In der Sonne der Siege gedeihen die Niederlagen.

Was wäre der Weizen ohne die Spreu!

Fanatismus ist die Karikatur der Begeisterung.

Als Gott mit dem Urknall die Welt erschuf, da lachte er; inzwischen ist ihm das Lachen vergangen.

Charakter bewährt sich im Fegefeuer von Prüfungen.

Der Haus- und Hofdichter: Er ist sein bester Amtsverweser, und immer auch sein treuer Leser.

Nirgends steht geschrieben, wann Gott aufstand, als er die Schöpfung begann.

Leben – Dauerkorrektur von Irrtümern.

Glaube gibt ebensowenig eine Erklärung für das Unerklärliche wie Wissenschaft.

Lügen haben lange Beine, weshalb sie von der Wahrheit nie eingeholt werden.

Die meisten wissen wohl um ihr Bedeuten, und sie erzählen’s gerne allen Leuten.

Die meisten Menschen verwechseln Hoffnung mit Spekulation.

Lernen – sich vom Oberflächlichen entfernen.

Hoffnung ist die schönste Milchmädchenrechnung.

Ein großes Gefühl braucht Raum für Ausschweifungen.

Unser Geltungsbedürfnis sorgt dafür, daß wir einander vieles verschweigen.

Gerüchte haben ein erstaunliches Stehvermögen.

Die meisten verstehen unter Aufklärung, einem angst und bange zu machen, statt einen in frohe und hoffnungsvolle Erwartung zu versetzen.

Hoffnung ist eine spekulative Kraft, die uns besser mit der Gegenwart leben läßt.

Oft reden Redner solchen großen Mist, daß keiner weiß, wovon die Rede ist.

Irrtümer gehören zur Struktur der Natur.

Für den Freidenker ist der Tod kein Thema der Angst.

Alles oder Nichts? Alles ist nichts, Nichts ist nicht Alles!

Die Verflachung und Verwilderung unserer Sprache kündigt an, daß wir schlechten Zeiten entgegensehen.

Viele Wege führen nach Rom, aber noch mehr daran vorbei.

Solange man an Gott hängt, ist man nicht frei.

Leute ohne Gewissen haben auch keine Gewissensbisse.

Wenn nur die Menschen nicht vergessen würden, daß sie bei Kreuzschmerzen alle die gleichen Probleme haben.

Du kannst das Leben besser genießen, lernst du die Augen recht oft zu verschließen.

Zwar können große Gedanken in kleinen Räumen entstehen, aber sie brauchen große, um zu geschehen.

Ausgewogenheit – die Erfahrung des rechten Maßes.

Wer Hohes allzu hoch verehrt, bald auch das Niedrige begehrt.

Sich selber ist man die beste Gesellschaft!

Unter allen Vorsilben ist UN die Bewundernswerteste.

Ach kämen unsre Zitterknochen, noch einmal in die Flitterwochen.

Reifen – immer mehr begreifen.

Sei Prometheus – pfeif auf Zeus!

Der Herr im Haus bestimmt das Ein und Aus.

Rasch über Recht und Gesetz schwingt sich die Jugend hinweg; zieht dann das Alter herauf, wünscht sie sich beides herbei.

Die Flut der Informationen macht gleichgültig gegen Informationen überhaupt.

Eine Schlange macht noch keinen Dschungel.

Philosophie ist Auflehnung gegen den Unsinn des Seins.

Herrsche über jede Stunde, so wirst du niemals ihr Knecht sein.

Heilige sind selten heil.

Es hilft ein leises, liebes Wort, oft besser als Gebrülle fort.

Im Alter bewährt sich Übung als Routine.

Vor lauter Freiheit werden wir noch zu Sklaven.

Verachtung ist die Waffe des Ohnmächtigen.

Lerne beständig: Lerne dich inwendig auswendig.

Was führen sie im Schilde alle, die Schächer in der Gildehalle?