Ei legt, der Vogel im Walde macht keinen Lärm davon.

Berthold Auerbach

Jeder Mensch liebt sich selber. Der Eitle aber ist in sich verliebt.

Berthold Auerbach

Geld erwerben erfordert Klugheit; Geld bewahren erfordert eine gewisse Weisheit. Und Geld schön auszugeben ist eine Kunst.

Berthold Auerbach

Bei allem schweren Denken in die Ferne fordern die Gegenwart und der Tag ihr Recht.

Berthold Auerbach

Epigone! Das ist nichts als ein Wort des Katzenjammers. Sind die Griechen Epigonen der Ägypter, die Römer Epigonen der Griechen und so fort durch die Zeiten? Der Lebende hat recht, sagt das Dichterwort, und alles Lebende ist ein Werdendes, Neues.

Berthold Auerbach

Solange es berufstreue Schulmeister gibt, Menschen, deren Glückseligkeit in der Seelenweckung anderer besteht, solange gibt es hoffende, zukunftsreiche, siegesstarke Völker.

Berthold Auerbach

Die bitterste Frucht des Grames ist: Gleichgültigkeit gegen die Welt.

Berthold Auerbach

Fleiß und Ordnung kann sich jeder angewöhnen; das Angeeignete ist die höhere Tugend, Fähigkeit und Geschick aber sind nur überkommene Naturgaben.

Berthold Auerbach

Von allen Qualen, die den Menschen heimsuchen können, ist die Selbstverachtung die höchste, freilich nur für ein ehrlich Gemüt, denn die zahllosen anderen kommen nie dazu, sich selbst die volle Wahrheit zu gestehen.

Berthold Auerbach

Viele Charaktere sind nichts als ein Mosaik von Stimmungen; mit der Zeit bröckeln sie leicht ab.

Berthold Auerbach

Die Einsamkeit hat eine heilende Trösterin, Freundin, Gespielin: es ist die Arbeit.

Berthold Auerbach

Um einen Toten verwest auch der Schmerz, wenn das Tote zu Erde geworden; um ein lebendes Verlorenes lebt der Schmerz ständig fort.

Berthold Auerbach

Vieler Menschen Tugend besteht nur darin, daß sie nichts vertragen können.

Berthold Auerbach
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