Zitate von Friedrich Löchner
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Man kann sich noch so tadelsfrei benehmen, es wird immer Leute geben, die es einem als Laster anrechnen.
Die Alten haben schon oft Kriege verloren, aber die Jungen noch nie einen Frieden gewonnen.
Wer den besten Computer hat, wird sich die Welt erobern – aber den besten Computer gibt es ebenso wenig wie den besten Dichter.
Auswendig gelernt ist etwas erst, wenn man es einen Tag nach seinem Tod noch aufsagen kann.
Wirklich zufrieden mit sich kann nur leben, wer sich für bedeutend und unentbehrlich hält.
Eigentlich sind wir alle unser eigenes Museum und stellen uns andauernd selbst aus.
Manche treiben ihre Selbstgefälligkeit so weit, daß sie sagen: Zu seiner Beerdigung gehe ich auf keinen Fall; er geht ja auch nicht zu meiner.
Wer Wissen schafft, schafft Wissenschaft; wer mit Wissen schafft, wendet Wissenschaft an.
Mancher hätte das große Los gezogen, wenn er den großen Einsatz nicht gescheut hätte.
Denken an sich ist immer gut und schadet niemand; aber immer nur an sich denken, schadet einem selber.
Hirngespinste: Manche hängen mit ihren Überzeugungen wie Fliegen im Netz einer Spinne.
Politiker, welche im Alter Philosophen werden, haben besonders viel Dreck am Stecken gehabt.
Das rechte Maß ist aller Weisheit Schluß, wer es nicht findet, lebt stets im Verdruß.
Redner tun im allgemeinen gut daran, ihre Behauptungen nicht zu beweisen. Selbst die Dümmsten würden dann bald merken, wie wenig sie zu sagen haben.
Wenn wir nein sagen dazu, daß jemand ein Machtwort spricht, werden wir ewig vom Chaos Beherrschte sein.
Leben ist schicksalhaft ein Partei-Ergreifen; erst der Tod führt in parteilose Neutralität.