Erhard Blanck Zitate
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Die Zeit, die wir uns nehmen, ist Selbstbetrug. Die Zeit, die wir uns nicht nehmen, hat uns betrogen.

Stolz braucht man nicht auf Besitz zu sein. Man kann ihn dir nehmen. Stolz kann man nur auf sein Selbst sein, wenn man es kann. Aber auch das kannst du verlieren. Jedoch nur selber, nehmen kann man es dir kaum.

Gedanken muß man einfangen wie Schmetterlinge. Danach kann man sie wieder frei lassen.

Das Licht kann die Finsternis nie ganz vertreiben. Sie versteckt sich als Schatten. So kann auch der gute Gedanke den bösen nie auslöschen.

Am meisten wird die Gerechtigkeit von denen mit Füßen getreten, die sie ganz für sich beanspruchen.

Es gibt keine Freiheit, nicht einmal die, dies zu sagen. Denn wer wollte uns dies glauben? Und wenn wir es ihm erläutern müssen, damit er (es) uns glaubt, machen wir uns allein damit schon wieder unfrei.

Eines Tages wird es Bioschützer geben, die uns den Garten ebenso ausreden wollen wie den Zoo. Von wegen artgerechter Haltung.

Einer Frau wie dir, bin ich noch nie begegnet, muß nicht zwangsläufig ein Kompliment sein.

Du brauchst deinen Nächsten nicht auch noch zu lieben, laß ihn nur in Ruhe. Das brächte den meisten schon viel.

So wie uns die „Weisen“ immer dargestellt werden, haben sie nie gelebt. Nur zugeschaut.

Es gibt noch viel mehr Ehescheidungen, als die Statistik ausweist: ein Großteil der Dahingeschiedenen!

Stolz und Demut sind Gegensätze, die einander benötigen. Wer keinen Stolz kennt, kennt auch die Demut kaum.

Moral ist jene Tugend, über die man immer stöhnt, daß andere sie nicht haben, während man seine immer schönt.

Langeweile ist das beste Indiz für Dummheit. Denn der Kluge beschäftigt sich in der Zeit mit kreativem Nichtstun.

Wieviele Paragraphen erübrigten sich, wenn in einer Präambel zu den Gesetzestexten, das Wort Gerechtigkeit erschiene?

Die Menschenrechte wurden schon längst proklamiert. Nun wird es Zeit für die Proklamation der Menschenpflichten. Nicht durch Verbote, dies oder jenes zu lassen. Sondern, all das zu tun, was er tun sollte.

Die Fehler, die eine Regierung macht, werden erst von der Verwaltung so richtig ausgeschöpft.

Verliebtsein ist, wenn alle Wünsche auf einmal in Erfüllung zu gehen scheinen. Trennung, wenn der letzte Wunsch nicht schnell genug in Erfüllung gehen mag.