Friedrich Löchner Zitate
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Man kann sich noch so tadelsfrei benehmen, es wird immer Leute geben, die es einem als Laster anrechnen.

Der gute Benimm – ist oft unerträglich schlimm, oder: Wer gerne mal am Messer leckt, kann dennoch gute Sitten haben!

Wer im Begriff ist, etwas Törichtes zu tun, wird sich schnell die guten Argumente dafür liefern.

Es wird so lange schlecht um uns bestellt sein, solange wir die Wahrheit nur hinter vorgehaltener Hand aussprechen dürfen.

Unsere Gesamtzeit ist so knapp, daß wir auch mit vollem Munde sprechen dürfen ohne anzuecken.

Wenn das gelänge: so ganz geheimnisvolle Natur zu sein – und sich von andern erforschen zu lassen.

Wer gibt sich schon gern anderen zum Rätsel auf und wer findet jemand, der sich um seine Lösung bemüht?

Willst du die Menschen messen, prüfe beflissen, wie sie zu danken wissen und wie sie’s vergessen.

Hirngespinste: Manche hängen mit ihren Überzeugungen wie Fliegen im Netz einer Spinne.

Nicht Politik verdirbt den Charakter, sondern die Charakterlosigkeit der Politiker die Politik.

Nichts trägt man leichter spazieren als sein Gehirn, auch wenn man es noch so sehr belastet hat.

Bedenkliches Symptom. Wenn einem gleichgültig wird, was man viele Jahre lang gerne getan hat.

Wer Wissen schafft, schafft Wissenschaft; wer mit Wissen schafft, wendet Wissenschaft an.

Denken an sich ist immer gut und schadet niemand; aber immer nur an sich denken, schadet einem selber.

Im Seichten kann man auf die Dauer nicht schwimmen, schon gar nicht, wenn man zum Taucher geboren ist.