Edmond und Jules de Goncourt Zitate
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Das Volk geht auf dem Friedhof spazieren und macht im Hospital Besuche.
Edmond und Jules de GoncourtWieviele Menschen sterben doch in einem Menschen, bevor er stirbt!
Edmond und Jules de GoncourtDer Schauder des Menschen vor der Realität hat ihn drei Ausflüchte finden lassen: den Rausch, die Liebe, die Arbeit.
Edmond und Jules de GoncourtWir sind das Jahrhundert der Meisterwerke der Frechheit.
Edmond und Jules de GoncourtDer Sparren eines Steckenpferdes ist das Salz des Lebens.
Edmond und Jules de GoncourtUnter Journalisten ist ein Ehrenmann, wer sich die Meinung die er vertritt, bezahlen läßt, und der ist ein Schurke, den man dafür bezahlt, eine Meinung zu haben, die er nicht hat.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt so kleine Geschichtsschreiber von großen Ereignissen, daß sie an jene Austern erinnern, die von einer Sintflut zeugen.
Edmond und Jules de GoncourtDas Herz des Menschen und das Herz des Schriftstellers sind zweierlei.
Edmond und Jules de GoncourtDer Tod der Tiere ist menschlich.
Edmond und Jules de GoncourtDas Weib ist von Gott zur Krankenwärterin des Mannes gemacht worden. Seine Aufopferung übersteigt den Widerwillen nicht, es weiß nur nichts davon.
Edmond und Jules de GoncourtDas Weib liebt nur, wovon es leidet.
Edmond und Jules de GoncourtBesitzen und Schaffen – das sind die beiden lebendigen Leidenschaften des Menschen; und darin liegt sein ganzes Eigentum.
Edmond und Jules de GoncourtDie Schlechtigkeit in der Liebe, sei sie nun physisch oder moralisch, ist das große Zeichen, daß es mit den Gesellschaften zu Ende geht.
Edmond und Jules de GoncourtDem Leben eines Menschen läuten zweimal die Totenglocken, daß seine Jugend gestorben ist: wenn er sich vor den Wirtshaussaucen ekelt und wenn er von einem Landhaus träumt.
Edmond und Jules de GoncourtSehr selten entnimmt ein Schriftsteller die Moral, die er in seinen Büchern pflegt, seinem Leben.
Edmond und Jules de GoncourtMan soll an einem Tag nie mehr erleben, als man aufschreiben kann.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt mehr Seelen als Geister, die einen Charakter haben: Charakter nenne ich die Festigkeit eines Gewissens.
Edmond und Jules de GoncourtDie Anekdote ist der Groschenbasar der Geschichte.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt wenig Schmerzen, so groß sie auch immer seien, die ganz rein sind; und ich sah wenig Tränen, die Toten nachgeweint wurden, die nicht von einem Interesse oder von Eitelkeit beschmutzt waren.
Edmond und Jules de GoncourtDas Geld hat für mich keinen anderen Reiz, als es durch die Finger zu rinnen fühlen. Geld auszugeben und etwas einzusacken ist für mich im ersten entscheidenden Moment das größte Glück.
Edmond und Jules de GoncourtBei den Handelsvölkern habe ich auf den Straßen das meiste Elend gesehen.
Edmond und Jules de GoncourtDie Provinz überbietet den Roman. Nie wird der Roman die Frau eines Gendarmeriekommandanten erfinden, die die Predigten des Vikars in Verse bringt.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt kleine Mädchen, die schon in zu jungem Alter schön sind, wie jene Tage, an denen es viel zu früh am Morgen gut Wetter ist.
Edmond und Jules de GoncourtIn den Geselligkeiten des Lebens lacht der folgende Tag niemals wie der vorhergehende. Die Fröhlichkeit eines Salons verbleicht vor seiner Tapete. Die Lustigkeit eines Hauses altert vor seinen Gästen.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt Sammlungen von Kunstwerken, die weder eine Leidenschaft, noch einen Geschmack, noch eine Intelligenz verraten, nur den brutalen Geschmack des Reichtums.
Edmond und Jules de GoncourtWie viel ungeschriebene Dramen bringt doch eine Pariser Nacht in Liebe, Verbrechen und Tod zur Welt.
