Zitate von Ernst Reinhardt
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Der Frieden erhält seine Chancen weniger durch das Wachsen einigender Gedanken als durch das Schwinden konträrer Überzeugungen.
Wir bewältigen den Alltag am besten, wenn wir uns an die Zeit binden, aber uns nicht von ihr fesseln lassen.
Die Hoffnung braucht einen realen Ansatz, um sich mit genügend Wahrscheinlichkeit zu erfüllen.
Was wäre aus der Kultur geworden ohne die kleinen Fürsten, die sich nur Kunst und keine Kriege leisten konnten!
Man muß allen Menschen die Wahrheit sagen, aber nicht jedem Menschen alle Wahrheiten.
Wer eine Ordnung stört, ohne sie zerstören zu können, macht nur die Kräfte zu ihrer Erhaltung stark.
Man lernt mehr aus Mißerfolgen als aus Erfolgen, weil der Wille, etwas wiedergutzumachen, mehr Kraft aktiviert als der Vorsatz, etwas wieder gut zu machen.
Die Boulevardpresse ist das Reich der ersehnten Freuden und der Sorgen, die man haben möchte.
Durch das Handy sind die Leute anrufbarer, aber nicht unbedingt ansprechbarer geworden.
Die gefährlichsten Dinge sind jene, die wir nach bestem Wissen, aber nicht mit bestem Gewissen tun.
Die Demokratie war bisher die friedlichste Staatsform: Die wenigsten Kriege brachen durch Abstimmung aus.
Das Unglück der Menschen besteht nicht selten darin, dass er nicht kann, was er will, und nicht will, was er kann.
Viele Menschen sind mit wenig zufrieden, weil ihnen die Ausschöpfung ihrer Möglichkeiten zu mühsam ist.
Wenn die Gegenseite ausgespielt hat, kommen beim Fußball die Tore und in der Politik die Torheiten.
Die Hauptkrankheiten unserer Gesellschaft sind der wirtschaftliche Kraftverschleiß und das soziale Herzversagen.
Der Übergang von der Jugend zum Erwachsensein vollzieht sich, wenn das grenzenlose Leben zum begrenzten wird.
Ob wir in der besten aller Welten leben, lässt sich nicht sagen, weil der Mensch sie noch nie auf die beste aller Arten genutzt hat.
Auch Meinungsverschiedenheiten sind Berührungspunkte, an denen sich der Zusammenhalt erproben lässt.
Früher wollte der Mensch weniger arbeiten, jetzt will die Wirtschaft weniger arbeiten lassen.
Was wir vergessen haben, kehrt oft nicht zurück. Was wir vergessen möchten, bleibt uns stets.
Es ist schwierig, Vorbilder zu finden, deren Vorsprung an Kräften und Gaben nicht den Elan des Nacheiferns bremst.
In guten Zeiten sucht man seine Berufung zu verwirklichen, in schlechten seine Abberufung zu vermeiden.
Lifestyle: der Versuch, das Leben durch geeignete Accessoires in den Griff zu bekommen.