Edmond und Jules de GoncourtVom Volke verurteilt und in Freiheit… steht auf dem Register der Septembermorde. In Freiheit ist ausgestrichen und statt dessen darübergeschrieben: hingerichtet. Es gibt solche tragischen Striche in den Schicksalen.
Edmond und Jules de GoncourtAlle großen idealen Kunstwerke wurden in Zeiten und von Menschen geschaffen, die nicht den Begriff des Ideals hatten.
Edmond und Jules de GoncourtEin Mensch, der ein paar donquichotische Züge im Gesicht hat, hat stets auch ein paar schöne Züge in der Seele.
Edmond und Jules de GoncourtDas Geld ist etwas sehr großes, das aber die Menschen sehr klein läßt.
Edmond und Jules de GoncourtIch fragte mich, wie das Recht in die Welt gekommen sei. Heute ging ich am Quai vorüber, wo Gassenjungen spielten. Der größte sagte: Wir müssen ein Gericht bilden… Das Gericht bin ich…
Edmond und Jules de GoncourtSchön ist, was unerzogenen Augen abscheulich vorkommt.
Edmond und Jules de GoncourtAlle Eheschließungen stehen heute unter dem Prinzip des Güterrechts. Die Eltern wollen dem Gatten wohl den Leib, die Gesundheit, das Glück einer Tochter geben, alles, was an ihr Weib ist, – nur ihr Vermögen nicht.
Edmond und Jules de GoncourtDie Angst des Menschen vor der Wirklichkeit ließ ihn drei Auswege finden: Die Trunkenheit, die Liebe und die Arbeit.
Edmond und Jules de GoncourtPlötzliche Sterbefälle junger Mädchen lassen an Meuchelmorde des Todes denken.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt eine Schönheit, eine langweilige Schönheit, die aussieht, wie ein Schönheitspensum.
Edmond und Jules de GoncourtManche Menschen weisen alles auf, was der Wille an Talent geben, und was die Geduld an Genie gewähren kann.
Edmond und Jules de GoncourtDie Dekadenz der öffentlichen Meinung hörte ich folgendermaßen resumieren: Achtung für die anständigen Leute und Sympathie für die Schufte.
Edmond und Jules de GoncourtDie schlimmste Heuchelei ist die der Korruption.
Edmond und Jules de GoncourtWenn man das Elend der Gedankenwelt im Innern reicher Leute betrachtet, wird man zuweilen zu Mitleid gerührt.
Edmond und Jules de GoncourtVon der Invasion der Barbaren ist noch nicht die Rede: wir stehen erst bei der Invasion der Seiltänzer.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt neidische Menschen, die von deinem Reichtum derart überwältigt sind, daß du sie fast schon bedauern möchtest.
Edmond und Jules de GoncourtNächst einem schlecht gemachten Anzug kann einem in der Gesellschaft der Takt den meisten Schaden bringen.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt kolossale Vermögen, die den Ehrenmann mit dem Namen: Schwachkopf! anschreien.
Edmond und Jules de GoncourtEs gibt Neidhammel, die von deinem Glück dermaßen niedergedrückt scheinen, daß sie in dir fast die Anwandlung wachrufen, sie zu beklagen.
Edmond und Jules de GoncourtMan muß sich hüten, die Canaille mit dem Pöbel zu vermengen. Die Canaille genießt immer mehr Auszeichnung.
Edmond und Jules de GoncourtDie anständigen Frauen reden von den Sünden der anderen Frauen häufig wie von Sünden, um die man sie bestohlen hat.
Edmond und Jules de GoncourtGeschichte ist ein Roman, der stattgefunden hat, der Roman ist Geschichte, wie sie hätte sein können.
Edmond und Jules de GoncourtMänner singen, wenn sie unter sich sind. Das Weib singt, wenn es allein ist und sprechen möchte.
Edmond und Jules de GoncourtMan sollte im Kind den Ursprung der Gesellschaften studieren. Das Kind ist die Menschheit in ihrem Anfang; Kinder sind die ersten Menschen.
Edmond und Jules de Goncourt